Selbstversorgung aus dem Garten - mit Geld?

Dan the Man, Dienstag, 05.01.2021, 08:36 vor 1200 Tagen 7065 Views

Guten Morgen allerseits,

es gibt sicher einige Leute, die sich zumindest teilweise aus ihrem Garten selbst versorgen. Mir geht es hier aber nicht um das Anpflanzen und Düngen, sondern um den wirtschaftlichen (und rechtlichen) Aspekt, deshalb ist dieser Beitrag in diesem Forum hoffentlich angebracht.

Ich verfolge seit längerem, was Leute tun, um sich nebenbei oder vollständig etwas auf ihrem eigenen Grund und Boden zu verdienen. Ich selbst bin kein Praktiker, da ich oft wechselnd im Ausland und in D gelebt habe. Aber ich habe, was ich woanders gesehen habe, beobachtet und mir gemerkt. In entsprechenden Online-Gruppen zum Gärtnern ging es auch um die Frage, damit Geld zu verdienen, und ich habe mich mit meinen Beobachtungen und "Empfehlungen" ab und zu eingebracht.

Ergebnis: Praktisch alle Möglichkeiten wurden zurückgewiesen, da es rechtlich nicht möglich ist, oft aufgrund von EU-Vorschriften.

Einige mehr oder weniger ungewöhnliche Sachen, die diskutiert wurden:

- Pilze im Keller züchten (Contra: Kaum möglich wegen Vorschriften)
- Kompostwürmer für Wurmkompost (contra: laut Landwirtschaftsbehörde illegale Abfallentsorgung)
- Kompostwürmer als Hühnerfutter (Abfall darf nicht in die Nahrungskette gelangen, Würmer werden mit Gemüseresten gefüttert, darf nicht sein)
- Energieholz (wer genug Fläche hat, bekommt Probleme mit der Widmung, Grünland usw.)
- Weihnachtsbäume auf ungenutzten Flächen unter Stromleitungen (Förster: Vergiss es, niemand kauft einen Baum, der unter Hochspannungsleitungen gewachsen ist)
- Microgreens oder Sprossen (Contra: Riskant wegen möglicher Bakterien)
- Eier (contra: ?. An der Straße kann man Geld einwerfen und sich eine Packung Eier mitnehmen, scheint nicht verboten zu sein, ebenso Honig und Kartoffeln)
- Beeren (contra: ?)
- Marmeladen (enge Vorschriften, sobald etwas verarbeitet wird, Küche, Zubereitungsräume)
- Kräuter anbauen oder Wildkräuter sammeln (contra ?)

In diesen Zeiten, wo viele in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, steigt das Interesse an obigen Möglichkeiten, jedenfalls scheint es mir so. Wo geht die Reise hin? Kann man Leuten noch empfehlen, über so etwas nachzudenken? Oder werden die Fesseln immer fester angezogen? Nach dem Great Reset von Klaus Schwab wird so etwas ja überhaupt kein Thema mehr sein.

Ich hatte mich aus den Diskussionen zurückgezogen, weil ich aufgrund der ständigen Einwände (das ist nicht erlaubt - oder - das bringt nix) die Lust verloren habe. Ich werde aber immer wieder auf das Thema zurückgebracht, und nach der langen Beschäftigung damit bleibt das Interesse daran.

Ich würde gerne gute Tipps geben, wenn ich gefragt werde. Sollte ich aufgrund der vielen Einwände nur noch den Ratschlag geben: Warte auf das Grundeinkommen? Gibt es noch Lücken, wo Leute mit Initiative die Ärmel hochkrempeln können?

Danke
DH

PS: Es gibt auch zahlreiche Videos zu diesem Thema, unten einige Beispiele. Auffallend ist, dass die meisten aus dem Land der Freien kommen. Im Gegensatz dazu die Einschränkungen in Europa, wie etwa in Frankreich: Anbauen von Brennesseln (sehr nahrhaft, viele gesundheitliche Anwendungen) strengstens verboten, ebenso wie das Sammeln, Nutzen, Verarbeiten und sogar das Verbreiten von Infos über Brennesselsalat usw. ist bei Strafe verboten.

Pilze
https://www.youtube.com/watch?v=NdGf8m2CC8s

600 Hühner, 300 Eier pro Tag
https://www.youtube.com/watch?v=IWChH9MHkHg&t=519s

Kräuter
https://www.youtube.com/watch?v=shcOqt3z4wc

Knoblauch
https://www.youtube.com/watch?v=7IK2WBJ5sA4&t=90s

Kompostwürmer
https://www.youtube.com/watch?v=OgWY_AWrcK8

Die Liste ist endlos, man kann suchen mit "Growing for profit"

ein Praktiker antwortet...

kaddii @, Chorin OT Serwest, Dienstag, 05.01.2021, 09:39 vor 1200 Tagen @ Dan the Man 6357 Views

Hallöle

Danke für den Beitrag und die Fragen dazu

Als Besitzer eines kleinen BioHofes sind mir so im Groben die verwaltungstechnischen Fallstricke nur zu bekannt.

Grundsätzlich heisst Eigenversorgung nur für dich und deine Familie. Weiterverkauf an Dritte, also nicht Familie, z.B. Arbeitskollegen oder Freunde ist Direktverkauf und wird je nach Produktart mit Vorschriften belegt. Verarbeitetes Zeug wie Marmeladen, Wurst o.ä. unterliegen schon in der Fertigung verschiedensten Regularien.
Hier gibt es keine Gesamtvorschrift sondern für jedes Produkt extra Vorschriften.
Eigenversorgung mag ja noch im engen Maßstab attraktiv erscheinen ist aus meiner Sicht aber nicht umfassend machbar.
Von den Möglichkeiten und der benötigten handwerklichen Produktion möchte ich garnicht reden.
Fast immer ist die Lagerung das Problem und auch dort ist im zeitigen Frühjahr Schluss mit lustig.

Was aber durchaus machbar ist wenn mehrere Gleichgesinnte sich absprechen und dann Naturaltausch betreiben, jeder natürlich auf seiner eigenen Scholle.
Kommunen oder oder grünversifftesozialejungbauern Fantasten sind in wenigen Monaten sowas von zerstritten und erledigen sich dann mit Hilfe von Anwälten selber.

Naturaltausch, jeder gelernte Ossi weiß was gemeint ist[[top]]


Kaddii, Serwest, -1°, nebelig

Teilzeitgärtnern zur Selbstversorgung lohnt sich bis zu einem gewissen Einkommensniveau

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 05.01.2021, 11:39 vor 1199 Tagen @ kaddii 5634 Views

Ich hatte das vor 10 Jahren mal durchgerechnet, und bin auf ein Grenzeinkommen von ca. 25€/h brutto gekommen. Dabei wird das Einkommen mit 50% besteuert+sozialverabgabt. Bezog sich auf Gemüseanbau - Hühner(Eier+Fleisch) haben einen viel besseres Aufwand/Nutzen-Verhältnis.

Es gibt Zahlen im Internet, welchen zeitlichen Aufwand der jeweilige Anbau erfordert. So kann man sich ausrechnen, wann sich Teilzeit lohnt. Die Kosten für Fitness-Studio kann man so auch einsparen.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

noch mal praktisches...

kaddii @, Chorin OT Serwest, Dienstag, 05.01.2021, 12:33 vor 1199 Tagen @ FOX-NEWS 5299 Views

Hallöle

Einen kleinen Einwand habe ich.

Gemüse ist ein Zeitfresser, stark witterungsabhängig, mit wechselndem Ertrag und starker logistischer Notwendigkeit verbunden. z.B. Erdbeeren und Kartoffeln vergleiche Erdbeeren an der Pflanze, reif nach 2 Tagen nicht geerntet, dann alles Matsch, Kartoffeln können bis spät im Jahr im Boden bleiben dann in die Miete und gut ist.

Hühner mit Eier. Wir haben 800 Legehennen, incl. Fütterung, Stallpflege und Eiersammlung und Verpacken pro Tag 4 h AZ

Vergleich zwischen Gemüse und Eiern geht bei uns 1 zu min. 7 aus. Würde ich nur den zeitlichen Aufwand berechnen wäre es wohl 5 zu 1

Was absolut stimmt, wer Selbstversorgung machen will, benötigt doch auch die gesellschaftlichen Dienstleistungen.

Hacke ich mir ins Bein, falle mit einem Korb voll Eier auf die Schnauze, oder erkranke an Grippe oder Heuschnupfen dann bin ich froh machbare Hilfe zu bekommen.

Wenn bei mir irgendein Amt zur Kontrolle kommt, dann bin ich freundlich, weil diese Leute mal was für meine erarbeiteten Steuern machen wollen. Die wollen auch mal gelobt werden[[zwinker]] .


Kaddii
Serwest, 2°, es taut soon Mist

Die Rechtschreibfehler verschenke ich auch dies Jahr wieder

Meine Zahlen bezogen sich auf Selbstversorgung

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 06.01.2021, 09:52 vor 1199 Tagen @ kaddii 3874 Views

Für Hühner sind das max 15 min Aufwand am Tag, wenn die Familie kein 100-köpfiger Clan ist. Für Gemüsebete gibt es Aufwand- und Ertragszahlen. Das setze ich den Einkaufskosten am freien Markt gegenüber. Das Risiko, daß dabei Verluste durch Ausfälle entstehen, muss man eben kompensieren. Daß es keine Veranstaltung für Alleinunterhalter sein kann, ist auch klar.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Wen du von Selbstversorgung redest, dann sind das 1 Mio Kal pro Person und Jahr

Mephistopheles, Donnerstag, 07.01.2021, 11:56 vor 1197 Tagen @ FOX-NEWS 3639 Views

Also bei einer family ca. 5 Mio Kal. Und das ist es. Die Selbstversorger leiden alle an Dyskalkulie. Das fällt ihnen nur selber nicht auf, weil zur Symptomatik der Dyskalkulie gehört es, dass man das selber nicht bemerkt.

Da präsentieren sie einem stolz ihr Gemüsebeet und bezeichnen sich als Selbstversorger, wobei eine kurze Überschlagsrechnung ergibt, dass der eingebildete Selbstversorger und Hobbygärtner aus seinem Gemüsebeet allenfalls 50.000 kal/Jahr ernten kann, also etwa 1/100 dessen, was er wirklich benötigt. Wenn`s einer vollzeitmäßig betreibt, dann sind es etwa 200.000 Kal, dazu muß er aber einen 1.000qm-Garten pachten.

Die Ursache liegt am tieffundierten allgemein verbreiteten Rassismus, also auch bei den Selbstversorgern, nämlich der spezifische Rassismus, der darin besteht, dasss man sich für klüger hält als die Altvorderen. Die wußten ganz genau, dass man für eine Familie und die 5 Mio Kal/Jahr mind.50.000qm oder 5 Ha benötigt und wer weniger hatte einen Zusatzverdienst als Heimwerker benötigte.

Wo er die 5 Mio Kal/Jahr herbekommen will, das kionnte mir noch keiner der stolzen Internetselbstversorger vorrechnen.

Gruß Mephistopheles

Die Selbstversorgung beginnt schon dann, wenn ich Pilze im Wald suche

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 09.01.2021, 10:07 vor 1196 Tagen @ Mephistopheles 3499 Views

Den Aufwand rechne ich als Null, da die Aktivität Teil meines sportlichen Tagespensums ist. Wieviel Arbeitszeit zusätzlich im Büro sind notwendig, um das Geld für den Kauf der Pilze auf dem Markt zu erwirtschaften?

An keiner Stelle hatte ich von Vollversorgung gesprochen. Von Dyskalkulie kann daher keine Rede sein.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Dein Ratschlag ist prima, vorausgesetzt die Überlebenskünstler verwechseln einen Parasol nicht mit einem Knollenblätterpilz! (owT)

Das Alte Periskop, Scharf an der Nebelgrenze, Samstag, 09.01.2021, 10:31 vor 1196 Tagen @ FOX-NEWS 3497 Views

Den Aufwand rechne ich als Null, da die Aktivität Teil meines sportlichen Tagespensums ist.

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"Die glücklichen Sklaven sind die erbittersten Feinde der Freiheit" (Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)

Das wäre schon sehr mühsam

Mephistopheles, Samstag, 09.01.2021, 16:17 vor 1195 Tagen @ Das Alte Periskop 3495 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Samstag, 09.01.2021, 16:34

...wenn man einen Parasol [image] mit einen grünen Knollenblätterpilz [image] velwechsern worrte.

Trotzdem würde ich das Pilzesuchen lieber den Schweinen überlassen, die riechen nämlich den Unterschied; nicht wegen der Pilze, sondern wegen der 1 Mio Kal, die ein Selbstversorger nunmal pro Jahr benötigt. Während das mit Pilzen so gut wie unmöglich ist, genügt auf der anderen Seite bereits ein oder zwei ausgewachsene Sauen für den Kalorienbedarf eines Jahres. Es ist nur noch die Frage, ob so etwas ausreicht für eine Sau. Was meinen die Fachleute? Haben wir hier welche? [[freude]]

Gruß Mephistopheles

D‘accord: Über längere Zeit „selbstversorgen“ mit 1 Mio. kcal geht nicht …

Das Alte Periskop, Scharf an der Nebelgrenze, Samstag, 09.01.2021, 17:38 vor 1195 Tagen @ Mephistopheles 3535 Views

Trotzdem würde ich das Pilzesuchen lieber den Schweinen überlassen, die riechen nämlich den Unterschied; nicht wegen der Pilze, sondern wegen der 1 Mio Kal, die ein Selbstversorger nunmal pro Jahr benötigt.


… die Vegetationszeit ist zu kurz: Kartoffeln, Kürbisse, Rote Rüben, Äpfel, …. kann man (bei entsprechenden Sorten und guten Keller und Lagertechnik) über den Winter bringen, aber was frisst man von März bis Mai?
30 > 10 Hühner für eine zweiköpfige Familie, jede Woche ein Suppenhuhn; Eier anfangs zu viele, 10 Kaninchen, jede zweite Woche eines. Dafür brauchst du mind. 1.400 qm Fläche und hast du noch eine „Eisenbahnerkuh“ (Ziege) brauchst du nochmals die gleiche Fläche

… die Geoinformationen über die Nutzung der Flächen sind mittlerweile perfekt. Wir haben ein solches Beet nachgebaut und in einer Waldlichtung vermeintlich versteckt
https://permanorikum.files.wordpress.com/2012/01/waldgarten_007.jpeg?w=468
Goggle Earth hat es gefunden und was noch schlimmer ist, Wühlmäuse & Co fühlen sich dort sauwohl und die Hasen untergraben die Einzäunung.

Mit wildwaschsenden Bio-Brennnesseln könnten wir die ganzen Foristen hier saisonal versorgen. 1/3 des Jahres funktioniert die Selbstversorgung nicht!

Parasol, ausgebacken wie ein Pariserschnitzel, ist eine Delikatesse, kennst Du sicherlich.

Und im Falle eines Notstandes wird beschlagnahmt, [[sauer]]

--
"Die glücklichen Sklaven sind die erbittersten Feinde der Freiheit" (Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)

Im Falle eines Notstandes ... + Allgemeinbildung! (passt nirgendwo rein, sollte aber jeder wissen!)

Mephistopheles, Sonntag, 10.01.2021, 00:35 vor 1195 Tagen @ Das Alte Periskop 3544 Views

...ersticken wir zuerst einmal in Fleisch.

Nur, wer kann schon eine Sau richtig betäuben und dann ausbluten lassen?
Dann müsste man sie pökeln oder räuchern, wer kann das aber heute noch? Früher konnte das jeder.

Das sollte jeder kennen!
https://www.youtube.com/watch?v=Frnd3mD27is (passt nirgends rein; gehört aber zur Allgemeinbildung. Darum verlinke ich es hier.)

… die Vegetationszeit ist zu kurz: Kartoffeln,

probiere ich gerade aus. Habe mir soeben einen Zentner Kartoffeln gekauft. Mal sehen, wie lange sie halten.

Kürbisse, Rote Rüben, Äpfel, …. kann man (bei entsprechenden Sorten und guten Keller und Lagertechnik) über den Winter bringen, aber was frisst man von März bis Mai?

Ehrlich? Ist das dein Problem? Nichts einfacher wie das: Haferkörner, jeden Tag in einer Handkaffeeemühle die benötigte Menge mahlen. Enthalten Fett, Eiweis und Kohlehydrate. Kann man auch roh essen. Ich empfehle zusammen mit geschoteten Leinsamen. Kann man auch roh essen, halten auch etwa 1 Jahr. Dazu Vitamintabletten. Ein Jahr hält das mit Sicherheit, ob aber die 42 Monate, die uns @Weiner prophezeit hat, weiß ich nicht. [[zwinker]]
Wasser aus der Quelle oder in einem Hobokocher abkochen.

30 > 10 Hühner für eine zweiköpfige Familie, jede Woche ein Suppenhuhn; Eier anfangs zu viele, 10 Kaninchen, jede zweite Woche eines. Dafür brauchst du mind. 1.400 qm Fläche und hast du noch eine „Eisenbahnerkuh“ (Ziege) brauchst du nochmals die gleiche Fläche

Denke dir, die Ziege ist ein Hund, leine sie an. Leine locker, und mache mit ihr täglich lange Waldspaziergänge. [[freude]]

… die Geoinformationen über die Nutzung der Flächen sind mittlerweile perfekt. Wir haben ein solches Beet nachgebaut und in einer Waldlichtung vermeintlich versteckt
https://permanorikum.files.wordpress.com/2012/01/waldgarten_007.jpeg?w=468
Goggle Earth hat es gefunden und was noch schlimmer ist, Wühlmäuse & Co fühlen sich dort sauwohl und die Hasen untergraben die Einzäunung.

Ein3 Kaqtze wirkt Wunder, wenn du dich an die Erfahrung unserer Vorfahren hältst: Man darf sie niemals füttern! [[applaus]]

Mit wildwaschsenden Bio-Brennnesseln könnten wir die ganzen Foristen hier saisonal versorgen. 1/3 des Jahres funktioniert die Selbstversorgung nicht!

Parasol, ausgebacken wie ein Pariserschnitzel, ist eine Delikatesse, kennst Du sicherlich.

Nö, kenne ich nicht, dafür aber Schopftintling. Der ist wirklich unverwechselbar und superlecker, aber selten zu finden.

Und im Falle eines Notstandes wird beschlagnahmt, [[sauer]]

Holodomor

Gruß Mephistopheles

Zu deiner Waffenfrage

Dan the Man, Samstag, 09.01.2021, 22:39 vor 1195 Tagen @ Mephistopheles 3566 Views

Während das mit Pilzen so gut wie unmöglich ist, genügt auf der anderen Seite bereits ein oder zwei ausgewachsene Sauen für den Kalorienbedarf eines Jahres. Es ist nur noch die Frage, ob so etwas ausreicht für eine Sau. Was meinen die Fachleute? Haben wir hier welche? [[freude]]

Gruß Mephistopheles

Hallo Mephisto,

ich bin kein Fachmann für Waffen, aber zur Beantwortung deiner Frage kann ich dir empfehlen, bei youtube und quora nach Jörg Sprave und seiner Marke Slingshot Channel zu suchen.

Vor vielen Jahren wurde er hier erstmals erwähnt.

Ich finde den Artikel leider nicht mehr, aber (auf Quora?) hat er eine lange Liste der Waffen veröffentlicht, die in D legal sind (und die ganz wenigen, die verboten sind).

Das Thema ist nicht von der Hand zu weisen, besonders, da wir wohl gestern mal wieder knapp am ganz großen Blackout vorbeigeschrammt sind.

Danke für den Tipp mit Jörg Sprave!

