Wirtschaft: Aktuelle Engpässe bei Allerweltsartikeln im Bau, - hier: Rumänien. Deutschland?

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 07.09.2021, 20:31 vor 960 Tagen 2384 Views

Nachdem es wieder voll rund läuft, eigentlich schon seit Beginn dieses Jahres, was den Bau betrifft, so stellt sich nun heraus, dass man viele Artikel nur mehr schwer bekommt. Hab da einen Einkäufer bei einem großén Baustoffhandel gefragt, wie das zu erklären ist. Natürlich weiß ich, dass es z.B. bei den Pflastersteinen während und nach der Urlaubszeit immer zu Engpässen gekommen ist. Das aber hätte - so die Aussage - nichts mit dem Urlaub zu tun.

Man hat z.B. Schwierigkeiten, die benötigte Menge Kanalrohre (KG-Rohre - aus PVC) zu bekommen, wegen ein paar Bögen bin ich in 4 Geschäften herumgewandert. Bei den Dachziegeln wäre es genauso ,so wie auch bei vielen anderen Artikeln.

Der Einkäufer dieses Baustoffhandels bestellt eine lange Liste in der Fabrik, und bekommt maximal die Hälfte der bestellten Menge. Die Fabrik verteidigt die Politik, in dem sie sagt, dass jeder ihrer Kunden bedient werden soll, - und wenn weniger da ist, dann muss das eben aufgeteilt werden.

Woher kommt das:
Man sagt, durch die vorübergehende Schließung der Produktionsstätten für die Rohmaterialien im vergangenen Jahr wäre dieses Loch entstanden. Es hätte wieder eine Zeit gebraucht, bis die Produktion dieser Rohmaterialien richtig angelaufen ist, und das bekommen die Fabriken zu spüren, die damit ihre Produkte herstellen sollen.

Jetzt interessiert mich, ob das nur hier in RO so ist, oder auch in anderen EU-Ländern, wie z.B. Deutschland.

Die Lebensmittelregale in den Supermärkten sind voll, da merkt man nichts davon. Bei Kleidung etc. ist auch nichts zu merken. Autozubehör geht auch normal. Aber in vielen anderen Branchen klemmts einfach.

Preiserhöhungen, Lieferschwierigkeiten, Materialengpässe.

Durran @, Dienstag, 07.09.2021, 21:42 vor 960 Tagen @ helmut-1 2031 Views

War hier schon ein Thema. Die Lage wird zusehends schlechter. Vieles wird dabei vertuscht.

Trotzdem ist die Lage sehr angespannt. Alles was mit Halbleitern oder Elektronikteilen zu tun hat ist schwer lieferbar. Autoradios, Soundsystem, aber auch Steuergeräte oder Reifen legen gerade die Autoindustrie lahm. Kurzarbeit und extreme Lieferzeiten sind die Folge. Wir warten immer noch auf einen im Januar bestellten MB Sprinter, der eigentlich im Mai kommen sollte.

Bauprojekte müssen wegen fehlenden Material verschoben werden. Manches wird auch wegen der Preissteigerungen gar nicht erst angefangen. Tief- und Erdbau leiden schon darunter.

Ersatzteile sind teilweise nicht mehr lieferbar.

Computer, Grafikkarten, Haushaltsgeräte, alles wird schwierig. Mal sehen wie es weiter geht.

Interessant. Du sprichst also über Erfahrungen aus Deutschland. Weiß jemand etwas aus anderen EU-Ländern? (oT)

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 08.09.2021, 05:55 vor 960 Tagen @ Durran 994 Views

In CR alles "noch" lieferbar aber sehr teuer .. viele geben ihre (Bau) Projekte auf, weil zu teuer o.T

Mirko, Česko, Mittwoch, 08.09.2021, 14:16 vor 960 Tagen @ helmut-1 802 Views

Im Prinzip möglich, aber da steckt der Teufel im Detail

helmut-1 @, Siebenbürgen, Donnerstag, 09.09.2021, 06:06 vor 959 Tagen @ DT 804 Views

Bleiben wir mal bei den Kanalrohren. Natürlich ist es bekannt, dass diese Waren in Deutschland wesentlich preiswerter zu bekommen sind.

Nur am Beispiel des einfachen Bogens zu zeigen:
Kostet (in D) im Baumarkt ca. 1,50 €, wenn ich den direkt von der Fabrik kaufe, in größerer Menge, dan liegt der Preis bei 80 - 90 Ct. DHL ist viel zu teuer, das geht bei einer Sammelbestellung wesentlich billiger über rum. Speditionen.

Hier in RO kostet so ein Bogen umgerechnet 2,50 €. Natürlich muss ich da mit dem Baustoffhändler meinen Rabatt aushandeln, als gewerblicher Kunde. Dazu habe ich die Möglichkeit, auch Waren zurückzugeben, die ich zuviel bestellt/gekauft habe.

Im Normalfall hatte ich früher mein gefülltes Lager, weil man gerade bei Reparaturen niemals weiß, was genau gebraucht wird. Deshalb konnte ich immer auf meinen Bestand zurückgreifen. Da ich mich aber aus der Tätigkeit zurückziehe (zurückziehen will, was mir oft nicht gelingt, weil ich andauernd immer angebettelt werde, was zu tun), habe ich auch keinen Warenvorrat mehr.

Dazu kommt die Lieferzeit bei den Versandfirmen. Jetzt ist man an etwas dran, - stellt fest, dass man noch dieses oder jenes Teil braucht, und dann muss man unterbrechen, weil man auf die Lieferung waten muss. Geht nicht. Besonders dann nicht, wenn da 11 Wohnungen darauf warten, wieder das WC benützen zu können.

Das andere ist mit der Garantie. Spielt bei den Kanalrohren nicht so die Rolle, aber z.B. bei den Dachziegeln. Hat man einen verlässlichen Partner im Baustoffhandel als Lieferant, dann gibts normalerweise bei Reklamationen kein Problem, weil der Baustoffhändler das mit der Fabrik regelt. Der sagt dann, der kennt den Kunden und die Situation, und da fragt die Fabrik erst gar nicht mehr nach und liefert. Mach das mal beim online-Versand. Da fängts schon bei den Transportschäden an, problematisch zu werden. Jedenfalls zeitaufwändig und mit Ärger verbunden.

Also, es halt eben alles zwei Seiten.

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