Entscheidet nicht die Dollar-Hegemonie alles?

Manuel H. @, Dienstag, 25.01.2022, 18:31 vor 815 Tagen 1903 Views

Hab mal so Flüchtlingsgeschichten von DDR-Bürgern gelesen, die über den Ostblock bis in die Türkei flohen.

Was mir auffiel. Die flohen mit DDR-Mark, die sie begrenzt in lokale Währungen des Ostblocks tauschen konnten. Teilweise saßen die dann in Bulgarien fest, hatten ungarische Forint, brauchten aber dort die rumänische Landeswährung, um weiterzukommen. Die haben dann bei der Bank getauscht und -staun!- mußten bei der Bank ihre Forint auf dem Papier erst in US-Dollar tauschen, um dann die Fremdwährung zu erhalten. Das war hinter dem Eisernen Vorhang!

Ich hatte das gleiche in Asien. Auch da ging jeder Wechsel immer erst über den US-Dollar, was zwei Mal Gebühren auslöste.

Dann las ich mal, wie Stalin und Mao binationale Geschäfte machte. Nix in Rubel oder in Remnimbi, immer in US-Dollar.

Das bedeutet, dass die Erzfeinde der USA beide freiwillig erst einmal Bittsteller sein mußten, um dort bei dem Wallstreet Kartell um eine ordnungsgemäße Kreditabwicklung nachzusuchen. Schräg? Schräg.

Ich vermute, dieses Geld-Monopol ist ungebrochen. Wenn die Chinesen Entwicklungsländern Geld leihen, dann immer in US-Dollar und die Raten und die Rückzahlung erfolgt auch immer in US-Dollar.

Wieso machen die das?

Geld wurde in der DDR getauscht

CalBaer @, Dienstag, 25.01.2022, 19:47 vor 815 Tagen @ Manuel H. 1656 Views

Ins Ausland durfte man nur sehr begrenzte Mengen DDR Mark mitnehmen. Fuer den Urlaub gab es Tageslimits. Man konnte aber fuer 30 Tage (glaube ich) a 40 DDR-Mark umtauschen. Fuer Ungarn wurde das spaeter auf 14 Tage und 20 Mark reduziert, da die Ungarn den Forint im Zuge ihrer wirtschaftlichen Reformen konvertibel machten. Rumaenische Lei brauchte man sowieso nicht, da es nichts zu kaufen gab. Zigaretten und Kaffee waren die beste Waehrung. In Berlin konnte man das Bahnticket bis nach Sofia kaufen. Bus und Bahn waren in Bulgarien billig. Viel Geld brauchte man sowieso nicht. Flucht aus Bulgarien in die Tuerkei oder Griechenland war aber nicht einfach. Breite Sperrzone und die Bulgarischen Grenzer haben dort DDR-Buerger immer wieder aufgegriffen und die wurden nach Ost-Berlin ausgeflogen wo sie von der Stasi in Empfang genommen wurden. Diese Flucht galt als sehr gefaehrlich. Wir waren im Urlaub ca. bis 20km vor der griechischen Grenze wandern. Geld brauchte man dafuer sowieso nicht. Die wenigen, die es rueber geschafft haben, haben die deutsche Botschaft verstaendigt und wurden dann abgeholt, bekamen Papiere und ein Flugticket. Habe selbst oefters an diese Moeglichkeit gedacht, doch die Einschuechterung war zu gross, zumal es drastische Folgen fuer meine Eltern gehabt haette. Ueber Ungarn war es viel leichter, da die Ungarn sich langsam oeffneten. Manche sind vorher auch durch die Donau nach Jugoslawien geschwommen. Geld brauchte man dafuer nicht. Fuer den der mit Dollars oder D-Mark aufgegriffen wurde, stand das spaetere Urteil bereits fest - versuchte "Republikflucht" = Gefaengnis.

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Es gab Kopfprämien für tote DDR-Bürger

Manuel H. @, Mittwoch, 26.01.2022, 03:04 vor 815 Tagen @ CalBaer 1385 Views

Wenn ein völlig verarmter Dorfbewohner in solchen Grenzregionen einen DDR-Bürger zur Strecke brachte, weil der fliehen wollte, bekam er relativ hohe Bargeldprämien, tot oder lebendig. Dort zu wohnen und sich aktiv für den Sozialismus einzusetzen, konnte die wirtschaftliche Situation also erheblich verbessern.

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