Mephistopheles, Sonntag, 10.01.2021, 12:06 vor 1194 Tagen @ Dan the Man 3490 Views

Hallo Mephisto,

ich bin kein Fachmann für Waffen, aber zur Beantwortung deiner Frage kann ich dir empfehlen, bei youtube und quora nach Jörg Sprave und seiner Marke Slingshot Channel zu suchen.

Vor vielen Jahren wurde er hier erstmals erwähnt.

Ich finde den Artikel leider nicht mehr, aber (auf Quora?) hat er eine lange Liste der Waffen veröffentlicht, die in D legal sind (und die ganz wenigen, die verboten sind).

Um einen Waffenschein zu beantragen, muss man einen Bedarf nachweisen.
Eigentlich könnte jeder, der vorhat, sein Haus zu verlassen, nachdem es in Deutschland wieder Wölfe und Wildschweine gibt, einen Waffenschein beantragen.

Das Thema ist nicht von der Hand zu weisen, besonders, da wir wohl gestern mal wieder knapp am ganz großen Blackout vorbeigeschrammt sind.

Der Blackout wird kommen und zwar wird er ausgelöst werden durch die E-Auto-Besitzer, wenn sie sich erst mal massenhaft verbreitet haben. Die Folge wird dann sein, dass einer seinen Akku nicht mehr nach Gusto aufladen darf, sondern vorher eine behördliche Genehmigung benötigt. Die Diesel-Besitzer werden sich dann ins Fäustchen lachen, allerding fallen die Raffinerien bei einem Stromausfall auch aus.. Und Kerosin vertragen die modernen Diesel nicht mehr.

Gruß Mephistopheles

Du brauchst keinen Waffenschein

Dan the Man, Sonntag, 10.01.2021, 13:25 vor 1194 Tagen @ Mephistopheles 3556 Views

Ich habe nun doch einige seiner Beiträge gefunden, alles sehr interessant. Du kannst ihn auch direkt ansprechen. Mir hat er umgehend geantwortet.

Vieles geht ohne Waffenschein. Ich wette, einige wussten gar nicht, dass es solche Waffen gibt

https://de.quora.com/Ist-es-legal-in-Deutschland-eine-Waffe-zu-tragen

https://de.quora.com/Womit-kann-man-sein-Heim-effektiv-legal-verteidigen

https://de.quora.com/Wie-ist-es-in-einem-Land-zu-leben-das-nicht-das-Recht-hat-Waffen-z...


Sein Favorit:

Am besten geeignet und Waffe meiner Wahl ist der "Instant Legolas" Bogen, den es jetzt auch kommerziell zu kaufen gibt ("Fenris" von Steambow). Schnelle Schussfolge, im Prinzip zu bedienen wie eine Pump-Action-Schrotflinte. Absolut tödlich auch bei geringem Auszugsgewicht. Fünf Schüsse. Darf legal an der Wand hängen, vollständig schussbereit.

[image]

Um einen Waffenschein zu beantragen, muss man einen Bedarf nachweisen.
Eigentlich könnte jeder, der vorhat, sein Haus zu verlassen, nachdem es in Deutschland wieder Wölfe und Wildschweine gibt, einen Waffenschein beantragen.

Ernsthaft? Hier sind ständig Wölfe aktiv.

Vielen Dank! Das ist echt hilfreich! Auch wenn es mir nicht um Hausverteidigung geht, sndern wirklich um Wölfe oder Wildschweine

Mephistopheles, Sonntag, 10.01.2021, 16:36 vor 1194 Tagen @ Dan the Man 3474 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 10.01.2021, 16:43

Ich habe nun doch einige seiner Beiträge gefunden, alles sehr interessant. Du kannst ihn auch direkt ansprechen. Mir hat er umgehend geantwortet.

Vieles geht ohne Waffenschein. Ich wette, einige wussten gar nicht, dass es solche Waffen gibt

https://de.quora.com/Ist-es-legal-in-Deutschland-eine-Waffe-zu-tragen

https://de.quora.com/Womit-kann-man-sein-Heim-effektiv-legal-verteidigen

https://de.quora.com/Wie-ist-es-in-einem-Land-zu-leben-das-nicht-das-Recht-hat-Waffen-z...

Ich bin derselben Ansicht wie Jörg Sprave und würde eine Waffe nicht im Haus anwenden, auch nicht gegen Einbrecher. Wenn einer sich unbedingt vor Einbrechern fürchtet, da ist nach wie vor das beste Mittel ein großer Hund. (Die meisten Hunde, die ich kenne, sind allerdings taub. Sie reagieren erst, wenn ich klingele. Das werden Einbrecher wohl in den seltensten Fällen machen.)

Nein, mir geht es tatsächlich um Wölfe und Wildschweine und deren Verhalten. Angeblich ergreifen Wölfe und Schweine die Flucht, wenn sie einen Menschen bemerken, aber ob das auch die Wölfe und Schweine gelesen haben?

Warum sich unsere Vorfahren niemals vor Wölfen und Schweinen fürchteten, obwohl gerade Wölfe auch größere Tiere angriffen als Menschen und die schneller laufen konnten. Kommmt einer dahinter, was der Grund war?

Nun, es waren die Distanzwaffen, die faustgroßen Steine, die Zwille und später der Pfeil. Wenn ein Tier eines Rudels davon einen Schuß abbekam, auch wenn dieser nicht tödlich war, und laut aufjaulend die Flucht ergriff, dann zog die gesamte Meute ab. Das andere Mittel war eine brennende Fackel, aber die hat man nicht immer zur Hand, außerdem könnte es gut sein, dass du je nach Jahreszeit mit einer brennenden Fackel oder einem bei Elon Musk käuflich erwerblichen Flammenwerfer ein ganzes Waldstück in Brand setzt. Scheidet also aus, bleibt die nicht tödliche Distanzwaffe, die man außerdem verbregen können sollte (Brust- oder Hose4ntasche). Ich könnte mir vorstellen, dass irgendwelche Spaziergänger, die dir und deiner halbbekleideten Begleiterin unvermutet im Wald begegnen doch etwas irritiert wären und schnell mal ihr Handy zücken.

Sein Favorit:

Am besten geeignet und Waffe meiner Wahl ist der "Instant Legolas" Bogen, den es jetzt auch kommerziell zu kaufen gibt ("Fenris" von Steambow). Schnelle Schussfolge, im Prinzip zu bedienen wie eine Pump-Action-Schrotflinte. Absolut tödlich auch bei geringem Auszugsgewicht. Fünf Schüsse. Darf legal an der Wand hängen, vollständig schussbereit.

[image]

Um einen Waffenschein zu beantragen, muss man einen Bedarf nachweisen.

Ein Bedürfnis.

Eigentlich könnte jeder, der vorhat, sein Haus zu verlassen, nachdem es in Deutschland wieder Wölfe und Wildschweine gibt, einen Waffenschein beantragen.


Ernsthaft? Hier sind ständig Wölfe aktiv.

Wäre sicher interessant, die Reaktion der Behörden.

Gruß Mephistopheles

Mit diesem Pärchen hätte ich zuallerletzt gerechnet!

Mephistopheles, Donnerstag, 04.11.2021, 20:55 vor 896 Tagen @ Dan the Man 2416 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 04.11.2021, 21:29

Ich habe nun doch einige seiner Beiträge gefunden, alles sehr interessant. Du kannst ihn auch direkt ansprechen. Mir hat er umgehend geantwortet.

Vieles geht ohne Waffenschein. Ich wette, einige wussten gar nicht, dass es solche Waffen gibt

https://de.quora.com/Ist-es-legal-in-Deutschland-eine-Waffe-zu-tragen

https://de.quora.com/Womit-kann-man-sein-Heim-effektiv-legal-verteidigen

https://de.quora.com/Wie-ist-es-in-einem-Land-zu-leben-das-nicht-das-Recht-hat-Waffen-z...

In letzter Zeit dreht sie immer mehr auf! [[top]] gefällt mir.

https://www.youtube.com/watch?v=J6dG0XkKl68 [[la-ola]]

Gruß Mephistopheles

Da würde ich eher den Pantherpilz als den Knollenblätterpilz fürchten

FOX-NEWS @, fair and balanced, Sonntag, 10.01.2021, 10:32 vor 1195 Tagen @ Das Alte Periskop 3428 Views

2020 war ein super Pilzjahr. Fünf Minuten vom Haus war stets eine reiche Auswahl an Wiesenchampignons vorhanden. Die nimmt keiner sonst mit. Die Ausbeute an Steinpilzen usw. war auch prima.

Mir ist so etwas immer recht, wenn es die Haushaltskasse entlastet. Ging es nicht darum in diesem Unterfaden?

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Als das Geld noch an den Bäumen wuchs.

Weiner, Dienstag, 05.01.2021, 10:38 vor 1200 Tagen @ Dan the Man 5855 Views

Hallo Dan, ich mißbrauche jetzt Deinen Thread mit einem anderen Thema, und bitte dafür um Entschuldigung. Zu Deiner Frage aber: ich hab mal im TV mit den Augenwinkeln eine Doku gesehen, in der zwei Frauen mit Pilzzucht begonnen hatten (und ich glaube, sie verwendeten Kaffeesatz als Nährboden-Basis). Die rechtlichen und behördlichen Probleme sind immer die größten. Ich rate Dir aber unbedingt, diese Idee praktisch anzupacken (eventuell auch inhouse-gardening, Auqaponik, Fermentierungen etc.). Es dauert immer ein paar Jahre, bis man alles versteht und Routine hat (und danach kannst Du auch Kurse geben ...). Und ich darf Dir voraussagen, dass irgendwann die Behörden Dich komplett in Ruhe lassen und stattdessen bettelnd vor Deiner Tür stehen und fragen, ob sie was kaufen können. Denn die Zeiten werden mies. Später sogar ganz mies.

Nachdem ich Deine Frage las, habe in der Suchfunktion ein Wort eingegeben, und es kam die Meldung: keine Einträge gefunden. Also darf ich bitte mal ein wenig aus dem Handtäschchen der Weltgeschichte plaudern.

Nachdem die Spanier 1520 im Tal von Mexico ankamen und Montezuma, der zuviel Kakao getrunken hatte, überrumpeln konnten, schauten sie sich in seinem Reich um. Sie suchten nach Gold und Geld, aber es gab keines. Erst auf den zweiten Blick entdeckten sie, dass die Leute immer wieder kleine Samen abzählten und offenbar beim Tausch von Waren als Wertmesser nutzten. Nur die professionellen Händler, die eine eigene Kaste bildeten, verwendeten Goldkörnchen als eine Art Geld- doch diese Goldkörnchen waren so klein, dass man sie in Federkielen umhertrug - sie waren nur ein hübscher High-Ende-Ersatz für die Samen. Auch die Händler nämlich verwendeten bei Kleinkunden die Samen, weil diese sich eben allgemeiner Wertschätzung erfreuten.

Es dauerte nicht lange, bis die Spanier lernten, dass diese Samen in kleinen kürbisartigen Früchten (direkt, aus der Rinde heraus!) an den Stämmen und Ästen von Bäumen hingen. Man konnte ein erstes, bierartiges Getränk daraus machen, indem man die ganzen, süßen Früchte gären liess. Noch wohlschmeckender aber waren die aus den Früchten gepulten Samen, wenn man sie vorsichtig röstete, brach, schälte, mahlte und ins Wasser rührte, mit einer Prise Salz dabei. Also: die Samen, nennen wir sie halt Bohnen, hatten für die Völker der Azteken einen gewissen Wert und dienten gleichzeitig als Zahlungsmittel - es war ein Zahlungsmittel, das auf Bäumen wuchs, man musste es nur ernten. Hier die Relationen:

eine große Tomate = eine Bohne
ein großer Kürbis = vier Bohnen
ein Fisch = drei Bohnen
ein Hase = 100 Bohnen
ein Truthahn = 200 Bohnen
ein Sklave = 1000 Bohnen

Warum waren Sklaven so billig? Nun, man beschaffte sie sich routinemäßig auf Raubzügen. Bei landesweiten Festivitäten für die Götter, die oft eine ganze Woche dauerten, konnten schon mal tausend Gefangene geopfert werden (verbrannt oder lebendig begraben, kurz vorher ihnen aber mit einem Obsidianmesser das Herz herausgeschnitten). Die Spanier haben stirnrunzelnd die aufgeschichteten Schädel gezählt (kann sein, dass die spanischen Berichterstatter übertrieben haben ...).

Vorsichtig ausgedrückt war die Herrschaft der aztekischen Könige und des aztekischen Adels also recht straff. Das waren perfekt ausgebildete, ausgerüstete und organisierte Krieger (warum nicht gegen die Spanier ....?). Was sie konsumierten und schön fanden, liessen sie sich als Tribut liefern. Ihre Bauwerke wurden mit Sklaven und mit erzwungenem Arbeitsdienst errichtet. Bei der Verschönerung war man mit Gold überhaupt nicht sparsam. Die drei Städte im Tal von Mexiko waren zusammen größer und schöner als jede europäische Stadt dieser Zeit - Tenochtitlan lag in einem See, Venedig war dagegen ein Pfahldorf. Nur die chinesischen, indischen und muselmannischen Hauptstädte hatten damals mehr Einwohner. Für Details zur Architektur und zum Kunsthandwerk der Azteken bitte die Google-Bildersuche nutzen.

Zusätzlich zu den Sach- und Diensttributen liess der Aztekenkönig sich natürlich auch die wohlschmeckenden Bohnen liefern. Montezuma soll eine Milliarde davon besessen haben. Sie waren ihm aber am Ende nutzlos, denn wenn er sie in Umlauf gebracht hätte, wäre eine Inflation die Folge gewesen. Also liess er sie rösten, mahlen und mit Wasser anrühren. Und wenn er nicht gestorben wäre, dann würde er heute noch trinken.

Nachdem Cortes die Sache mit den Bohnen verstanden hatte, liess er natürlich sofort Plantagen anlegen, um Geld zu züchten. Und nachdem die Azteken besiegt waren, ließ er ihr Gold einsammeln, das sie nicht als Geld genutzt hatten - echt blöd diese Azteks!! Als Geld für die kleinen Leute wurden die Bohnen übrigens bis ins 19. Jahrhundert genutzt. Und vor den Azteken kannten die Maya schon diese Art Zahlungsmittel. Vor den Mayas die Tolteken, das waren die Größten - ist aber ein anderes Thema.

Das Wort das ich in der Suchfunktion eingab: Kakaogeld.

Ich habe diese Geschichte geschrieben, weil die Antwort, die Ashitaka mir gab, mich nicht zufriedengestellt hat. Meine Frage war: gibt es andere Geldsysteme außer dem Kreditgeldsystem? Trotzdem danke ich Ashitaka natürlich herzlich! Gewissermaßen ist diese Geschichte mein Dank.

Ich halte nicht so arg viel von 'Debitismus'. Für mich ist er eine Sammlung von Binsenweisheiten. Ich gebe aber gerne zu, dass viele Menschen, diese Binsenweisheiten heute nicht mehr kennen. Deswegen habe ich nichts dagegen, wenn 'Debitisten' ein wenig Aufklärung in Bezug auf Geld, Staat, Macht, Kredit etc. betreiben. Wenn der 'Debitismus' allerdings benutzt wird, um Verschuldungszwänge zu rechtfertigen oder gar als unausweichlich und deterministisch hinstellen, dann lehne ich das ganz entschieden ab. Weil auch hinter diesen scheinbaren Zwängen (ob Wachstum oder Verschuldung) eine Binsenweisheit steht: Mensch kann nicht über die Verhältnisse leben. Gerne spitze ich es weiter zu: es geht im Debitismus überhaupt nicht um Geld, Kredit und Zahlungsfristen - sondern ganz allein um Macht. Genauer gesagt um den Mißbrauch von Macht. *)

Mit sehr bestimmten, aber freundlichen Grüßen - Weiner

*) Wobei ich zugebe: Die Vorsilbe 'Miß-' hat in der Menschheitsgeschichte keine Gültigkeit. Die Weltgeschichte ist keine Moralanstalt. In ihr setzen sich immer die physisch oder intellektuell 'Stärkeren' durch. Bislang wenigstens. Könnte sich aber auch mal ändern ...

Jedes Geldsystem basiert auf Verschuldung (Debitismus)

Ashitaka @, Dienstag, 05.01.2021, 12:30 vor 1199 Tagen @ Weiner 5027 Views

bearbeitet von Ashitaka, Dienstag, 05.01.2021, 12:52

Hallo Weiner,

entschuldige, aber ich habe sowenig Zeit, dass ich nur Morpheus als Threaderöffner antworten wollte.

Es gibt nur auf einer Verschuldung basierende Geldsysteme!

Alles weitere sind Besicherungsfragen der dem Geld zugrundeliegenden Verschuldung oder der Irrglaube, es gäbe ein Geldsystem, dass sich dem Vorher-Nachher-Problem und damit den potentiellen Grenzen, die der Zeitablauf allen Elementen dieser Welt auferlegt, entziehen könne.

Anders ausgedrückt: Es wird halt gerne so getan, als könne bereits etwas die Schuldhaftigkeit verhindernd verausgabt werden, obwohl es aus zeitlichen Gründen noch gar nicht vereinnahmt wurde. Das ist das Grundproblem aller des mangelnden Vorstellungsvermögens wegen herrschenden Geld-/Wirtschaftstheorien.

Ich spreche ungerne von Verschuldung/Schuldhaftigkeit, verwende dafür lieber den moralisch/ethisch unvorbelasteten Begriff "Finanzierung". Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen finare/final/finis ab und bedeutet: Abgabe/Termin/Ende. Die Finanzierung beschreibt ursprünglich den bewussten Vorgang des Aufschiebens eines Fälligkeitstermins (der Bezahlung) in die Zukunft.

Dies ist der Potentialisierung (Möglichwerdung) wegen wesentlich für jedes Geldsystem:

Jedes Element / System dieser Welt bedarf, damit es ein funktionelles Vermögen begründet (etwas vermag), der Finanzierung aus einer das Potential (die Möglichkeit) verschaffenden und damit die Bezahlung (Verausgabung zur Erlangung des Vermögens) in die Zukunft aufschiebenden, Abhängigkeit.

Das ist der Kerngedanke hinter dem Debitismus, das Bewusstsein, dass kein Element dieser Welt das Potential (die Möglichkeit) des Vermögens aus sich selbst heraus begründen und erhalten kann, dass in zeitlicher Hinsicht kein Weg an einer Finanzierung bzw. Verschuldung vorbei führt und diese nicht erst irgendwann zur Diskussion steht, sondern vom ersten Augenblick an über alle Zeiten (Angefangen bei der Urschuld zum Erhalt des Urvermögens bis hin zur Verschuldung des Vermögens einer Zwingherrschaft und allen daraus ableitbaren Kontraktschulden und Vermögen).

Alles andere (Nettogeld, Geld das von Bäumen fällt etc.) sind nur Geldsystemsimulationen, gemütliche Entenhausen-Realitäten, die nichts mit der Wirklichkeit, der Potentialisierung (Möglichwerdung) eines jeden Vermögen durch Abhängigkeiten (Verschuldung) zu tun haben.

"Alles im Kapitalismus ist irgendwie und irgendwo vorfinanziert. Es gibt keinen Bestand, kein Kapital, kein Geld, das ein für allemal so bliebe, wie es ist. Alles im Kapitalismus läuft ab in der Zeit."
(Paul C. Martin, Der Kapitalismus, Seite 43)

https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=315779

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Das ewige, leidige Vorher-Nachher-Hinterher-Problem, das eigentlich gar keines ist.

Weiner, Dienstag, 05.01.2021, 21:33 vor 1199 Tagen @ Ashitaka 4403 Views

Hallo Ashitaka,

ich weiß Dein Antworten sehr zu schätzen und danke Dir dafür, wiewohl ich inhaltlich mit Deiner Antwort erneut nicht zufrieden sein kann. Bitte sieh das aber als eine Art "Gehirnerweichung" im Sinne von @Mephistopheles an, die nicht kurierbar ist. Ich entbinde Dich deswegen gerne von einer Replik!

Zur Darstellung meiner anderen Ansicht, greife ich diesmal nicht auf die Weltgeschichte sondern auf das Universum an sich zurück.

'Unser' hübsches kleines Universum ist bekanntlich prall gefüllt mit Energie, ein kleiner Teil davon kondensiert in Form von 'fester' Materie. Nirgendwo in diesem Universum ist Schuld und Mangel, sondern überall nur Fülle. Und niemand kann der Energie des Universums etwas wegnehmen oder hinzufügen. Auch der liebe GOTT nicht mehr.

Damit der HERRGOTT mit dieser Energie spielen und beim Zuschauen Spaß haben kann, hat er sie in einen ausreichend großen, leeren (!) Raum gelegt und sich ausreichend viel Zeit genommen - so daß er, wie zB. Johann Sebastian Bach, alle Varianten und Konfigurationen durchspielen kann. Bis er müde ist von diesem Universum. Und sich vielleicht das nächste ausdenkt ...?

Wie bei allen guten Spielen und bei aller Fugenkunst hat der HERRGOTT sich anfangs Regeln zurechtgelegt, und zu diesen Regeln gehört, dass die Energie ungleich verteilt werden können soll. Denn wie sonst könnten differenzierte Formen und Farben und Prozesse und Veränderungen entstehen, an denen GOTT so große Freude hat?

Es mögen jetzt bitte die Debitisten meiner Erzählung fern bleiben, die behaupten wollen, dass an den leeren Stellen Schuld sei und an den übervollen Orten Vermögen. Solche Argumente sind in meinen Augen spießig und krämerisch, eigentlich komplett daneben. Es ist, bei GOTT, alles da: Die Fülle und die Leere - umfasst von Fülle. Im Vielen das Eine.

Beim Wechselspiel der materischen Energie hat der liebe Gott den kleinsten Teilchen erlaubt, Komplexe zu bilden, selbstverständlich wiederum nach gewissen Regeln, von denen die harmonischen die wichtigsten sind (leider nur wenigen Menschen bekannt ...). Und so zeigen sich da draußen so genannte Komplexe wie etwa Atome und Moleküle und Gaswolken und Staubwolken und zufällig wie regelmäßig umherfliegende Gesteinsbrocken und Planeten und Sterne und Galaxien - und weiß der GEIER, was noch ...

Eine Sorte von solchen Komplexen ist wirklich sehr interessant - das muss ich unbedingt erzählen -, eine Art von flüssigen Kristallen, die so genannten Lebenkomplexe, die meisten von ihnen kohlenstoff- und wasserbasiert.

Wie die entstanden sind und was für außerordentliche Merkmale sie haben, das wäre nur sehr umständlich hier zu erklären. Wichtig ist für unseren Zusammenhang bloß zu wissen: die Lebenkomplexe haben sich an den Abgrund gestellt. Sie haben sich an der spitzen Stelle zwischen Fülle und Leere aufgebaut. Warum? Ich vermute: weil dort die Aussicht am besten ist.

An dieser extremen Position hat das Leben natürlich ein Problem. Es kann runterfallen. Was dann passiert, wird jede(r) hier Mitlesende eines Tages selbst erleben, deswegen brauch ich es nicht beschreiben. Bis zum Runterfallen aber ist jeder Lebenkomplex damit beschäftigt, das Gleichgewicht zu halten. Und das wiederum (ver-) braucht Energie.

Debitisten mögen sich bitte meiner Erzählung an dieser Stelle wieder fernhalten. Denn die Herausforderung und Chance, eigentlich das Geschenk, von der Fülle der Energie verbrauchen zu dürfen, um das Gleichgewicht über dem Abgrund zu halten - das ist keine Ur-Schuld. So zu reden ist spiessig und krämerisch und grenzt in meinen Augen fast an eine Lästerung GOTTES.

Zu den vielen wunderbaren Eigenschaften der Lebenkomplexe (die hier nichteinmal in Ansätzen beschrieben werden können) zählt die Klugheit und das Vermögen, sich zu erneuern. Denn so wie man sicher sein kann, dass man eines Tages in den Abgrund fällt, so sicher ist auch, und zwar von Anfang und ganz prinzipiell, dass man vorher eine ungefähre Kopie von sich selbst herstellen darf (die Juden sagen: sogar muss!). Wenn ein alter Lebenkomplex fällt, dann ist ein neuer schon wieder da. So bleibt das Leben am Leben. Und weil das Herstellen einer Kopie nicht wirkich schwer ist in diesem Universum der Fülle, kann ein Lebenkomplex, bis er in den Abgrund fällt, Dutzende, in Einzelfällen sogar Millionen oder Milliarden Kopien von sich herstellen. Die Summe aller Lebenkomplexe ist mithin ein (winzig kleines) Ab- und Spiegelbild der Energiefülle dieses Universums.

Der Stamm der Azteken, von dem ich in meinem vorigen Beitrag geschrieben habe, war nichts anderes als solch ein Lebenkomplex. Ein Vulkanausbruch hatte seine Heimat zerstört, er musste auswandern, und er fand glücklicherweise neue Landbau- und Jagd-, sprich Energiegründe. Und er war fleißig. Und fruchtbar. Und er mehrte sich. Und er lebte im Überschuss - nicht in der Schuld sondern im Überschuss. Im Überschuss - liebe Debististen! Und da begann er mit der Jagd auf Menschen.*)

Wenn Menschen andere Menschen erjagen, ihnen das Herz rausreißen oder sie als Haustiere halten, dann beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte humanoider Lebenkomplexe. Dann liebe Debististenfreunde - und erst dann! - beginnt manchmal die Erfindung der Schuld.

Adam, wo bist Du? ("Du Dieb!", hat ER nicht gesagt ...)
Kain, wo ist Dein Bruder Abel? ("Du Mörder!", hat ER auch nicht gesagt ...)

Schuld entsteht dadurch, dass der aus dem Überschuss kommende Azteke sagt: Du armer, wehrloser Bauer, liefere mir, aus Deinem eigenen Überschuss, am ersten Januar ein Schwert plus so viel Nahrung, dass ich Dich bis zum 31. Dezember beherrschen kann. Und auch dadurch, dass der Bauer akzeptiert. Weil er Angst hat, in den Abgrund zu fallen.

Und nun frage ich mich natürlich: wer hat in dieser Situation wirklich SCHULD? Der, dem sie passiv auferlegt wird, oder derjenige, der sie aktiv einem Anderen auferlegt? Meines Erachtens hat der Azteke die Schuld. Denn ich bin kein Debitist.

Ich bitte als wichtigsten Gedanken in diesem Beitrag festzuhalten und zu bedenken: das Leben ist eine Überschussveranstaltung, wenn es nach den Regeln des Universums arbeitet. Es geht gar nicht anders.

Bereits die neolithischen Bauern haben mit 200 kg Weizenaussaat pro Hektar einen Ertrag von 1000 kg erzielt. In der heutigen professionellen Agrarindustrie sind es 7000 Kilogramm. Bitte mir nicht erzählen, wie viel 'Fremdenergie' in den 7 Tonnen stecken, denn ich weiß das alles. Und ich könnte hier die natürliche oder neolithische oder moderne Fleisch- und Wolle- und Milchproduktivität von Schafen und Hühnern und von allem anderen Vieh auflisten oder das Gewicht des Winterspecks von Bären oder das Gewicht der Eichelsammlung von Hörnchen, wenn sie sie wieder finden, oder das Gewicht des Dotters und Eiweißes im Verhältnis zum Keimplasma bei Vogel- und Repitilieneiern, die Zahl der Eier der Schildkröte mal ganz beiseite gelassen.

Denn das Leben speichert seine Überschüsse (wir Schwaben nennen das 'Sparen' ...) nicht nur für die Reduplikation, sondern auch um energie- und ressourcenlose Perioden und Räume abzudecken und um Risiken auszugleichen. Und um Freude am Spiel zu haben. Wie GOTT.

Nochmals: das Leben ist keine Schuld sondern, als Teil des Universums, der reine Überfluss. Zum besseren Ausblick, den das am Abgrund stehende Leben hat, gehört bisweilen auch Einsicht in die Struktur des Universums sowie die Fähigkeit, neben dessen Energie auch seine Regelhaftigkeit für sich nutzen zu können. Am Ende beherrscht niemand im ganzen Universum so perfekt die Akkumulation von Überschuss (sprich Energie fern des Gleichgewichts) wie das Leben. Manche Lebenkomplexe schaffen es sogar, über den Abgrund zu fliegen und, je nach Wunsch und Gelegenheit, auf zweifache Weise wieder zurückzukehren - doch das ist ein anderes Thema.

Nichts aber ist dem Universum und dem Leben ferner als Schuld. Die Schuld ist ein Begriff in der Kommunikation zwischen Menschen, ein Begriff, der keinen Anhalt an der Realität hat, allenfalls einer Vereinbarung zwischen Menschen entspringt, die mit Gewalt erzwungen wird. Deswegen lehne ich die SCHULD - und alles weitere Reden darüber ab.

Ich habe meine Position mit hinreichender Klarheit dargestellt. Ich werbe aber nicht für sie. Jeder sei in seinem Denken frei.

Ich könnte mir natürlich vorstellen, dass wenn der Azteke zu mir käme, und mir vorschlagen würde, dass er für mich die Organisation des Straßenbaus übernimmt oder die Gewichtskontrolle von Kakaobohnen oder die Verteidigung gegen die Spanier, dass ich ihm dafür dann einen Teil meines Überschusses gebe. Und da könnten wir dann gerne eine Vereinbarung treffen (Fristen eingeschlossen), die die 'Debitisten' meinetwegen als 'Schuld' betrachten dürfen. Für mich ist das dann aber keine Schuld sondern ein Vertrag unter Freien und auf Gegenseitigkeit.

Mit gehirnerweichten, aber herzlichen Grüßen, Weiner

*) Historisch gesehen entsteht die Jagd auf Menschen (auf diese selbst oder auf ihre Ressourcen) immer aus einem Überschuß heraus. Es kann ein Männerüberschuß sein (dann Raubzüge), oft aber auch ein Überschuß in der gesamten Population (dann Völkerwanderungen). Die Bewegung setzt ein, wenn (meist intuitiv) bemerkt wird, dass Ressourcen knapp werden. Und sie setzt ein, wenn ein Hang zu Jagd und Totschlag vorhanden ist (denn oftmals können schwindende Ressourcen auch auf andere Weise ersetzt werden). Damit der Jagende den Gejagten überwinden kann, muss er 'stärker', 'schlauer' oder 'ausdauernder' oder ... oder ... oder ... sein. Diese Überlegenheit entspricht letztlich einem Energieüberschuß sprich -vorteil des Jägers gegenüber dem Gejagten bzw. dem Opfer. Alfred J. Lotka, Vito Volterra u.a. haben versucht, das mathematisch zu fassen, aber es gibt noch keine vollständig ausgearbeitete Theorie hierzu. Ob ein winziges pandemisches Virus, einem immungeschwächten(!), großen Infizierten energetisch überlegen ist, das ist eine höchst interessante Frage. Energie hat eine Beziehung zu Information (- ist eines der großen Wunder und Geheimnisse dieses Universums ...).

Zeitlos

Ashitaka @, Mittwoch, 06.01.2021, 00:03 vor 1199 Tagen @ Weiner 4213 Views

bearbeitet von Ashitaka, Mittwoch, 06.01.2021, 00:12

Hallo Weiner,

dann lasse ich es mal mit dem kommentieren deines Textes sein. Auch wenn mir soviel dazu enifällt.

Nur soviel:

Ein Überschuss (Gewinn) ist nicht das Gegenteil einer Schuld (Finanzierung). Das ist der Verlust.

Zum debitistsichen Verständnis: Die Vermögenheit stellt nicht das Gegenteil einer Schuldhaftigkeit dar. Erstere wird vielmehr von Letzterer aus und über die Zeit zwecks Möglichwerdung/-bleiben getragen, erwächst solange aus ihr, wie sie unter Berücksichtigung aller Schwingungen/Entsprechungen ertragen werden kann (die Schuld bedient werden kann). Weil Zeit vergeht und mit der Zeit jede Form die Energie (das Potential) für ihren Erhalt verliert. Setze dich hin und bleibe ein paar Tage ruhig sitzen ohne etwas zu tun. Du wirst es erfahren. Alles ist in Bewegung, Veränderung, Auflösung. Nichts entsteht aus sich selbst heraus bzw. bleibt durch sich selbst erhalten.

Ich, als jemand der durch die hermetische Lehre immer wieder einen Weg nach Hause findet, glaube an keinen universellen Überschuss, sondern daran, dass jedem zum Überschuss führenden Schwingungsgrad zugleich ein zunehmend in die Gegenwart drängender Grad des Verlusts anhaftet, dass alles nach dem Prinzip der Schwingung und Entsprechung über die Zeit in potentieller Hinsicht dazu gezwungen ist, in sich selbst zurückzulaufen, ins Gegenteil umschlägt.

Nur so verzeichnet die Welt über alle Zeiten (d.h. nicht mit der Zeit, während unseres Lebendigseins) weder einen Überschuss, noch einen Verlust, gibt es weder einen Anfang, noch ein Ende der Welt.

Ob das für uns als kleinste Entsprechung aller Zeiten ebenso gilt?

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Sprachlos

Nordlicht @, Mittwoch, 06.01.2021, 02:11 vor 1199 Tagen @ Ashitaka 4252 Views

Oh Ashitaka,

Hallo Weiner,

dann lasse ich es mal mit dem kommentieren deines Textes sein.

warum hast Du Deinen Worten keine Taten folgen lassen?

Ich bin zwar nur ein Linguist (Sprachwissenschaftler) und auch sonst nicht sonderlich gebildet, aber wenn ich so etwas lese, kann ich die Tränen nicht mehr unterdrücken:

Die Vermögenheit stellt nicht das Gegenteil einer Schuldhaftigkeit dar. Erstere wird vielmehr von Letzterer aus und über die Zeit zwecks Möglichwerdung/-bleiben getragen, erwächst solange aus ihr, wie sie unter Berücksichtigung aller Schwingungen/Entsprechungen ertragen werden kann (die Schuld bedient werden kann). Weil Zeit vergeht und mit der Zeit jede Form die Energie (das Potential) für ihren Erhalt verliert. Setze dich hin und bleibe ein paar Tage ruhig sitzen ohne etwas zu tun. Du wirst es erfahren. Alles ist in Bewegung, Veränderung, Auflösung. Nichts entsteht aus sich selbst heraus bzw. bleibt durch sich selbst erhalten.

Ich, als jemand der durch die hermetische Lehre immer wieder einen Weg nach Hause findet, glaube an keinen universellen Überschuss, sondern daran, dass jedem zum Überschuss führenden Schwingungsgrad zugleich ein zunehmend in die Gegenwart drängender Grad des Verlusts anhaftet, dass alles nach dem Prinzip der Schwingung und Entsprechung über die Zeit in potentieller Hinsicht dazu gezwungen ist, in sich selbst zurückzulaufen, ins Gegenteil umschlägt.

Oder habe ich hier evtl. die Satire nicht kapiert? Wenn dem so sein sollte, dann bitte ich vielmals um Entschuldigung.


Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich herzlich bei @Weiner bedanken, der mein Unbehagen an der Debitismus-Theorie vortrefflichst auf den Punkt gebracht hat:

Nochmals: das Leben ist keine Schuld sondern, als Teil des Universums, der reine Überfluss.

[[top]]


Zum Abschluß würde ich Deiner Signatur gerne ein Zitat aus einem Lied von "Element of Crime" gegenüberstellen:

Doch Sprache ist, das wissen wir,
Das allerhöchste Gut
Und ohne Klarheit in der Sprache
Ist der Mensch nur ein Gartenzwerg

https://www.songtexte.com/songtext/element-of-crime/alle-vier-minuten-73d9a6dd.html

[[zwinker]]


In diesem Sinne,

Nordlicht

--
30 Jahre sind genug - Sezession jetzt!

Die Ur-Schuld der Debitismus-Theorie löst kein Unbehagen aus, nur Deine Sterblichkeit.

trosinette @, Mittwoch, 06.01.2021, 08:52 vor 1199 Tagen @ Nordlicht 3866 Views

Guten Tag,

mein Unbehagen an der Debitismus-Theorie

Anstatt (Ur-)Schuld Wegzudiskutieren überlege ich mir lieber, wie ich damit umgehe.

Ich kann auch nicht sagen, ob Schuld und Überfluss so irrsinnig unvereinbar und widersprüchlich sind, so dass nur das eine oder andere in der Welt sein kann.

Die Schuld trat ja nur mit dem unbehaglichen Bewusstsein unserer Sterblichkeit in die Welt. Meine beiden Kater leben dagegen ganz behaglich zwischen Ur-Schuld und dem Überfluss, den ich ihnen biete, vor sich hin.

Der Urwaldindianer entschuldigt sich beim Baum, den er zwecks Kanubau umhaut und Indianer Nordamerikas entschuldigt sich beim erlegten Bären in dem Bewusstsein, dass er - der Indianer - selber irgendwann kompostiert wird und den Beerenstrauch nährt, an dem sich dann wieder die kleinen Bärenjungen laben.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Vielleicht beginnt hier der Debitismus?

Weiner, Mittwoch, 06.01.2021, 11:30 vor 1198 Tagen @ trosinette 3874 Views

Hallo Trosinette,

dieser Dein Satz, vielen Dank dafür, ist interessant:

Die Schuld trat ja nur mit dem unbehaglichen Bewusstsein unserer Sterblichkeit in die Welt.

Vermutlich habe ich hier eine Verständnisschwierigkeit: wie aus Todesangst eine SCHULD werden kann.

Und auch mit diesem Satz kann ich wenig anfangen:

"Die Ur-Schuld der Debitismus-Theorie löst kein Unbehagen aus, nur Deine Sterblichkeit."

Leben wir aus Unbehaglichkeit? Schlägt das Herz, weil - und nur so lange - es schuldig ist?

Ich habe in meinem Beitrag das biologische Leben als eine Situation am Abgrund beschrieben. Dabei habe ich nicht sehr ausdrücklich gesagt - aber kann das hier gerne tun -, dass das Leben an diesem Abgrund unter der Erfordernis steht, sein (Energie-) Gleichgewicht zu halten, damit es nicht hinunterfällt.

Diese Erfordernis kannst Du selbstverständlich gerne als Ur-Schuld bezeichnen. Ich halte eine solche Namengebung aber für überhaupt nicht glücklich, ja sogar für abwegig, weil sie nämlich pseudomoralische Anklänge (Bilder von gestörter zwischenmenschlicher Beziehung) auf universale Sachverhalte überträgt. Tatsache ist, dass das Leben das Gleichgewicht zeitlich befristet halten kann. Das ist die Realität. Und es diese Einzigartigkeit, die das Wesen des Lebens begründet und ausmacht - seine eigentliche Größe. Und dabei ist das Leben nichts und niemand irgendetwas schuldig.

Solange es genau das - und nicht etwa irgendeinen anderen Blödsinn - macht.

Mit freundlichen Grüßen, Weiner

Reiner Vokabelstreit.

Naclador @, Göttingen, Mittwoch, 06.01.2021, 11:40 vor 1198 Tagen @ Weiner 3762 Views

Moin Weiner,

genau, das Leben muss, so es nicht "abstürzen" will, die Balance halten, was das Gleiche ist wie seine Urschuld zu bedienen. Ich finde das debitistische Bild keineswegs unpassend. Der Lebenkomplex ist sich selbst seine Erhaltung schuldig, kann er sich nicht mehr refinanzieren, so geht er in Konkurs, er stirbt.

Die debitistische Sichtweise hat dabei den Vorteil, dass sich das Phänomen des Wirtschaftens zwanglos als Folge von Refinanzierungsprozessen ergibt, während ich aus Deiner Lesart solche Ableitungen nicht vornehmen kann.

Im Übrigen ist es nicht die Energie allein, die für uns Lebenkomplexe entscheidend ist, sondern der Energiegradient. Wir benötigen Quelle und Senke, um unsere Komplexität gegen die Entropie zu verteidigen. Unsere Sonne ist eine kleine Insel des Überflusses in einem unendlichen Meer aus Mangel.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Der Begriff der "Urschuld" läßt keine Luft mehr zum Atmen. Er entspricht der "Sündenschuld" oder der "Erbsünde" in der christlichen Weltsicht.

Olivia @, Mittwoch, 06.01.2021, 15:41 vor 1198 Tagen @ Naclador 3715 Views

Dieser Begriff ist emotional, energetisch und spirituell so aufgeladen, dass er überhaupt nicht wertfrei verwendet werden kann. Dieser Begriff wurde in der Religion und in allen möglichen geschichtlichen Abläufen verwendet, um die Menschen zu versklaven.

Es durfte und sollte KEIN AUSWEG möglich sein. Die ewige Verdammnis.... immer und überall.

Mit solchen Begriffen möchte ich meine Wahrnehmung nicht durchgehend "belasten".

Das "Schuldprinzip" ist eines der grausamsten in der gesamten Weltgeschichte.

Wir sollten diese Art der Sprachregelung auflösen und andere Begriffe verwenden.

Was ist SCHULD?

--
For entertainment purposes only.

Wenn die eigene Befindlichkeit betrifft ist es ok?

trosinette @, Mittwoch, 06.01.2021, 16:20 vor 1198 Tagen @ Olivia 3673 Views

Guten Tag,

Wir sollten diese Art der Sprachregelung auflösen und andere Begriffe verwenden.

Den Begriff Schuld aus dem Sprachgebrauch tilgen ist ok, Neger aber nicht?

Und was wird überhaupt aus dem ganzen Forum? Das Forum ist hauptamtlich auf der Suche nach Schuldigen für unsere Miesere?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Wir sollten das Wort streichen. Guthaben ist OK.

Rybezahl, Mittwoch, 06.01.2021, 16:42 vor 1198 Tagen @ trosinette 3659 Views

bearbeitet von Rybezahl, Mittwoch, 06.01.2021, 16:52

Vergessen wir das mit den Schulden. Vergessen wir den Debitismus. Das ist so... emotional belastet. Erdrückend. Denken wir an einen Regenbogen oder Einhörner. Netto-Geld long.

Ich habe noch eine Idee. Nennen wir Schulden ab sofort Nedlusch. Das ist frisch, das ist frei. Das lässt Luft zum Atmen.

[[rofl]]

Gruß!

Wenn du damit glücklich bist, so sei es dir gegönnt. Ich persönlich würde das Wort "Verpflichtung" wählen.

Olivia @, Mittwoch, 06.01.2021, 17:01 vor 1198 Tagen @ Rybezahl 3659 Views

Aber von "Pflichten" mag man ja auch nicht so gerne etwas hören. :-) Und fast jeder in unserer Gesellschaft hat "Schulden" (ist ja offiziell auch so gewollt). Insfern....

--
For entertainment purposes only.

Äpfel und Birnen unterscheiden sich, obwohl man beide essen kann.

Olivia @, Mittwoch, 06.01.2021, 16:45 vor 1198 Tagen @ trosinette 3699 Views

Ich habe nichts dagegen, wenn jemand anders genannt werden möchte. Die Bedeutung des Begriffes "Neger" ändert sich in dem Moment, wenn sich die Einstellung zu der mit diesem Namen bezeichneten Person ändert. Es geht also hier um die Wertschätzung einer Person und nicht um deren Benennung. Ändert sich die Wertschätzung nicht, so wird auch eine andere Bezeichnung nichts daran ändern.

Der Begriff Schuld ist in unserer Gesellschaft tief verankert. Er ist keine Person oder keine "Sache", zu der man die Einstellung ändert (siehe den Ursprung von "made in Germany") sondern ein in der gesamten abendländischen Gesellschaft tief verwurzelter Begriff, eine Glaubenskultur der "Christen". Und bei uns Deutschen zudem ein Begriff, der uns täglich über die Medien entgegen gebracht und in unserem Bewußtsein tief verankert wird: "Wir" sind schuld/schuldig.

Eine Theorie des Wirtschaftens mit solchen Begrifflichkeiten zu überfrachten halte ich für nicht angemessen. SCHULD ist ein zentraler Begriff, auf dem die aus der abendländischen Kultur entsprungenen Gesellschaften aufbauten. Er ist eng verknüpft mit dem Schuldkult der christlichen Religion. Die Wahrnehmung des Geschehens hängt von den "Glaubensprämissen" ab. Es wird Zeit, sich mit dem Begriff der "Schuld" auseinanderzusetzen.

--
For entertainment purposes only.

Was ist daran so schwierig zu verstehen?

Mephistopheles, Mittwoch, 06.01.2021, 18:51 vor 1198 Tagen @ Olivia 3775 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 06.01.2021, 19:02

Dieser Begriff ist emotional, energetisch und spirituell so aufgeladen, dass er überhaupt nicht wertfrei verwendet werden kann. Dieser Begriff wurde in der Religion und in allen möglichen geschichtlichen Abläufen verwendet, um die Menschen zu versklaven.

Es durfte und sollte KEIN AUSWEG möglich sein. Die ewige Verdammnis.... immer und überall.

Mit solchen Begriffen möchte ich meine Wahrnehmung nicht durchgehend "belasten".

Das "Schuldprinzip" ist eines der grausamsten in der gesamten Weltgeschichte.

Wir sollten diese Art der Sprachregelung auflösen und andere Begriffe verwenden.

Was ist SCHULD?

Setze einen Hasen, einen Igel, ein Reh, ein Pferd, ein Schaf, eine Ziege, ein Rind, einen Sperling, eine Elster, einen Biber, einen Otter, ein Schwein*) oder einen Hund**) irgendwo in Deutschland aus und er wird sich zurechtfinden und in der Fülle leben.

Nicht so der Mensch. Er kann nicht in der Fülle leben, für ihn herrscht Mangel. Der Mensch ist für das Überleben in der Natur nicht gemacht und die Olivia (als Frau!) gleich 2mal nicht, er muss sich erst eine Kultur erschaffen, um überhaupt leben zu können oder er muss sich einer Zivilisation anschließen (oder ihre Produkte nutzen, wie Robinson Crusoe, der eine Menge Artefakte mitbrachte unds außerdem Ziegen fand, die dort nicht heimisch waren. Die Ziegen kamen zurecht, Robinson Crusoe wäre es nicht gelungen).

Diese Unangepasstheit, dass die Natur für uns keine Fülle bietet, sondern Mangel und Verderben, das ist die Urschuld. Schuld auch deswegen, dass der Mensch daran nicht ganz unschuldig ist, sondern das in ihm eine Ahnung dämmert, dass das einmal anders war und die Natur auch für ihn Fülle hatte; er oder seine Vorahnen sich aber gegen die Natur und das Leben auf den Bäumen entschieden haben, wo sie noch von allen Früchten des Gartens (die Fülle!) essen konnten.

Gruß Mephistopheles

*) Gerade das Schwein hat es hervorragend bewiesen, dass sie auch völlig ohne die Zivilisation zurechtkommen, und das sogar in einer fremden Umgebung, wo es von Natur aus niemals Schweine gegeben hat. Es sind die Razorbacks[/link
**) Bei Hunden ist es so, entweder er findet ein Wolfsrudel, das ihn aufnimmt, oder er wird Schwierigkeiten haben. Aber es gibt noch die [link=https://de.wikipedia.org/wiki/Dingo]Dingos
, Hunde, die völlig ohne Zivilisation zurechtkommen.

Falsch, alle werden sich bis an die Ressourcengrenzen vermehren!

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 07.01.2021, 11:46 vor 1197 Tagen @ Mephistopheles 3606 Views

Dann tritt Mangel auf. Oder der Frieden endet schon vorher, wenn man getötet und gefressen wird. [[zwinker]]

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Alternative: Debitum - das geschuldete

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 07.01.2021, 11:41 vor 1197 Tagen @ Olivia 3589 Views

Das Debitum ist ein physisches Gut, bzw. ein Recht darauf.

Die Strafjuristen und Glaubensbeauftragten können sich jetzt voll auf die Schuld konzentrieren, ohne den Debitisten ins Gehege zu kommen.

Damit wäre die Urschuld das energetische Existensdebitum eines Organismus.

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Der Begriff Urschuld trägt keine moralische Komponente in sich

Rybezahl, Mittwoch, 06.01.2021, 11:49 vor 1198 Tagen @ Weiner 3738 Views

Hallo Weiner!

Diese Erfordernis kannst Du selbstverständlich gerne als Ur-Schuld bezeichnen. Ich halte eine solche Namengebung aber für überhaupt nicht glücklich, ja sogar für abwegig, weil sie nämlich pseudomoralische Anklänge (Bilder von gestörter zwischenmenschlicher Beziehung) auf universale Sachverhalte überträgt.

Paul C. Martin alias dottore wählte diesen Begriff - vermute ich - weil das Thema, welches er aufrollte, Wirtschaft genannt wird und es sich im Besonderen nach debitistischer Vorstellung um eine schuldengetriebene Wirtschaft handelt.

Es ist also überhaupt nicht abwegig, den Abgabeschulden und Kontraktschulden die Urschulden voranzustellen. Das ist einfach "rund".

Kontraktschulden implizieren für mich ebenfalls keine pseudomoralischen Anklänge, obwohl das Wort "Schulden" darin vorkommt.

Es grüßt der
Rybezahl.

Persönliche Erkenntnisse und Blickwinkel

Olivia @, Mittwoch, 06.01.2021, 15:30 vor 1198 Tagen @ trosinette 3690 Views

Mit dem debitistischen Konzept werden meiner Ansicht nach Teile unseres derzeitigen Wirtschaftskreislaufes gut erklärt. Man kann natürlich das ganze Leben unter einem debitistischen Blickwinkel sehen, man kann es auch unter einem religiösen Blickwinkel sehen (in den unterschiedlichesten Schattierungen) oder unter einem kommunistischen etc. etc. etc. Es gibt ein Kaleidoskop von Blickwinkeln, unter denen man das Leben sehen, erfahren und erklären kann. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Menschen sind erfinderisch, das, von dem sie überzeugt sind, vor sich und anderen zu rechtfertigen und Beweise für dessen Richtigkeit zu erbringen.

Je nach Sensibilität und ggf. religiösen Überzeugungen, beginnt ein Nachdenken über eine mögliche "Schuld" genau hier. Gleichzeitig wird auch die "Erlösung" von der Schuld mitgliefert.

"Der Urwaldindianer entschuldigt sich beim Baum, den er zwecks Kanubau umhaut und Indianer Nordamerikas entschuldigt sich beim erlegten Bären in dem Bewusstsein, dass er - der Indianer - selber irgendwann kompostiert wird und den Beerenstrauch nährt, an dem sich dann wieder die kleinen Bärenjungen laben".

Was mich persönlich betrifft, so spricht mich die Blickwinkelgeschichte von Weiner sehr viel mehr an, als eine allübergreifende Debitismusblickwinkelgeschichte. Festlegen würde ich mich jedoch auf gar nichts, denn täglich lernt man mehr, wenn man für weiteres Sehen und Erkennen offen bleibt.

"Es kann auch anders sein". Insofern bleibt die Erkenntnis über den Status quo eine Arbeitshypothese solange sie nicht durch neuere "Erkenntnisse" widerlegt wird.

--
For entertainment purposes only.

Das Leben an sich tangieren unsere geldwirtschaftlichen Machenschaften nur peripher.

trosinette @, Donnerstag, 07.01.2021, 11:20 vor 1198 Tagen @ Olivia 3613 Views

Guten Tag,

Mit dem debitistischen Konzept werden meiner Ansicht nach Teile unseres derzeitigen Wirtschaftskreislaufes gut erklärt. Man kann natürlich das ganze Leben unter einem debitistischen Blickwinkel sehen

Wozu sollte ich das ganze Leben unter einem debitistischen Blickwinkel sehen? Ich betrachte nur unsere jetzigen Daseinsumstände in einer Geldwirtschaft unter einem debitistischen Blickwinkel. Urwaldindianer und die ganze Tierwelt komme unter diesem Blickwinkel nicht vor.

Die Umstände, die uns die Geldwirtschaft auferlegt, bestimmen unser Dasein und unsere Lebensumstände. Geld regiert die Welt, Zeit ist Geld, bei Geld hört die Freundschaft auf, Wachstums- und Fortschrittszwang, schaffe schaffe ohne Ende bis zum Ende usw. usf.. Die Lebensumstände meiner beiden Kater sehen vollkommen anderes aus.

Die UR-Schuld (ich muss meinem Körper, zur Vorfinanzierung seiner zukünftigen Vitalität, bis zum Termin X Energie zuführen, sonst gehen die Lichter aus) ist nur eine initiale Anleihe aus dem Leben an sich, für den weiterführenden debitistischen Blick auf meine konkreten Lebensumstände.

Was mich persönlich betrifft, so spricht mich die Blickwinkelgeschichte von Weiner sehr viel mehr an, als eine allübergreifende Debitismusblickwinkelgeschichte.

Was sprich es bei Dir sehr viel mehr an? Das Verständnis von dem was unsere Lebensumstände beherrscht, oder den Wunsch was unsere Lebensumstände beherrschen sollte?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Ökonomie ist nicht Physik ist nicht Biologie...

Rybezahl, Donnerstag, 07.01.2021, 21:05 vor 1197 Tagen @ trosinette 3505 Views

... und jedes Gebiet hat seine ganz eigenen Fachbegriffe. Als ob das irgendwie ungewöhnlich wäre.

Hallo!

Ich vermute, diese und ähnliche Unterstellungen beruhen auf einer grundsätzlichen Ablehnung der Konsequenzen des Debitismus. Andererseits müsste man dann auch die Biologie in ähnlicher Weise ablehnen (allumfassende Biologieblickwinkelgeschichte [[sauer]]), schließlich endet das Leben mit dem Tod. Ich würde das dann aber nicht großartig in einem Biologieforum erzählen, da ich mir die Reaktionen darauf irgendwie schon denken kann.

Gruß vom
Rybezahl.

@Weiners GOTT und die Biologie lassen sich nicht von uns verarschen.

trosinette @, Freitag, 08.01.2021, 08:50 vor 1197 Tagen @ Rybezahl 3534 Views

bearbeitet von trosinette, Freitag, 08.01.2021, 09:34

Guten Tag,

Ich vermute, diese und ähnliche Unterstellungen beruhen auf einer grundsätzlichen Ablehnung der Konsequenzen des Debitismus.

Ich gehe davon aus, dass „man“ die Konsequenzen des Debitismus nicht wahrhaben will und "man" hat keinen Bock darauf, dass es so ist, wie es ist und nicht anders sein kann.

Deshalb ist „man“ auch immer auf der suche nach Schuldigen. Gates, Soros, Bilderberger, Rothschilds, Freimaurer usw. – wenn die weg sind wird plötzlich alles gut?! Das die uns das Himmelreich auf Erden verhageln halte ich aber für vollkommen kurzsichtig – die sind nur die Spitze des Eisberges. Was Gates, Soros, Bilderberger, Rothschilds und Freimaurer machen, dazu wären Schneider, Müller, Schmidt und Meyer, die bis auf Weiteres ihr Dasein unter der Wasseroberfläche fristen, auch in der Lage.

Andererseits müsste man dann auch die Biologie in ähnlicher Weise ablehnen

Ablehnen vielleicht nicht, ich kann mich aber des Eindruckes nicht erwehren, dass wir uns zumindest für was Besseres halten und laufend damit beschäftigt sind, der Biologie ein Schnippchen zu schlagen. Andernfalls könnten wir ja der Empfehlung des Rabbis folgen und es wie die Vöglein unter dem Himmel, machen. Machen wir aber nicht. Wir machen lieber in Biotechnologie, die natürlich ohne Vorfinanzierung und Geldwirtschaft nicht denkbar wäre.

Unser Verhältnis zum Tod hat sich in den vergangenen Jahrhunderten auch drastisch geändert. Früher stand der Tod mitten im Leben, heute wird er verdrängt und man darf ihn nicht mal mehr erwähnen ohne unangenehm aufzufallen.

So wie wir der Biologie ein Schnippchen schlagen wollen, so wollen wir auch dem Debitismus ein Schnippchen schlagen und für eine Geldwirtschaft sorgen, die alles so lässt wie es ist, nur in stabiler, krisenfreier Kontinuität. Die Biologie und der von @Weiner ins Spiel gebrachte GOTT lassen sich aber nicht von uns verarschen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Subjekt versus Objekt

Ostfriese @, Freitag, 08.01.2021, 09:38 vor 1197 Tagen @ trosinette 3621 Views

Hallo Schneider,

das Subjekt meint, mithilfe der Zeichen (Sprache, Text, 'Erweiterte Realität') die Objekte erklären und beherrschen zu können. Die Heisenbergsche Unschärferelation zeigt das Gegenteil - zwei komplementäre Eigenschaften z. B. Ort und Impuls - eines Teilchens sind nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmbar. Das Objekt weicht den Versuchen des Subjektes aus, es mittels eines rationalen Zeichensystems zu deuten und zu verstehen. Das besagen auch Kurt Gödels Theoreme, die die Grenzen formaler Systeme ab einer bestimmten Leistungsfähigkeit und damit die Unmöglichkeit des Beweises der Widerspruchsfreiheit der Mathematik aufzeigen - David Hilberts Programm ist nicht durchführbar.

So wie wir der Biologie ein Schnippchen schlagen wollen, so wollen wir auch dem Debitismus ein Schnippchen schlagen und für eine Geldwirtschaft sorgen, die alles so lässt wie es ist, nur in stabiler, kreisfreier Kontinuität. Die Biologie und der von @Weiner ins Spiel gebrachte GOTT lassen sich aber nicht von uns verarschen.

Die systembedingte Unsicherheit der Suche von Nachschuldnern, damit die Kreditketten nicht reißen, bedeutet, dass der Debitismus als Objekt dem untersuchenden Subjekt ausweicht und sich ihm den letztendlichen Deutungsversuchen mittels eines Zeichensystems entzieht. Phoenix5' Satz: "Und über allem schwebt der Debitismus, der seine Zyklen abspult, egal welche Tricks die Politik anwendet." zeigt eben, dass sich die ZMO den Deutungsversuchen durch die Zeichen des Subjektes entziehen will. Wir sollten uns sehr sicher sein, dass der ZMO immer etwas Neues zwecks Sicherung ihrer Existenz einfällt.

Baudrillard ist der Theoretiker, der den Paradigmenwechsels vom Subjekt hin zum Objekt in aller Konsequenz in seinem Werk unternommen hat. Indem er sich vom problematischen Subjekt distanziert, hat er den Gegenstand - in der Simulationstheorie das Modell (das Simulakrum) - in Philosophie eingeführt. Baudrillard sagt in späteren Jahren (2002): "[Das] 'Objekt' wird für mich das 'Paßwort' par excellence gewesen sein." Das Simulationsprinzip hat das Realitätsprinzip abgelöst und damit das Subjekt in seiner tragenden Position erschüttert und verdrängt. Das tritt auf den entschiedenen Widerstand zeitgenössischer subjektzentrierter Philosophen - und vieler User und Leser des Forums -, die von den Ideen der Aufklärung - Humanismus, Freiheit, Transparenz, Menschenrechte, souveränes Individuum, Demokratie, Fortschrittes - beseelt und von ihrer Durchsetzbarkeit überzeugt sind. Alle Bestrebungen des Subjektes, die Deutungshoheit und die Macht über das Objekt zurückzugewinnen, sind letztendlich zum Scheitern verurteilt - das Objekt verteidigt sich. Die Antwort des Subjektes ist immer willkürlich - bis zur Vernichtung. Das Subjekt kann die Probleme, die das Objekt zum eigenen Widerstand erzeugt, im Voraus nicht erkennen, da es die Zeichen noch nicht besitzt, um sie zu benennen und zu beschreiben - geschweige denn, sie vorab "lösen". Es kann nicht davon lassen - wir erleben die Exzesse der Kommunikation, der Sucht nach Transparenz, des Politischen, der Wissenschaft, des karzinogenen Wachstums des Realen als Spiegelung des gemäß dem Debitismus systembedingten Zwanges zur Aufschuldung. Dem entspricht spiegelbildlich eine Zunahme und eine karzinogene Wucherung in der Welt der Zeichen, die damit selbst zur Welt der Objekte werden - und umgekehrt. Keine Zeichenordnung kann das Objekt vollständig erfassen - es lässt sich nicht vollständig imitieren, produzieren und mithilfe von Modellen simulieren. In den Diskussionen einiger User des Forums geht es oftmals auch nicht mehr um deren Inhalt, sondern nur um ein referenzloses Modell - ein Simulakrum - der Kommunikation.

Das Subjekt begehrt und das Objekt verführt - genauer: Das Subjekt ist ohnmächtig gegenüber dem Objekt, das die Macht hat. Das Subjekt ist der Tücke - der Rache - des Objektes ausgeliefert. Die Gegenreaktion des Subjektes ist dann seine Willkür - kann es sie überwinden?

Gruß - Ostfriese

„Die Gegenreaktion des Subjektes ist dann seine Willkür - kann es sie überwinden?“

trosinette @, Montag, 11.01.2021, 07:47 vor 1194 Tagen @ Ostfriese 3369 Views

Guten Tag,

das Subjekt kann seine Willkür natürlich nicht überwinden. Was hilft, ist die Gelassenheitsphilosophie, die die Menschen, seitdem sie von der Leine gelassen wurden und in Hektik verfallen sind, begleitet. All unsere Ergründungs- und Verstehversuche erhöhen nur die Subjekt-Objektspannung und machen damit alles noch schlimmer.

Oder man macht es wie Kollege @Ashitaka. Der baut sich eine derart hohe Subjekt-Objektspannung auf, dass die Objekte (Physikalische Gesetzte und Ereignisse) nicht nur ausweichen, sondern völlig von der Bildfläche verschwinden und man sich nicht mehr in einem Lebensraum, sondern nur noch in einem Schwingungsraum wiederfindet. Ob das die wirklich wichtigen Dinge, wie beispielsweise die Wanderung mit seinen Kindern auch nur ein Jota bereichert, darf aber ganz getrost bezweifelt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Ich liebe euch doch alle

Rybezahl, Freitag, 08.01.2021, 23:27 vor 1196 Tagen @ trosinette 3552 Views

bearbeitet von Rybezahl, Freitag, 08.01.2021, 23:54

Hallo!

Ich gehe davon aus, dass „man“ die Konsequenzen des Debitismus nicht wahrhaben will und "man" hat keinen Bock darauf, dass es so ist, wie es ist und nicht anders sein kann. Deshalb ist „man“ auch immer auf der suche nach Schuldigen.

Kosh hat sich so oft über das "man" erregt. Vielleicht wegen der Verallgemeinerung. Er hat es mir nicht ausgetrieben. Man wird es mir auch nicht austreiben, Mann!

Dass die uns das Himmelreich auf Erden verhageln halte ich aber für vollkommen kurzsichtig – die sind nur die Spitze des Eisberges. Was Gates, Soros, Bilderberger, Rothschilds und Freimaurer machen, dazu wären Schneider, Müller, Schmidt und Meyer, die bis auf Weiteres ihr Dasein unter der Wasseroberfläche fristen, auch in der Lage.

Ich befinde die Schneiders, Müllers, Schmidts und Meyers für intelligenter als die Gates's, Soros's, Bilderberger und Rothschilds. Und das soll schon was heißen im Zeitalter der Verblödung.

-> Mielke: Ich liebe doch alle, alle Menschen!
-> Merkel: Es tut mir von Herzen leid!

Unser Verhältnis zum Tod hat sich in den vergangenen Jahrhunderten auch drastisch geändert. Früher stand der Tod mitten im Leben, heute wird er verdrängt und man darf ihn nicht mal mehr erwähnen ohne unangenehm aufzufallen.

Gothic. https://www.youtube.com/watch?v=ijxk-fgcg7c

So wie wir der Biologie ein Schnippchen schlagen wollen, so wollen wir auch dem Debitismus ein Schnippchen schlagen und für eine Geldwirtschaft sorgen, die alles so lässt wie es ist, nur in stabiler, krisenfreier Kontinuität. Die Biologie und der von @Weiner ins Spiel gebrachte GOTT lassen sich aber nicht von uns verarschen.

Seit 2020 ist alles anders. Es gibt keine Probleme mehr, außer der Pandemie. Sobald die Pandemie besiegt ist, wird alles wieder Supi-Dupi! Die neuen Schulden werden ab 2023 zurückgezahlt werden. Verbrochen! Äh... Versprochen! Wir tun einfach so. Das merk(el)t doch niemand!

-> Höfner: Wir müssen die Kredite aus den Gewinnen dann zurückzahlen, wenn sie wirksam werden.
-> Merkel: Und klar ist auch, dass wir die außerordentlichen neuen Schulden ab 2023 wieder abtragen werden.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. [[freude]]

Aufwärts ohne Ende - bis zum Ende!

Mit Gruß vom
Rybezahl.

"Es kann auch anders sein"

Oblomow, Donnerstag, 07.01.2021, 11:45 vor 1197 Tagen @ Olivia 3608 Views

Nein, es wird nicht anders sein. Um zu leben, benötigst Du Energie und dann wirst Du sterben. Und, warum es so ist, darüber kann man wohl verschieden bzw. anders denken. Man kann sagen, das Leben ist ein Desaster oder der Tod ist ein Desaster und die Strafe entspricht der Schuld oder man kann auch sagen, letztlich boogey, denn Tod ist Leben und Leben ist Tod. Das ist dann die ewige Wiederkehr des Gleichen. Debitismus scheint mir mit der Frist zusammenzuhängen, ergo ist der Ausstieg der Mystik, dem Rausch (Aufheben der Zeit im Nu) oder im Nirwana naheliegend. War eigentlich Schopenhauer Debitist, fragt mal wieder völlig gehirnzermatscht (von "El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Matscha")

Oblomow

In der belebten Natur herrscht nur temporär Überfluss

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 07.01.2021, 11:28 vor 1197 Tagen @ Nordlicht 3601 Views

Der Mangel ist die Norm, da jede Ressource bis an ihre Grenzen genutzt wird. An den Grenzen passiert Erfolg und Scheitern, wissenschaftlich Evolution genannt.

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Das ist hirnhart

Oblomow, Mittwoch, 06.01.2021, 09:09 vor 1199 Tagen @ Ashitaka 3879 Views

bearbeitet von Oblomow, Mittwoch, 06.01.2021, 09:39

Ich, als jemand der durch die hermetische Lehre immer wieder einen Weg nach Hause findet, glaube an keinen universellen Überschuss, sondern daran, dass jedem zum Überschuss führenden Schwingungsgrad zugleich ein zunehmend in die Gegenwart drängender Grad des Verlusts anhaftet, dass alles nach dem Prinzip der Schwingung und Entsprechung über die Zeit in potentieller Hinsicht dazu gezwungen ist, in sich selbst zurückzulaufen, ins Gegenteil umschlägt.

Ich finde das verständlich und frage mich, warum dies plötzlich so ist: vermutlich Hirnerweichung. Vermögenheit also. "potentiell" haste aber stehen gelassen. Hast wohl @prophets (Weissager) Worte ein wenig Ernst genommen? Könntest Du das mit der "hermetischen Lehre" (hermetisch=verschlossen, verborgen) etwas ausführen? Ist natürlich eine Para-doxie (vom altgriechischen Adjektiv παράδοξος pará-doxos „wider Erwarten, (para) wider die gewöhnliche (doxa) Meinung, unerwartet, unglaublich“), über die "hermetische Lehre" zu sprechen und dann auch noch in der Öffentlichkeit, fragt verblödet, gehirnerweicht und gar nicht zur Ironie (Ironie bezeichnet zunächst eine rhetorische Figur. Dabei behauptet der Sprecher etwas, das seiner wahren Einstellung oder Überzeugung nicht entspricht, diese jedoch für ein bestimmtes Publikum ganz oder teilweise durchscheinen lässt) in der Lage

Oblomow

Die Ökonomie - ihr Sinn und ihre Begriffe

Weiner, Mittwoch, 06.01.2021, 14:29 vor 1198 Tagen @ Ashitaka 3875 Views

Hallo Ashitaka,

vielen Dank für Deine Antwort! Ich habe den Begriff ÜBERSCHUSS deshalb verwendet, weil ich ihn dem (für mich) nervigen Gerede von der SCHULD (= aufzufüllender Mangel) gegenüberstellen wollte. Ich gehe gleich genauer darauf ein. Zuerst bitte nochmals ein kurzer Blick auf das Universum.

Universal gesehen sieht es so aus, dass es im Verlauf der Zeit (und im Raum) natürlich lokale Energiedifferenzen gibt. Das hatte ich deutlich gesagt. Diese Differenzen streben nach Ausgleich (s.u.). Das gehört zu den Regeln des Spiels, die ich ebenfalls erwähnt, aber nicht alle vollständig aufgezählt habe. Das Universum in seiner Ganzheit ist nur ein einziges Mal vollkommen ausgeglichen, nämlich am Anfang bzw. und am Ende - zwei Zustände, die eigentlich identisch sind. In diesem Moment des Ausgleichs existiert allerdings keine Zeit mehr (bzw. sie kann nicht wahrgenommen und gemessen werden, weil es keine Veränderung mehr gibt, mit deren Hilfe sich eine Zeitmessung durchführen liesse). In der Apokalypse des Johannes gibt es eine Stelle, die einen solchen Stillstand der Zeit beschreibt: der Seher blickt auf ein 'gläsern' gewordenes Meer. Über die ganze Zeit der fortlaufenden Differenzierungen und Ausgleichsbewegungen hinweg sind selbstverständlich Kraft und Gegenkraft immer vorhanden. Aber sie sind unsichtbar. Wir sehen nur die Veränderungen, die sie hervorrufen - solange die Kräfte noch im Ungleichgewicht sind.

Warum ist der Anfang gleich dem Ende? Weil das Universum keine Expansion ins Unendliche hinein ist, sondern das Universum ist eine Rotation. Nur über eine Rotation kann bei gleichzeitiger Expansion die Einheit gewahrt werden. Das Universum ist (bi)polar, es kombiniert das Extensive mit dem Intensivem, das Zentrifugale mit dem Zentripetalen. Die Kopplung wird mathematisch beschrieben in Dr. Euler's Famous Formula: 'e' (Wachstum) hoch 'zwei pi i' (Rotation) ist gleich 1 (die Einheit). Das Streben nach Ausgleich, in Verbindung mit dem rotatorischen Bewegungsmodus führt dann zu Schwingungen und Wellen und Zyklen. Deswegen sind die Ausgleichsbewegungen immer periodisch: wie die Schwingung der Feder, bis Kraft und Gegenkraft ausgeglichen sind. Oder wie das Auf und Ab an der Börse, bis man sie (eines nicht mehr allzufernen Tages) schließen wird.

Zurück zum Leben bzw. zu den Lebenkomplexen: die haben die besondere Fähigkeit, dass sie Energiespeicher anlegen können. Das wäre der korrektere Begriff für das, was ich gestern als Überschuss bezeichnet habe. Der ganz korrekte Begriff wäre 'Speicher von potentieller Energie'. Die Überschüsse, die das Leben sich zusammenhamstert, haben eigentlich nichts gemein mit der Energiefülle etwa der Sonne. Denn letztere mag der gutböse HERRGOTT gemacht haben, die Fettpolster unter der Haut muss man sich dagegen mühsam anfressen. Was ohne Sonne allerdings nicht geht ...

Wenn wir das Universum mit einem Stoß in einen Haufen von Billiardkugeln vergleichen, die dann (fürs erste) in alle Richtungen auseinanderfliegen (später allerdings wieder zurück), dann hat, bezogen auf dieses Bild, das Leben eine ganz, ganz außerordentliche Fähigkeit: es kann eine Billiardkugel anhalten, kann sich daraufsetzen, kann die Kugel neu starten und dann mit ihrer (fast) ursprünglichen Energie weiterfliegen - womöglich sogar in eine ganz andere Richtung. Praktisches Beispiel: während ein Photon von der Sonne tagsüber in der Wüste auf ein Sandkorn fällt und nachts (mit veränderter Wellenlänge) wieder in den kalten Weltraum zurückfliegt, ist das Leben in der Lage, in der Wüste eine Photofalle aufzubauen, also ein Solarpanel, um das Photon zu 20% in eine Batterie zu speichern - und mit der Batterie eine Glühbirne zu betreiben. Es gibt im ganzen Universum nichts Vergleichbares: das kann nur das LEBEN.

Das Leben kann sich auch nur deshalb reduplizieren, weil es vorher derartige Energiespeicher angelegt hat. Das heißt: das primäre Kennzeichen des Lebens ist nicht die Vermehrung sondern die Fähigkeit, Energiespeicher aufzubauen. Das ist das, was ich als ÜBERSCHUSS bezeichnet hatte. Der Sklave von Mephistopheles ist mithin bereits ein Energiespeicher, bevor er überhaupt anfängt zu arbeiten. Denn seine Nerven-, Muskel- und Knochenmasse, sprich sein Bewegungsapparat, mußte mit Muttermilch und Hirsebrei erst einmal aufgebaut werden.

Und somit gründet die gesamte menschliche Ökonomie, insofern sie Ressourcen klaut, die anderes Leben geschaffen hat, und insofern sie auf eigene menschliche Arbeit zurückgeht, in vollem Umfang und ausschließlich auf Energiespeichern. Und nicht auf Schuld. Ökonomie ist deswegen die Wissenschaft von gespeicherter Energie und nicht von Mangel. Ökonomie beschreibt die Suche nach Energie und die Speicherung von Energie und das Management von gespeicherter Energie und die Nutzung von Energie. Da ist nirgendwo die geringste Schuld - sondern überall nur die volle Energie.

Ich gebe aber gerne zu, und auch das ist eine Binsenweisheit, dass Menschen über Energiespeicher miteinander gern in Streit geraten. Das liegt aber nicht an den vorhandenen und überall sowie. zu jeder Zeit ermöglichten Energiespeichern - sondern es liegt ganz allein an den bisweilen eben ziemlich blöden und gegeneinander unnötig aggressiven Menschen. Wenn solche Menschen dann künstliche Mangelzustände erzeugen und sich gegenseitig in Schuldverhältnisse zwingen, dann ist das ihr je eigenes Problem. Und durch die abstruse Begrifflichkeit, die sie in ihren Streitereien entwickeln, lasse ich mir den Blick auf die Wunder des Universums und des Lebens nicht trüben. Diese Begrifflichkeit übernehme ich nicht. Und erst recht nicht liesse ich mich durch derartige Begrifflichkeiten und Theorien in m.E. völlig verfehlte Handlungszwänge verführen (wir müssen aufschulden und aufschulden und aufschulden und zum Mond fliegen und Atombomben bauen, weil wir Urschulden haben etc).

Wiederum: ich schreibe nicht, weil ich Antworten erwarte, sondern weil ich zum Nachdenken anregen will. Der zentrale Punkt im so geannnten 'Debitismus' ist nicht die SCHULD sondern das SCHWERT. Wenn das Schwert beseitigt wird, verschwindet auch die Schuld.*)

Mit (hoffentlich) aufklärenden und freundlichen Grüßen, Weiner

PS: Zur angeblichen 'Ur-Schuld' habe ich parallel noch einmal geschrieben. Naclador hat eine wichtige und richtige Ergänzung gegeben: Energie kann nur eingefangen, gespeichert und genutzt werden, wo und solange ein Energiegefälle besteht. Dasselbe nochmals in der Terminologie von Ashitaka: die Kohle braucht, für die Ermöglichung einer Verbrennung, als 'Gegenpotential' den Sauerstoff, den man der Kohle natürlich nicht ansieht ...).

*) Wenn das Schwert beseitigt ist, dann wird ermöglicht (!): eine faire Vereinbarung zwischen freien und gleichberechtigten (Geschäfts-) Partnern in gegenseitiger Wertschätzung und zu beiderseitig optimalem Nutzen sowie unter Wahrung des Gemeinwohls (in das alles Leben und nicht nur das menschliche Leben einzuschließen ist).

Die neolithische Revolution und der ganze nachfolgende Schlamassel

Ostfriese @, Mittwoch, 06.01.2021, 18:21 vor 1198 Tagen @ Weiner 3797 Views

Hallo Weiner

das

*) Wenn das Schwert beseitigt ist, dann wird ermöglicht (!): eine faire Vereinbarung zwischen freien und gleichberechtigten (Geschäfts-) Partnern in gegenseitiger Wertschätzung und zu beiderseitig optimalem Nutzen sowie unter Wahrung des Gemeinwohls (in das alles Leben und nicht nur das menschliche Leben einzuschließen ist).

ist ja wohl vor der neolithischen Revolution diesseits der 'Dunbar Zahl' als theoretische 'kognitive Grenze' der Anzahl an Menschen, mit der eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann, weitgehend in egalitären und solidarischen 'Stammesgemeinschaften' möglich gewesen, in denen nicht geliehen, sondern gegeben wird. Warum sehen wir scheinbar zwingend notwendig den Übergang von egalitären Solidargemeinschaften hin zu hierarchischen auf Abgabenzwang mithilfe des Schwertes beruhenden überwiegend patriarchalischen Zivilisationsgesellschaften mit dem exponentiellen Anstieg der Bevölkerungszahlen?

Dieser den Untertanen auferlegte Zwang zur Abgabeneinheit zwecks Refinanzierung der Erstfinanzierung des Zivilisatorischen kann in Jean Baudrillards Sinne als 'perfektes Verbrechen' oder als evolutionäre Notwendigkeit zur Bedienung der menschlichen Subsistenz im Sinne der von Paul C. Martin definierten individuellen 'Urschuld' gedeutet werden. Für den Weg zum Gemeinwohl einer "deutlich geringer werdenden Anzahl von Menschen gilt: Das Verschwinden der Abgaben-/Geldsysteme, dadurch, dass niemand mehr seine Forderung in die Zukunft buchen lässt, man dadurch keinem Machtsystem die Aufschuldung überhaupt erst ermöglicht."

Ich denke, dass unser aller Vorbild Südkorea zeigt, was ab der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts weltweit zu erwarten ist. Es erlebt gegenwärtig die alles überragende Verwerfung aller Zeiten, die medial kein Thema ist und dissimuliert wird: "Tatsächlich ist die Alterungsgeschwindigkeit in Korea in der Geschichte der Menschheit beispiellos und übertrifft sogar die Japans." Der debitistischen Systemcode macht mir @Ashitakas Sätze gewiss: "Nur weil heute 10 Koreanerinnen durchschnittlich 6 Töchter bekommen, konnten sie in den 1950er-Jahren noch ihre 30 Töchter bekommen."

Ich denke, dass es um das Verständnis dessen geht, was 'Zeit' ist, ob und wie wir sie noch benutzen wollen und können.

Gruß - Ostfriese

Jenseits der Dunbar-Zahl die Selbstmordsekte?

Weiner, Mittwoch, 06.01.2021, 20:52 vor 1198 Tagen @ Ostfriese 3766 Views

bearbeitet von Weiner, Mittwoch, 06.01.2021, 21:23

Hallo Ostfriese,

mit Deinem Beitrag - vielen Dank! - zeigst Du auf einen ganz zentralen Punkt.

Ich glaube nicht, dass faire Verträge nur auf dem zahlenmäßigen Niveau des Stammes geschlossen werden können. Es erscheint mir möglich (und wird ja täglich bewiesen), dass man in Populationen von Hunderten von Millionen Menschen dennoch ordentliche Verträge schließen und einhalten kann. Allerdings: die Kontrahenten müssen sich dann einem eventuell unbekannten, quasi anonymen Partner gegenüber genauso korrekt verhalten, wie wenn es der Indianer im benachbarten Tipi wäre - hier haben wir einen Anspruch und eine Hoffnung auf MORAL und ETHIK (die im 'Inneren' einer Person liegen). Es ist klar, dass mit der Anonymität und Ferne des Kontraktpartners die Gefahr eines Mißbrauchs oder gar schädlichen Verlassens des Kontraktes steigt. Hilfsweise hat man Kontrolleure und 'Garanten' für Verträge ersonnen und installiert - zusammengefasst in einem Rechtssystem und einer Gerichtsbarkeit mit Polizei. Hier sehen wir die Erwartung und Hoffnung auf einen STAAT (der außerhalb der Person liegt, im öffentlichen Raum). Wie wir wissen und täglich sehen, ist auch der Staat nicht wirklich zuverlässig.

Es ist richtig, dass die seit dem Neolithikum stattgehabte (zunächst agrartechnische) Entwicklung und ÜBERPRODUKTION von Nahrungsmitteln - und dadurch auch an Menschen - dieses zentrale Probleme aufgeworfen hat: wie wird der Produktionsüberschuß verhandelt und verteilt. Diese Herausforderung ist wesentlich komplizierter zu lösen und es entstehen hierbei meist viel größere Verluste, als in der Produktion selbst.

Ich habe mehrere Anläufe hier im Forum unternommen, um diese entscheidende Frage zur Diskussion zu bringen. Einmal habe ich versucht darzulegen, dass in Sumer in der kritischen Phase bereits alles vorhanden war (Technik, Geld, agrarischer Überschuss, Speicher etc.), bevor die MACHT kam. Ein andermal habe ich versucht, die erste Hochkultur im Industal darzustellen (Mohenjodaro & Harappa), die ebenfalls kein 'debitistisches' Geldsystem hatte. Vorgestern nun habe ich den Ober-Azteken hier eingeführt, der zwar gewaltig mächtig war, aber um das Geldsystem, das zweifellos vorhanden war, sich nicht sonderlich gekümmert hat. OK - ich habe wenigstens gelernt, dass dieses Geldsystem ein Primitivgeldsystem ist, d.h. nicht so 'schön', 'ausgefeilt' und 'durchgefuchst' wie das Schuldgeldsystem: indem man letzteres definiert und dabei alle anderen Geldsysteme per Definition als Geldsysteme ausschließt, stellt man endgültige Klarheit her ...). Ich könnte hier auch noch den Ober-Inka erwähnen, ebenfalls ein Brutalo-Macho, der rein gar nichts von GELD hielt sondern eine Millionenpopulation rein mit dem SCHWERT, also ohne Kontrakte dirigieren und zu ganz außerordentlichen Leistungen anstacheln konnte. Zitat aus der gehirnerweichenden Wikipedia:

Da die Inka kein Geld kannten, entwickelten sie auch keine Steuern im europäischen Sinn. Stattdessen entwickelten sie einen Beamtenstaat, der durch umfangreiche, exakte, statistische Aufzeichnungen alle Leistungen und Bedürfnisse, alle Ressourcen, Tributverpflichtungen und ihre Verteilung festsetzte und aufeinander abstimmte. Die für den Staat bestimmten Leistungen wurden deshalb durch streng im Kollektiv organisierte Arbeiten erbracht: Ein Drittel ihrer Arbeitszeit hatte die Bevölkerung für Inti, den Sonnenkult, ein weiteres Drittel für den Inka, also die herrschende Aristokratie und das Militär zu arbeiten. Das letzte Drittel ihrer Arbeitszeit ging zu Nutzen des Unterhalts ihrer Familie, der Alten, Kranken, Witwen, Waisen und Hilfsbedürftigen.

Nebenbei ergibt sich aus diesem Zitat auch die Binsenweisheit, dass die individuelle Ur-Schuld zu bedienen, ein winziger Klacks ist gemessen an dem, was von meiner individuell möglichen Überschussproduktion von Anderen aus mir herausgequetscht werden kann - wenn sie mit ihrem SCHWERT vor meinem Kopf herumwuchteln und wenn ich Todesangst habe (Trosinette: Unbehagen angesichts meiner Sterblichkeit).

Vor allem aber ergibt sich aus diesem Beispiel, dass in der Menschheitsgeschichte mit dem Anwachsen der Überproduktion und - gekoppelt - mit der wachsenden Zahl der Menschen, auch die Gefahr wächst und die Situation fast unausweichlich wird, dass eine Gruppe von Menschen, die anderen Gruppen mit Hilfen des SCHWERTES ihrer monopolen HERRSCHAFT unterwirft - und damit auch die Kontrolle über deren (fast) gesamte Überproduktion. Es entstehen jetzt völlig asymmetrische 'öffentlich-rechtliche' Kontrakte, die wesentlich schädlicher sind als ein paar individuell gescheitertere Verträge.

Seit diesem Kipp-Punkt der Weltgeschichte vor 5000 Jahren wurden die Herrschaftstechniken extrem verfeinert und optimiert. Heute braucht es kein Schwert mehr, sondern es genügt, Bürgern im Staaten per TV zu sagen: dort hinter der Maske lauert ein Todesvirus - und schon lassen sie alles stehen und liegen und begeben sich freiwillig in den Lockdown. Dieses ganze Kasperltheater nähert sich schon dem Verhaltensmodus in einer Selbstmordsekte. Aber vielleicht ist das ja gewollt ...?

Nun, ich sehe die letzten 5000 Jahre, bei all dem Blut, das sie gekostet haben, nicht als umsonst an. Durch den Stress, den die Schwertfuchtler und Propagandaminister aufgebaut haben, d.h. durch ihre die künstliche Vergrößerung der Not (und UR-SCHULD ...), wurde der Mensch zu Leistungen angestachelt, die er - angesichts der relativ geringen Sorgen, die die Natur ihm macht -, ansonsten niemals erbracht hätte. Damit meine ich vor allem die Leistungen im Bereich der Technik und der Wissenschaft. Im Bereich der Religion und im Bereich der Kunst hat der Mensch in den letzten 10.000 Jahren keinen Fortschritt gemacht, nicht einen Millimeter, aber seine Leistungen in der Technik nötigen dem Betrachter Respekt ab. Wir alle hier im Forum wissen, wenn wir ehrlich sind und die debitistischen Visiere hochklappen, dass wir mit dieser Technik zehn Milliarden Menschen bequem und in Frieden und gesund und nachhaltig .... ernähren könnten. Aber wir sind in und mit der heutigen Menschengemeinschaft nicht in der Lage, diesen Anspruch sozial und politisch zu organisieren.

Damit zurück zur Ausgangsfrage: was tun, wenn die Dunbar-Zahl überschritten ist? Wie organisiert man große Menschenpopulationen, ohne dass dies das individuelle 'gut Menschliche' allzusehr deformiert und die planetare Natur nicht zerstört? Ich bin der Auffassung, dass die Menschheit für diese Frage eine endgültige Antwort noch nicht gefunden hat (Binsenweisheit ...). Andererseits sehe ich aber, dass alle Modelle, die hierfür in Erwägung zu ziehen wären, bereits einmal (irgendwo in der Weltgeschichte) schon durchgespielt worden sind. Vermutlich wird es auf eine Kombination mehrerer Modelle hinauslaufen. Ich bin sehr sicher, das eine erste und dann längere Zeit stabile Konfiguration noch in diesem Jahrhundert gefunden werden wird.

Es könnte sein, dass in der Größe, die auf den "Georgia Guidestones" für die Gesamtpopulation der Menschheit empfohlen wird (500 Mio.), die Dunbar-Zahl steckt. Hängt vom Flächenverbrauch von 150 Menschen bei einer spezifischen (natürlich grünen ...) Lebensweise und von der Größe der Erdoberfläche bzw. der Landmasse plus zusätzlich befischbaren Meeresoberfläche ab. Die Überschussproduktion dieser 500 Millionen Menschen würde aber nicht ausreichen, um sich einerseits zu 'refinanzieren' und gleichzeitig den Ober-Inka oder den Alt-Azteken oder die 'Verbotene Stadt' oder den Kalifen im Harem oder die transatlantische Finanzelite dauerhaft zu ernähren und mit den gewünschten Luxusgütern zu versorgen. Deshalb glaube ich, dass sich die Auftraggeber für die Guidestones verrechnet haben ...

Mit verschmitzten, aber freundlichen Grüßen von Weiner - der sich bei allen Mitlesenden und Mitdiskutierenden abschließend bedankt, auch wenn er nicht allen direkt antworten konnte.

Mein Ziel ist immer ....

NST @, Südthailand, Donnerstag, 07.01.2021, 04:39 vor 1198 Tagen @ Weiner 3711 Views

Ich glaube nicht, dass faire Verträge nur auf dem zahlenmäßigen Niveau des Stammes geschlossen werden können. Es erscheint mir möglich (und wird ja täglich bewiesen), dass man in Populationen von Hunderten von Millionen Menschen dennoch ordentliche Verträge schließen und einhalten kann. Allerdings: die Kontrahenten müssen sich dann einem eventuell unbekannten, quasi anonymen Partner gegenüber genauso korrekt verhalten, wie wenn es der Indianer im benachbarten Tipi wäre - hier haben wir einen Anspruch und eine Hoffnung auf MORAL und ETHIK (die im 'Inneren' einer Person liegen).

..... etwas aus einem gelesenen Text zu selektieren, mit dem ich dann praktisch weiterarbeiten kann.

[image]

Diese 5 Regeln entsprechen den 5 buddhistischen Ethik Regel für Laien, Mönche haben mehr derartige Regeln. Wenn Wissenschaftler sich mehr mit Ethik beschäftigen würden, ich glaube, dann wäre vieles anders gelaufen.

Ich kann jetzt nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten. Wenn ich nicht angegriffen werde, dann verhalte ich mich im Regelfall immer passiv. Um in einem einfachen Beispiel zu verdeutlichen, was passiert wenn ich angegriffen werde, dann kann das sehr schnell eskalieren. Wenn mich eine Mücke sticht, so werde ich sie augenblicklich ohne zögern erschlagen - einfach weil das mein Wohlbefinden stört. Diese Verhaltensnorm zieht sich durch alle meine Lebensprozesse - auf erfolgte Angriffe - Reaktion ohne zögern und langes Nachdenken, mit dem Ziel die Ursache zu beseitigen.

Über diesen Sachverhalt beginne ich neuerdings nachzudenken, ob dabei überhaupt die normale Verhältnismässigkeit gewahrt bleibt. Warum darüber nachdenken?

Ich beschäftige mich ebenfalls jetzt schon längere Zeit mit dem Komplex der Meditation. Trotzt beständigem üben, geht es irgendwie nicht wirklich weiter. Mir ist schon klar, dass Erwartungen hier fehl am Platze sind. Was ich dabei aber dazu erfahren habe, ist folgendes:

In den Suttas - also den direkten Lehrschriften des Buddha wird öfter darüber geredet - über den Prozess der Meditation und immer kommt der entscheidende Hinweis - auf diese 5 Ethik Regeln auch für den Laien.

Wenn das mit der Meditation nicht richtig klappt --- sollte der erste Schritt sein, zu prüfen, ob man diese Regeln auch praktiziert. Und ich muss da leider beipflichten, versuchen tu ich es ja, aber das Fleisch ist immer noch willig - anderes gesagt, so toll klappt das nicht immer.

Das ist kein Weltuntergang, aber langsam wird mir klar, dass ich da nicht so nachlässig bleiben kann, denn meine Zeit ist begrenzt, dieses Leben dauert nicht ewig.

Noch einmal zurück zum geschriebenen Artikel - dass eigene Ethik wichtig ist, scheine nicht nur ich auf dem Schirm zu haben. Aus meiner Sicht ist das eine Sache, die kann jeder sofort angehen, das ist eine rein persönliche Angelegenheit und damit kann man sofort beginnen. Früher dachte ich immer, so wichtig kann das doch gar nicht sein - genau darüber beginne ich zu zweifeln, möglicherweise ist das eines der wichtigsten Dinge überhaupt.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Du berufst Dich auf die Gesetzte des Universums und ignorierst die Gesetze des menschlichen Daseins.

trosinette @, Donnerstag, 07.01.2021, 07:51 vor 1198 Tagen @ Weiner 3630 Views

Guten Tag,

Jenseits der Dunbar-Zahl die Selbstmordsekte?

Nein, aber der Bär lernt nicht von sich aus Tanzen.

Jenseits der Dunbar-Zahl lassen sich die Menschen, entgegen ihrer biologischen Natur, nur mit Zwang, Macht, Gewalt und Psychotricks zusammenhalten. Die Geldwirtschaft ist und bleibt für diesen Zweck das Zwangsmittel der aller ersten Wahl.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Was ich noch loswerden wollte

trosinette @, Donnerstag, 07.01.2021, 08:06 vor 1198 Tagen @ Weiner 3658 Views

Ich bin sehr sicher, dass eine erste und dann längere Zeit stabile Konfiguration noch in diesem Jahrhundert gefunden werden wird.

Das ist auch so einer meiner geliebten Aspekte. Wir sprechen über energetische Universalgesetze und göttliche Regeln, die das Leben bestimmen und am Ende halten wir uns sind dann doch für die Herren aller Reusen.

Ich bin mir sicher, dass wir die stabile Konfiguration nicht finden. Die stabile Konfiguration findet uns, bzw. holt uns zurück.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Both sides are even!

Ashitaka @, Freitag, 08.01.2021, 18:21 vor 1196 Tagen @ Weiner 3705 Views

bearbeitet von Ashitaka, Freitag, 08.01.2021, 18:31

Hallo Weiner,

Universal gesehen sieht es so aus, dass es im Verlauf der Zeit (und im Raum) natürlich lokale Energiedifferenzen gibt. Das hatte ich deutlich gesagt. Diese Differenzen streben nach Ausgleich (s.u.). Das gehört zu den Regeln des Spiels, die ich ebenfalls erwähnt, aber nicht alle vollständig aufgezählt habe. Das Universum in seiner Ganzheit ist nur ein einziges Mal vollkommen ausgeglichen, nämlich am Anfang bzw. und am Ende - zwei Zustände, die eigentlich identisch sind. In diesem Moment des Ausgleichs existiert allerdings keine Zeit mehr (bzw. sie kann nicht wahrgenommen und gemessen werden, weil es keine Veränderung mehr gibt, mit deren Hilfe sich eine Zeitmessung durchführen liesse). In der Apokalypse des Johannes gibt es eine Stelle, die einen solchen Stillstand der Zeit beschreibt: der Seher blickt auf ein 'gläsern' gewordenes Meer. Über die ganze Zeit der fortlaufenden Differenzierungen und Ausgleichsbewegungen hinweg sind selbstverständlich Kraft und Gegenkraft immer vorhanden. Aber sie sind unsichtbar. Wir sehen nur die Veränderungen, die sie hervorrufen - solange die Kräfte noch im Ungleichgewicht sind.

Warum ist der Anfang gleich dem Ende? Weil das Universum keine Expansion ins Unendliche hinein ist, sondern das Universum ist eine Rotation. Nur über eine Rotation kann bei gleichzeitiger Expansion die Einheit gewahrt werden. Das Universum ist (bi)polar, es kombiniert das Extensive mit dem Intensivem, das Zentrifugale mit dem Zentripetalen. Die Kopplung wird mathematisch beschrieben in Dr. Euler's Famous Formula: 'e' (Wachstum) hoch 'zwei pi i' (Rotation) ist gleich 1 (die Einheit). Das Streben nach Ausgleich, in Verbindung mit dem rotatorischen Bewegungsmodus führt dann zu Schwingungen und Wellen und Zyklen. Deswegen sind die Ausgleichsbewegungen immer periodisch: wie die Schwingung der Feder, bis Kraft und Gegenkraft ausgeglichen sind. Oder wie das Auf und Ab an der Börse, bis man sie (eines nicht mehr allzufernen Tages) schließen wird.

D'accord! Alles läuft mit der Zeit und damit auch räumlich in sich zurück.

Zurück zum Leben bzw. zu den Lebenkomplexen: die haben die besondere Fähigkeit, dass sie Energiespeicher anlegen können. Das wäre der korrektere Begriff für das, was ich gestern als Überschuss bezeichnet habe. Der ganz korrekte Begriff wäre 'Speicher von potentieller Energie'. Die Überschüsse, die das Leben sich zusammenhamstert, haben eigentlich nichts gemein mit der Energiefülle etwa der Sonne. Denn letztere mag der gutböse HERRGOTT gemacht haben, die Fettpolster unter der Haut muss man sich dagegen mühsam anfressen. Was ohne Sonne allerdings nicht geht ...

Wenn wir das Universum mit einem Stoß in einen Haufen von Billiardkugeln vergleichen, die dann (fürs erste) in alle Richtungen auseinanderfliegen (später allerdings wieder zurück), dann hat, bezogen auf dieses Bild, das Leben eine ganz, ganz außerordentliche Fähigkeit: es kann eine Billiardkugel anhalten, kann sich daraufsetzen, kann die Kugel neu starten und dann mit ihrer (fast) ursprünglichen Energie weiterfliegen - womöglich sogar in eine ganz andere Richtung. Praktisches Beispiel: während ein Photon von der Sonne tagsüber in der Wüste auf ein Sandkorn fällt und nachts (mit veränderter Wellenlänge) wieder in den kalten Weltraum zurückfliegt, ist das Leben in der Lage, in der Wüste eine Photofalle aufzubauen, also ein Solarpanel, um das Photon zu 20% in eine Batterie zu speichern - und mit der Batterie eine Glühbirne zu betreiben. Es gibt im ganzen Universum nichts Vergleichbares: das kann nur das LEBEN.

Das Leben kann sich auch nur deshalb reduplizieren, weil es vorher derartige Energiespeicher angelegt hat. Das heißt: das primäre Kennzeichen des Lebens ist nicht die Vermehrung sondern die Fähigkeit, Energiespeicher aufzubauen. Das ist das, was ich als ÜBERSCHUSS bezeichnet hatte. Der Sklave von Mephistopheles ist mithin bereits ein Energiespeicher, bevor er überhaupt anfängt zu arbeiten. Denn seine Nerven-, Muskel- und Knochenmasse, sprich sein Bewegungsapparat, mußte mit Muttermilch und Hirsebrei erst einmal aufgebaut werden.

Und somit gründet die gesamte menschliche Ökonomie, insofern sie Ressourcen klaut, die anderes Leben geschaffen hat, und insofern sie auf eigene menschliche Arbeit zurückgeht, in vollem Umfang und ausschließlich auf Energiespeichern. Und nicht auf Schuld.

Du schreibst, dass sich das Leben diese Überschüsse für die Vermehrung "zusammenghamstern" muss. Auch wenn es für dich nerviges Gerede ist, aber damit hast du dir doch selbst bewiesen, dass sich das Leben als solches (die Vermögenheit) das "zusammenschustern" schuldig ist.

Ökonomie ist deswegen die Wissenschaft von gespeicherter Energie und nicht von Mangel.

Niemand aber startet mit einem vollen Energiespeicher (Siehe die Babydiskussionen von vor ein paar Jahren)

Ökonomie beschreibt die Suche nach Energie und die Speicherung von Energie und das Management von gespeicherter Energie und die Nutzung von Energie. Da ist nirgendwo die geringste Schuld - sondern überall nur die volle Energie.

Wenn überall nur volle Energie geladen ist und sich niemand zwecks seiner Vermögenheit die Energie schuldig ist, warum suchen wir Menschen seit frühesten Tagen und schon lange vor dem Schwert nach Energie? Woher der Bedarf? Der Wert kann nur durch das "haben müssen" begründet werden, dadurch, dass wir uns etwas schuldig sind bzw. sich wer anders unserer Schuld als seine eigene Schuld bewusst wird (Mutter/Vater)!

Ich gebe aber gerne zu, und auch das ist eine Binsenweisheit, dass Menschen über Energiespeicher miteinander gern in Streit geraten. Das liegt aber nicht an den vorhandenen und überall sowie. zu jeder Zeit ermöglichten Energiespeichern - sondern es liegt ganz allein an den bisweilen eben ziemlich blöden und gegeneinander unnötig aggressiven Menschen. Wenn solche Menschen dann künstliche Mangelzustände erzeugen und sich gegenseitig in Schuldverhältnisse zwingen, dann ist das ihr je eigenes Problem. Und durch die abstruse Begrifflichkeit, die sie in ihren Streitereien entwickeln, lasse ich mir den Blick auf die Wunder des Universums und des Lebens nicht trüben. Diese Begrifflichkeit übernehme ich nicht. Und erst recht nicht liesse ich mich durch derartige Begrifflichkeiten und Theorien in m.E. völlig verfehlte Handlungszwänge verführen (wir müssen aufschulden und aufschulden und aufschulden und zum Mond fliegen und Atombomben bauen, weil wir Urschulden haben etc).

An dieser Schlussfolgerung musst du dich nicht festhalten. Der Debitismus fordert nicht zu einer Anbetung der Aufschuldungsorgien zwecks unserer Vollkommenwerdung auf. Er will nur deutlich machen, dass Schulden und Vermögen miteinander durch die Zeit einhergehen.

Die Aufschuldung, sie steht erst unter dem Gesichtspunkt des Zwangs zur Diskussion, d.h. dem Festhalten am Vermögenszuwachs durch eine Zwingmacht. Der Debitismus fordert dieses Festhalten aber nicht, sondern im Gegenteil, führt uns die katastrophahlen Folgen dieses Festhaltens, den unabwendbaren Abbruch bzw. den - im hermetischen Sinne - der Zeit innewohnenden Umkehrpunkt aller über die Zeit sich vollziehenden Aufschuldungen und Vermögenszuwächse vor Augen.

Wiederum: ich schreibe nicht, weil ich Antworten erwarte, sondern weil ich zum Nachdenken anregen will. Der zentrale Punkt im so geannnten 'Debitismus' ist nicht die SCHULD sondern das SCHWERT. Wenn das Schwert beseitigt wird, verschwindet auch die Schuld.*)

Nein, die Schuld verschwindet auch ohne das Schwert (durch das Loslassen, Sterben). Der Debitismus fordert nicht die Aufschuldung bzw. ein Festhalten an Vermögen/Schulden. Er erklärt nur ohne wenn und aber, was solange, wie wir daran festhalten, passiert, was es auszuhalten gilt. Er lässt uns aber die Wahl!

Die Bedeutung des Schwerts (Zwang, Machtsystem) wurde durch die Machtheorie Paul C. Martin's unterstrichen (Zwingherrschaft, Wahnsinn der heutigen Geistesgestörtheit in Bezug auf alle demokratischen Nachhaltigkeitsfantasien trotz in Wahrheit aufgrund des zwanghaften Weietrmachens wieder aufwartender Militärdiktaturen).

Die Machttheorie ist vom Debitismus abzugrenzen. Letzterer beschreibt "nur", dass jedes Vermögen für seine Begründung einer vorzeitigen Verschuldung bedarf (d.h. vorfinanziert werden muss) und für dessen Erhalt einer folgezeitigen, weitertragenden Nachverschuldung bedarf. Sonst schwindet das Vermögen (Tod des Körper und Geistes, Zusammen- bzw. Auseinanderbrechen des Staates)

*) Wenn das Schwert beseitigt ist, dann wird ermöglicht (!): eine faire Vereinbarung zwischen freien und gleichberechtigten (Geschäfts-) Partnern in gegenseitiger Wertschätzung und zu beiderseitig optimalem Nutzen sowie unter Wahrung des Gemeinwohls (in das alles Leben und nicht nur das menschliche Leben einzuschließen ist).

Wenn das Schwert beseitigt wird, verschwindet alles Potential für das gesellschaftliche Gemeinwohl. Dann müssen wir den Weg zurück in die kleinsten Gemeinschaften finden. Je länger wir warten, desto härter schlagen wir auf. Wir müssen begreifen, dass es das Gemeinwohl aber auch in der Gemeinschaft nie ausschließlich gab und geben wird, dass uns die Gemeinschaft von beidem (Wohl und Leid) noch unsagbar mehr abverlangen wird. So zu tun als würde alles besser, wenn das Schwert fällt, ist heute gerade von verstrahlten Ideologiekritikern das bequeme Wunschdenken. Durch sie kommen immer wieder alberne Vorstellung glückseeliger, umhertanzender und nur zur Freude im Garten Eden jagender Stammesmitglieder zu Tage. Und am Abend singen sie dann Lieder am Lagerfeuer.

Nein, Wwir müssen das Leid und Wohl als untrennbare Seiten ein und derselben Medaille (Welt) lieben lernen, müssen in zeitlicher Hinsicht dauerhaft (konstant) alles loslassen lernen (schwingen) um alles wiedergewinnen zu können.

Leicht gesagt, schwer getan.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Zwei Zitate

Oblomow, Samstag, 09.01.2021, 01:55 vor 1196 Tagen @ Ashitaka 3536 Views

Nein, Wir müssen das Leid und Wohl als untrennbare Seiten ein und derselben Medaille (Welt) lieben lernen, müssen in zeitlicher Hinsicht dauerhaft (konstant) alles loslassen lernen (schwingen) um alles wiedergewinnen zu können.

https://www.reddit.com/r/Debitismus_Forum/comments/kqdjyx/f%C3%BCr_mich_als_debitist_gi...

"Wir Debitisten haben kein Problem mit dem aktuell funktionierenden System und seiner Verschuldung und seinem Vermögen, weil es eben funktioniert und nichts und niemand es besser machen kann. Wir haben nur ein Problem mit der Zeitbombe, die diesem System mit in die Wiege gelegt wurde und deren Sprengkraft im Zeitablauf exponentiell zuwächst."

Ich lasse das mal so stehen. Ich empfehle mehrmaliges Lesen.

Herzlich
Oblomow

Als Debitist wähle ich die Esoterik, die mir der Realität am nächsten zu kommen scheint, nicht die Esoterik die mir die Realität am schönsten erscheinen lässt.

trosinette @, Mittwoch, 06.01.2021, 08:17 vor 1199 Tagen @ Weiner 3826 Views

Guten Tag,

'Unser' hübsches kleines Universum ist bekanntlich prall gefüllt mit Energie, ein kleiner Teil davon kondensiert in Form von 'fester' Materie. Nirgendwo in diesem Universum ist Schuld und Mangel, sondern überall nur Fülle.

Kann sein - vom vollkommen unbedeutenden Fleckchen Erde abgesehen, wurde im Universum bisher auch Nirgendwo eine Geldwirtschaft gesichtet.

Wie bei allen guten Spielen und bei aller Fugenkunst hat der HERRGOTT sich anfangs Regeln zurechtgelegt, und zu diesen Regeln gehört, dass die Energie ungleich verteilt werden können soll.

Und so hat sich der HERRGOTT anfangs auch Regeln für die Kunst der Geldwirtschaft zurechtgelegt und diese Regeln nennen die realitätsnahen Esoteriker Debitismus.

Denn wie sonst könnten differenzierte Formen und Farben und Prozesse und Veränderungen entstehen, an denen GOTT so große Freude hat?

Dagegen erscheint mir die Anerkennung der Urschuld als deutlich geringere Gotteslästerung.

Ich kann mir nicht vorstellen, das GOTT auch an diesen differenzierten Formen seine Freude hat:

Form 1 / differenzierte Form 2

Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte der Menschheit Deine Überflusstheorie anders erleben.

Ich könnte mir natürlich vorstellen, dass wenn der Azteke zu mir käme, und mir vorschlagen würde, dass er für mich die Organisation des Straßenbaus übernimmt oder die Gewichtskontrolle von Kakaobohnen oder die Verteidigung gegen die Spanier, dass ich ihm dafür dann einen Teil meines Überschusses gebe. Und da könnten wir dann gerne eine Vereinbarung treffen (Fristen eingeschlossen), die die 'Debitisten' meinetwegen als 'Schuld' betrachten dürfen. Für mich ist das dann aber keine Schuld sondern ein Vertrag unter Freien und auf Gegenseitigkeit.

Is ja heute genauso, nur nicht mit Kakaobohnen sondern Euro. Das mit dem Vertrag unter Freien kannst Du immer dann vergessen, wenn Du ohne das, was Dir der Machthaber anbietet am Arsch bist. Die einen wandeln frei und unbeschwert auf der bewachten Straße rum, die der Azteken-Machthaber mit seinem Kakaobohnenmonopol errichten ließ, während Du Dich am Rande der Straße durch den Urwald quälst und vom schwarzen Panther gefressen wirst.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Wer einmal Wachstum in den Tropen erlebt hat ....

NST @, Südthailand, Mittwoch, 06.01.2021, 09:53 vor 1199 Tagen @ Weiner 3965 Views

bearbeitet von NST, Mittwoch, 06.01.2021, 09:59

Deswegen lehne ich die SCHULD - und alles weitere Reden darüber ab.

.... also auf dem eigenen Land, der weiss, dass es in der Natur keine Schuld gibt, sondern definitiv Überfluss. Das einzige Problem dabei ist, dass dort alles so schnell wächst, mit dem wir - der Mensch- nichts anfangen kann oder will. Er nennt es Unkraut und vernichtete es wo er es antrifft.

Er verwendet unheimlich viel Kraft und Ressourcen und das Unkraut in Schach zu halten - und daraus werden die ganzen Schuldkomplexe konstruiert. Gedanken, die zu Ideen reifen so muss es sein, alles muss umkonstruiert werden, damit es zu den Gedanken passt. Die Schulden entstehen aus dem Denken heraus, wie alles andere auch.

Ausserdem dem Menschen hat auf diesem Planeten niemand Schuldkontrakte - "Das ist ein Leben!" (Kapitalist vs. Löwe) .... das Beste in dem kurzen Clip sind die Zuschauer ... die begreifen gar nichts - aber wem sag ich das ... Für 90% aller Probleme, die wir täglich so haben, genügt es in den Spiegel zu schauen, denn dort genau sehen wir den Verursacher.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Urschuld = Verbindlichkeit gegenüber sich selbst

Rybezahl, Mittwoch, 06.01.2021, 10:04 vor 1199 Tagen @ NST 3836 Views

Hallo in die Runde!

Ich kann mir nicht erklären, was daran so schwer zu verstehen sein soll.

Nix Happa Happa -> Hopps gehen.

Das Bewusstsein darüber wird im Debitismus Urschuld genannt. Man kann darüber streiten, ob dies auch auf andere Lebewesen zutrifft, der Sachverhalt bleibt jedoch bestehen.

Mit Gruß vom
Rybezahl.

Von mir aus kann jeder mit Schmalspurargumenten den Schuldgedanken aus seinem Denken verbannen.

trosinette @, Mittwoch, 06.01.2021, 10:23 vor 1199 Tagen @ NST 3844 Views

Guten Tag,

Er verwendet unheimlich viel Kraft und Ressourcen und das Unkraut in Schach zu halten

Und Du unternimmst natürlich nicht das geringst, Dir diesen Überfluss vom Leib zu halten.

Dein AutoDein HausDein Boot

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Nur fast richtig ...

NST @, Südthailand, Mittwoch, 06.01.2021, 14:02 vor 1198 Tagen @ trosinette 3762 Views

bearbeitet von NST, Mittwoch, 06.01.2021, 14:13

Dein AutoDein HausDein Boot

... bei mir heisst das richtig - ihr Auto, ihr Haus, ihr .....xxx

Alles was einer staatlichen Registrierung unterliegt - gehört nicht mir, sondern meiner Frau. Ich darf allerdings alles voll umfänglich kostenfrei nutzen, wenn ich will. Nur ein kleiner Unterschied - normale Menschen würden das für bescheuert halten. Ich versuche nur meine Gedanken und die Ideen die daraus entstehen, so umzusetzen, dass beide Parteien profitieren.

Die eine Partei sammelt gerne - die andere Partei spendet gerne ... Die Dinge sind ja nicht verschwunden - nur das gehört mir, gibt es jetzt nicht mehr. Das erfreut die eine Partei ungemein und ich kann mich am Besitz all dieser Dinge erfreuen - nur Eigentümer bin ich nicht - und die Schuldverhältnisse sind bei mir ausgelagert, die liegen immer beim Eigentümer.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Ich bin nicht das Leben

trosinette @, Mittwoch, 06.01.2021, 14:12 vor 1198 Tagen @ NST 3773 Views

Vielleicht beginnt hier der Debitismus?

Richtig. Debitistische Überlegungen beginnt da, wo die Überlegungen über das rein biologische Leben enden.

Solange es genau das - und nicht etwa irgendeinen anderen Blödsinn - macht.

Das Leben macht keinen Blödsinn. Nur ich, im Zuge meiner konkreten Lebensbewältigung in meiner ganz konkreten Lebenswirklichkeit mache Blödsinn. Oder ich mache den Blödsinn mit, den andere verzapfen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Steingeld auf der Insel Yap (m.L)

Oblomow, Dienstag, 05.01.2021, 14:04 vor 1199 Tagen @ Weiner 4576 Views

https://de.wikipedia.org/wiki/Rai_(W%C3%A4hrung)

Ist das ein Beweis gegen den Debitismus? Man fragt sich aber, warum nur der Älteste die Steine verwaltet, warum man bestraft wird, wenn man sich auf son Stein setzt und warum man sich überhaupt in Bewegung setzt, die Steine herbeizuschaffen. Muss wohl wieder was mit Gewalt zu tun haben und Religion. Ob das Gold aus dem Boden gebuddelt wird, schwer wie son Hinkelstein ist oder auf den Bäumen wächst, ist das nicht eigentlich schnurz? Warum haben eigentlich die Azteken keine Plantagen gegründet? Witzig auch, wie das Steingeld inflationär wurde.

"In den letzten Jahrhunderten gab es eine Inflation bei dem Steingeld, als der Transport der Steine gefahrlos und billig wurde. Die Zeitenwende bildete die Unternehmensgründung im Jahre 1875 von David Dean O’Keefe. Er gründete Handelsstationen, wo er Kopra gegen eine Überfahrt nach Palau tauschte. Das Kopra verkaufte er weiter nach Hongkong, und so verdiente er bis zu seinem Tode 1901 etwa eine halbe Million Dollar. Seitdem gibt es auf Yap sehr große Steine mit nur wenig Prestige und der materielle Wert des Steingeldes ist nicht mehr vorhanden."

Herzlich
Oblomow

Das ist ein schönes Beispiel, wie Wikipedia die Hirne zermantscht

Mephistopheles, Dienstag, 05.01.2021, 16:31 vor 1199 Tagen @ Oblomow 4810 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 05.01.2021, 17:25

Zermantscht kommt von dem Ritter von la Mancha, dem Ritter mit der traurigen Gestalt, dessen Hirn durch das Lesen vieler Ritterbücher etwas zermantscht war.

Dieser Prozess der Gehirnzermantschung, auch Gehirnerweichung, geht folgendermaßen vor sich: Man immt einen Begriff, der bekannt ist, mit sämtlichen Konnotationen, die erforderlich sind für das Verständnis des Begriffes und wendet ihn auf etwas an, was man nicht kennt. Die Gehirnzermantschung zeigt sich dann daran, dass die Gehirnerweichten Leser gleuben, diese beiden völlig verschiedenen Dinge wären aufgrund desselben Begriffe dasselbe.

Hier könnt ihr ein gutes Beispiel sehen von der Gehirnzermantschung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rai_(W%C3%A4hrung)

Ist das ein Beweis gegen den Debitismus? Man fragt sich aber, warum nur der Älteste die Steine verwaltet, warum man bestraft wird, wenn man sich auf son Stein setzt und warum man sich überhaupt in Bewegung setzt, die Steine herbeizuschaffen. Muss wohl wieder was mit Gewalt zu tun haben und Religion. Ob das Gold aus dem Boden gebuddelt wird, schwer wie son Hinkelstein ist oder auf den Bäumen wächst, ist das nicht eigentlich schnurz? Warum haben eigentlich die Azteken keine Plantagen gegründet? Witzig auch, wie das Steingeld inflationär wurde.

"In den letzten Jahrhunderten gab es eine Inflation bei dem Steingeld, als der Transport der Steine gefahrlos und billig wurde. Die Zeitenwende bildete die Unternehmensgründung im Jahre 1875 von David Dean O’Keefe. Er gründete Handelsstationen, wo er Kopra gegen eine Überfahrt nach Palau tauschte. Das Kopra verkaufte er weiter nach Hongkong, und so verdiente er bis zu seinem Tode 1901 etwa eine halbe Million Dollar. Seitdem gibt es auf Yap sehr große Steine mit nur wenig Prestige und der materielle Wert des Steingeldes ist nicht mehr vorhanden."

Herzlich
Oblomow

Letzten Endes hilft gegen die Gehirnzermantschung nur Philosophie, welche uns lehrt, zwei verschiedene Dinge nicht wegen desselben Begriffs für gleich zu halten.

Gruß Mephistopheles

PS: Damit ein Ding, egal welches Ding, es können auch Bits&Bytes sein, Geld wird, ist die Eigenschaft erforderlich, dass man damit Schulden tilgen kann. Schulden unterscheiden sich von der religiösen oder persönlichen Schuld dadurch, dass sie nur durch einen Machtakt in die Welt gesetzt werden können (Schulden es nihilo). Der Schuldner ist somit gehalten, sich das Schuldentilgungsmittel zu besorgen. Das ist dann Geld. Meph.

Wieder was gelernt

Oblomow, Dienstag, 05.01.2021, 16:41 vor 1199 Tagen @ Mephistopheles 4450 Views

Zermantscht kommt von la mancha. Das wusste ich noch nicht. Seltsame Wege geht die Sprache. Wie gesagt, Deine dümmsten Gedanken schätze ich mehr als die klügsten Gedanken anderer.

Herzlich
O.

Als ich noch nicht wusste, wie klug dieses Forum ist

Mephistopheles, Dienstag, 05.01.2021, 17:31 vor 1199 Tagen @ Oblomow 4508 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 05.01.2021, 17:49

Zermantscht kommt von la mancha. Das wusste ich noch nicht. Seltsame Wege geht die Sprache. Wie gesagt, Deine dümmsten Gedanken schätze ich mehr als die klügsten Gedanken anderer.

...hatte ich eine Signatur, worin stand, dass ich es aus Respekt vor der Intelligenz der Leser unter Umständen unterlassen habe, einen Ironiebutton zu setzen.
Mittlerweile habe ich jedoch festgestellt, diese Signatur ist überflüssig.

Gruß Mephistopheles

Zweite Ordnung: Wahre Ironie ist die, von der nicht mal der, der sie äußert, weiß, dass es Ironie ist.

Oblomow, Dienstag, 05.01.2021, 18:21 vor 1199 Tagen @ Mephistopheles 4276 Views

Übrigens ist der Unterschied zwischen einem Hirnerweichten und einem Philosophen der, dass der Gehirnerweichte Antworten besitzt, die Firlefanz sind, während der Philosoph vermutlich firlefanzige Fragen stellt. Ich habe unterdessen anlässlich eines Abstiegs ins Forum von vor 15 Jahren mal deine Beiträge gelesen, die mich an eine Geschichte Herr Keuners denken lassen. »Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ›Sie haben sich gar nicht verändert.‹ ›Oh!‹ sagte Herr K. und erbleichte.« Aber du musstest ja mal wieder die Sau rauslassen, bzw. einen Furz lassen.

Herzlich grüßt der gehirnerweichte Philodoof
Oblomow

Schulden tilgen ..... oder Waren einkaufen.....

Olivia @, Mittwoch, 06.01.2021, 16:15 vor 1198 Tagen @ Mephistopheles 3807 Views

Die Beschreibung von "Geld" gefällt mir. Ich würde sie allerdings ergänzen durch "und Waren/Objekte des Bedarfs einkaufen kann".

Begrifflichkeiten sind ein problematisches Thema. Besonders, wenn sie "geladen" sind. Ist so ein bißchen wie mit dem Huhn, dem man den Kopf auf den Boden drückt und dann einen Strich vom Schnabel aus nach vorne zieht..... das arme Viech.... nur wegen einem Strich.....

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=huhn+strich+auf+dem+boden

--
For entertainment purposes only.

Grundsätzlich sind die Strukturen in Deutschland für Selbstversorgung zerstört.

Durran @, Dienstag, 05.01.2021, 12:35 vor 1199 Tagen @ Dan the Man 5523 Views

Leider sind die Strukturen dahingehend nach dem II. Weltkrieg schrittweise zerstört worden. die kleinbäuerliche Landwirtschaft, dezentrale Versorgung wurde sowohl in West - als auch Ostdeutschland zerstört.

Die Grundstücke selbst sind viel zu klein. Aus großen Streuobstwiesen wurde Bauland und auf den Gemüsegaten wurde eine Garage gebaut. Ist auch kein Problem, es gibt alles preiswert und zu jeder Jahreszeit im Überfluss.

Ich hatte letztes Jahr mal einen kleinen Acker, etwa 1000qm gepachtet. davon etwa 500qm Kartoffeln angebaut. Zuerst kauft man teuer die entsprechenden Pflanzkartoffeln. Dann Umgraben, Einpflanzen, Unkraut bekämpfen, Gießen, Kartoffelkäfer einsammeln, später dann biologisch bekämpfen, die Kartoffeln ernten und frostfrei einlagern. Alles mit den Händen und einer Hacke.
De Ertrag waren ca. 300 Kg Bio Kartoffeln. Alles für den Eigenbedarf der Familie. Kostenmäßig komme ich auf etwa 150€ incl. Pacht. Körperlich sehr anstrengende Arbeit bei Hitze und Staub.

Ich habe noch etwa 20 Hühner einer Fleischrasse. Ich vermehre die Hühner selbst, so dass wir im Jahr etwa 10 - 15 Hühner schlachten können und insgesamt etwa 3000 Eier zur Verfügung haben. Futter, Wasser und etwas Kleinkram kosten auch ca. 150€.
Es gibt aber nur Mais, Getreide und Brot und Gartenabfälle. Die Hühner fressen so ziemlich alles.

Aus dem Gewächshaus gibt es Gurken, Tomaten, Paprika, Salat, dazu noch aus dem Freilandanbau.

Ich habe 2 große Scheunen mit entsprechenden Stallungen für Rinder oder Schweine. Derzeit ungenutzt. Es gibt noch etwas Günland.

Also es ist nur mehr Idealismus. Aus finanziellen Gründen bauch man sowas nicht anfangen. Zeit hat man sowieso nicht so richtig dafür. Man muss es als Hobby betrachten.

Aber wer hat noch entsprechende Immobilien zur Verfügung? Den großen Garten oder einen ordentlichen Stall? Wo sind die ganzen alten Backhäuser in den Dörfern denn geblieben, wo sich alle Brot und Kuchen selbst backen konnten? Die kleinen Mühlen oder Molkereien, Schlachthäuser oder Dorfmetzger.

Diese ganze dezentrale Infrastruktur ist weg. Früher konnten sich die Leute in wirklichen Krisen sehr gut selbst helfen.
In den Dörfern hatte jedes Haus noch Stallungen, Scheunen oder eine kleine Ackerscholle.

Wird in Krisenzeiten schwierig.

Niemand hat die kleinbäuerliche Landwirtschaft zerstört

Mephistopheles, Dienstag, 05.01.2021, 17:05 vor 1199 Tagen @ Durran 5029 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 05.01.2021, 17:19

Leider sind die Strukturen dahingehend nach dem II. Weltkrieg schrittweise zerstört worden. die kleinbäuerliche Landwirtschaft, dezentrale Versorgung wurde sowohl in West - als auch Ostdeutschland zerstört.

Niemand hat die kleinbäuerliche Landwirtschaft zerstört außer den Kleinbauern selber, die sich ausrechneten, dass sie als Industriearbeiter mit einem geregelten Arbeitstag und Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Arbeitgeberbeitrag zur Rentenversicherung ein Mehrfaches dessen verdienten, als sie mit ihrer Landwirtschaft jemals erwirtschaften konnten. Niemand hat die Kleinbäuerle auch dazu angehalten, sich von ihrem ersten Industriearbeiterlohn einen für ihre paar Tagwerk` völlig überdimensionierten Traktor zu kaufen, den sie aus dem Ertrag ihrer Landwirtschaft niemals hätten leisten können, den ihnen aber die Raiffeisenbank gerne finazierte, weil ja Grund und Boden und Arbeitslohn (Bonität&Liquitität) vorhanden war. Niemand hat die Kleinbäuerle auch angehalten, sich in den Gemeinderat wählen zu lassen, womit sie dann ihr Ackerland in Bauland umwandeln konnten und die Parzellen dann als Baugrundstücke verkaufen konnten, von dessen Ertrag sie sich dann schloßähnliche Höfe finanzierten, was die Landwirtschaft niemals abwarf.

Die Grundstücke selbst sind viel zu klein. Aus großen Streuobstwiesen wurde Bauland und auf den Gemüsegaten wurde eine Garage gebaut. Ist auch kein Problem, es gibt alles preiswert und zu jeder Jahreszeit im Überfluss.

Es wurde nicht Bauland, sondern das haben die in den Gemeinderat gewählten Bäuerle so ausgekungelt.

Ich hatte letztes Jahr mal einen kleinen Acker, etwa 1000qm gepachtet. davon etwa 500qm Kartoffeln angebaut. Zuerst kauft man teuer die entsprechenden Pflanzkartoffeln. Dann Umgraben, Einpflanzen, Unkraut bekämpfen, Gießen, Kartoffelkäfer einsammeln, später dann biologisch bekämpfen, die Kartoffeln ernten und frostfrei einlagern. Alles mit den Händen und einer Hacke.
De Ertrag waren ca. 300 Kg Bio Kartoffeln. Alles für den Eigenbedarf der Familie. Kostenmäßig komme ich auf etwa 150€ incl. Pacht. Körperlich sehr anstrengende Arbeit bei Hitze und Staub.

[image]

Ich habe noch etwa 20 Hühner einer Fleischrasse. Ich vermehre die Hühner selbst, so dass wir im Jahr etwa 10 - 15 Hühner schlachten können und insgesamt etwa 3000 Eier zur Verfügung haben. Futter, Wasser und etwas Kleinkram kosten auch ca. 150€.
Es gibt aber nur Mais, Getreide und Brot und Gartenabfälle. Die Hühner fressen so ziemlich alles.

Aus dem Gewächshaus gibt es Gurken, Tomaten, Paprika, Salat, dazu noch aus dem Freilandanbau.

Ich habe 2 große Scheunen mit entsprechenden Stallungen für Rinder oder Schweine. Derzeit ungenutzt. Es gibt noch etwas Günland.

Nicht einmal mit Solarzellen gepflastert? Die neue Altersversorgung für die Landwirte nennt sich doch EEG.

Also es ist nur mehr Idealismus. Aus finanziellen Gründen bauch man sowas nicht anfangen. Zeit hat man sowieso nicht so richtig dafür. Man muss es als Hobby betrachten.

Aber wer hat noch entsprechende Immobilien zur Verfügung? Den großen Garten oder einen ordentlichen Stall? Wo sind die ganzen alten Backhäuser in den Dörfern denn geblieben, wo sich alle Brot und Kuchen selbst backen konnten? Die kleinen Mühlen oder Molkereien, Schlachthäuser oder Dorfmetzger.

Diese ganze dezentrale Infrastruktur ist weg. Früher konnten sich die Leute in wirklichen Krisen sehr gut selbst helfen.

Das können sie jetzt nicht mehr, haben sie sich aber selber eingebrockt.

In den Dörfern hatte jedes Haus noch Stallungen, Scheunen oder eine kleine Ackerscholle.

Und es gab keine Siedlungen.

Wird in Krisenzeiten schwierig.

Nicht nur schwierig, sondern praktisch unmöglich (diesen legendären Link kann man nicht oft genug bringen, weil er sich offenbar noch immer nicht in allen Hirnen verankert hat), es sei denn per Kommandowirtschaft. Wo sich die Leute selbstverständlich demokratisch für entscheiden werden.

Gruß Mephistopheles

Bauernhof zu Bauplatz umwidmen ist nicht unbedingt so lukrativ wie es scheint

Echo @, Dienstag, 05.01.2021, 22:12 vor 1199 Tagen @ Mephistopheles 4317 Views

Bei uns hat die Gemeinde die Wiese zu 16€/m² abgekauft, da wird man nicht wirklich reich. Auch in urbaner Lage kommen noch jede Menge Entwicklungskosten dazu und muss mit den anderen Erben geteilt werden.

Warum habt ihr dann verkauft. wenn euch der Kaufpreis zu wenig war?

Mephistopheles, Dienstag, 05.01.2021, 23:59 vor 1199 Tagen @ Echo 4249 Views

Deal or no deal

Echo @, Mittwoch, 06.01.2021, 08:40 vor 1199 Tagen @ Mephistopheles 3993 Views

Da die Gemeinde den Bebauungsplan macht, geht es natürlich nicht ohne sie

sie übt auch gerne das Vorkaufsrecht aus

Gemeinde, das sind die Bäuerle

Mephistopheles, Donnerstag, 07.01.2021, 21:53 vor 1197 Tagen @ Echo 3569 Views

Da die Gemeinde den Bebauungsplan macht, geht es natürlich nicht ohne sie

sie übt auch gerne das Vorkaufsrecht aus


hier ein realistischer Zeitzeugenbericht:

https://www.youtube.com/watch?v=y6sYZehnOwg

Hab ich doch gesagt, es geht nichts über die sozialen Fähigkeiten: Stimmst du zu, dass mein Acker Bauland wird, dann stimme ich nächstes Jahr zu, dass deine Sumpfwiese Bauland wird.

Gruß Mephistopheles

Für 16 € bekommst du bei uns ziemlich genau eine Fläche von 7 x 7 cm.

Zürichsee, Mittwoch, 06.01.2021, 00:35 vor 1199 Tagen @ Echo 4277 Views

Bei uns hat die Gemeinde die Wiese zu 16€/m² abgekauft, da wird man nicht wirklich reich. Auch in urbaner Lage kommen noch jede Menge Entwicklungskosten dazu und muss mit den anderen Erben geteilt werden.

Immer wieder nett,

Garderegiment, Mittwoch, 06.01.2021, 03:12 vor 1199 Tagen @ Mephistopheles 4224 Views

wenn man auch als gerade neu Registrierter auf alte Beiträge verwiesen wird!
Langschwein und so............

An diesen Beitrag aus 2010 kann ich mich sehr gut erinnern!
Hat mir damals einige schlaflose Nächte bereitet und führt nach wieder Entdecken auch heute noch zum selben Ergebnis.

Wollte nur mal Danke sagen!

Da stellt sich doch die Frage, warum wir hier überhaupt noch weiter sabbeln?

Ach ja, der Beitrag ist über 10 Jahre alt, vielleicht kommt es denn dann doch anders?

mit morgendlichem Gruße

GR

Honig

SevenSamurai @, Dienstag, 05.01.2021, 13:07 vor 1199 Tagen @ Dan the Man 5388 Views

Was Honig angeht, solltest du ohne Probleme einen örtlichen Imkerverein fragen können.

Gerade BIENEN und die Zucht sind inzwischen immens wichtig.

Da gibt es (in Bayern) ganz ordentliche Förderungen von der Landesregierung.

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Obst

Hannes, Dienstag, 05.01.2021, 19:24 vor 1199 Tagen @ SevenSamurai 4678 Views

...


Da gibt es (in Bayern) ganz ordentliche Förderungen von der Landesregierung.

Diese "Förderungen" gab es zu meiner Zeit (hab' in einer Subventions-Gesellschaft gelebt) für Obst auch.

Glaube nicht, dass das eine Lösung des Problems ist, auf Dauer, Beispiel "Obst":

"Und damit im Selbstbedienungsladen auch genug im Regal lag, wurde staatlicherseits von Kleingärtner*innen Obst- und Gemüse angekauft. Der Verkauf war attraktiv, da die Ankaufspreise teilweise höher lagen als später die Endverkaufspreise im Laden.

Das führte auch zu absurden Situationen, wie das die Verkäufer erst die Waren im Geschäft ankauften, um sie später wieder zum Aufkauf anzubieten."

Quelle (Seitenmitte)

Das kenne ich auch mit Brot (für die Schweine), war billiger als Schweinefutter. Das war dasselbe Prinzip, wie heute mit diesen Öko-Subventionen, ganz genau das Selbe!

[[sauer]]

Das Selbstversorgen "rechnet" sich erst dann wieder, wenn wir wieder arm sind. Wenn das plötzlich käme, dann gar nicht. Da das Lehrgeld den Kredit fressen würde. Nach einem Jahr wären die "Guerilla-Gärtner" und die veganen Hipster alle verhungert oder beim Mundraub erschlagen. Die Masse ist verblödet, ich könnte hierzu 'ne Menge "schwatzen", aber ich denke, ich werde auch so verstanden.

Wer die lngatmige Video-Info-Methode mag, hier ein typisches Beispiel, aus U. S. A.: "Ron Finley: Ein Guerilla-Gärtner in South Central LA" Das ist der Zeitgeist. Und der doofe Michel weiß nicht, dass er nur nach Magdeburg reisen müsste, nach Reform (Stadtgebiet, ganz alter Hut, diese Idee mit der Selbstversorgung), um zu sehen, was die Amis jetzt anfangen, anzudenken!

Kartoffeln baue ich übrigens stets an, wenn ich Wiese umgebrochen habe, auf Neuland, dann was anderes (Nematoden). Weil Kartoffeln alles tot machen, praktisch. Unkraut-Jäten-Zu-Müssen ist also Quatsch. Die Probleme sind andere: Mein Gr0ßvater saß als Neubauer beim Russen ein, weil er (Industriearbeiter, Schmied) keine Ahnung hatte, also die Kartoffelmiete verfaulte, das war damls "Sabotage". Und ein Schwein durfte auch nicht einfach so ...

Hoffe, das kommt nicht wieder.

Mein Reh ist in der Tiefkühltruhe, ohne Lagerproblem, so, wie ich meine Möhren ggf. ohne Strom über den Winter brächte, wüsste ich alles. Brauch ich aber nicht mehr.

Meine Frau hat als Kind mit der Kanne bei der Selbstversorgung helfen müssen, da zählte jeder Pfennig. Das ist das Kriterium, ob es sich rechnet, oder wie derzeit - eben nicht.

Aber wie gesagt, die Masse ist verbödet, die könnte gar nicht, wenn sie plötzlich müsste.

Und m. E. zum Glück haben wir noch industrialisierte Nahrungsmittel-Erzeugung (erschwinglich). Aber das ist fragil (Energieversorgung zB).

H.

Kleiner aber feiner Unterschied bei Subventionen Ost und West

Waldläufer @, Sonntag, 04.04.2021, 18:42 vor 1110 Tagen @ Hannes 2930 Views

Da gibt es (in Bayern) ganz ordentliche Förderungen von der Landesregierung.

Die heutigen Subventionen belohnen Landwirte, die sich durch einen irren Wust an bürokratischen Auflagen /Regeln/ Anträgen kämpfen müssen. Der Preis ist z.B. der "Kohlrabi" für 39 Cent im Laden.
Was wird damit erreicht? Kein Mensch, der auch nur ein bissel rechnen kann, wird selber noch Kohlrabi anbauen. Es wird der Selbstversorger, der Kleingärtner, der "Kleine Mann" bestraft. Wer gewinnt? Na, z.B. die Verpackungsindustrie (um den Kohlrabi einzupacken), der Autobauer, der LKW`s herstellt, der LKW-Fahrer, der das Gemüse durch die ganze Welt karrt usw.

Was wird noch erreicht? Weltweit alle Bauern, die keinerlei Subventionen erhalten, werden bestraft! Kein Afrikaner hat eine auch nur noch so kleine Chance gegen die subventionierten Bauern. Man kann Afrika überschwemmen mit überschüssigem minderwertigem Geflügel(-teilen), mit Zwiebeln, mit Mehl, mit minderwertigstem Mist. Am besten man drückt allen Ländern Freihandelsabkommen auf! [[wut]]

Diese "Förderungen" gab es zu meiner Zeit (hab' in einer Subventions-Gesellschaft gelebt) für Obst auch.

Glaube nicht, dass das eine Lösung des Problems ist, auf Dauer, Beispiel "Obst":

"Und damit im Selbstbedienungsladen auch genug im Regal lag, wurde staatlicherseits von Kleingärtner*innen Obst- und Gemüse angekauft. Der Verkauf war attraktiv, da die Ankaufspreise teilweise höher lagen als später die Endverkaufspreise im Laden.

Richtig. Aber hier im Osten wurden die "Kleinen Leute" belohnt, die in mühevoller Handarbeit gesunde Dinge im Kleingarten angebaut haben. Glyphosatfrei! ( https://www.youtube.com/watch?v=5Tj9v24H-Lo Tote Tiere Kranke Menschen )

Richtig, wir brauchen ja Wachstum. Glyphosat (nur als exemplarisches Beispiel!) macht uns krank, aber dafür die Pharmaindustrie gesund. Das ist gut so, denn das schafft ja Arbeitsplätze. [[ironie]]


Und NIEMANDEM fällt so wirklich auf, was wir hier für einen Blödsinn inszenieren.
Und was wollen die Grünen? Die Ärmel hochkrempeln und mehr CO2 Zertifikate...[[rofl]] [[ironie]]

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Du must halt sehr kreativ sein

CalBaer @, Mittwoch, 06.01.2021, 03:50 vor 1199 Tagen @ Dan the Man 4297 Views

bearbeitet von CalBaer, Mittwoch, 06.01.2021, 03:54

Etwas machen, was der Amtsschimmel noch nicht kennt. Das kann er erst verbieten, wenn er davon weiss und einen Grund findet. Also dein neues Geschaeftsmodell nicht an die grosse Glocke haengen.

Tauschring fuer Lebensmittel habe ich auch mal gemacht, ist nur sehr aufwaendig und deckt nicht den gesamten Bedarf. Du muss sehr viele Gleichgesinnte in deiner Gegend kennen, die auch zuverlaessig sind.

Ein weiteres Feld ist Aquaponics: https://www.youtube.com/watch?v=VBspR2p0YYM (ob oder wie das in D erlaubt ist, keine Ahnung)

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

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