Vom Balkan

aprilzi @, tiefster Balkan, Samstag, 04.07.2020, 00:13 vor 1364 Tagen 1990 Views

bearbeitet von aprilzi, Samstag, 04.07.2020, 00:20

Hi,

erzähle mal, was ich so hier auf-geschnappt habe.

Ein Thema ist hier die Umwandlung der Hagia Sofia von einer Kirche in einer Moschee. Auch Pompeo hatte sich geäußert, dass die Kirche keine Moschee werden solle.

Wobei auf griechisch bedeutet Sofia Weisheit. Die Griechen haben in Griechenland selbst keinen Patriarchen als Oberhaupt ihrer Kirche. Sie haben zwar einen, der nennt sich bloß nicht Patriarch.
Das soll damit erklärt werden, dass die Griechen Istanbul oder Konstantinopel immer noch als Hauptstadt von Byzanz aus der Zeit des Mittelalters ansehen. Damit halten die Griechen Athen nicht als ihre wahre Hauptstadt, sondern trauern Konstantinopel nach. In Bulgarien nennt man Istanbul auch die Königsstadt. In Russland auch.

Damit ist folgendes gemeint. Die Eroberung von Konstantinopel durch den Islam, bedeutet den Sieg über das östliche Christentum sich einzugestehen. Die Umwandlung der großen Kirche in eine Moschee bedeutet, dass Byzanz endgültig untergegangen ist und das wollen die Griechen nicht wahrhaben.

Der ganze Stolz der Griechen hängt mit Byzanz zusammen, dort hat man die römischen Katholiken vertrieben und besiegt. Dort wurden christliche Könige gekrönt und dort fand das gesellschaftliche Leben der Orthodoxen statt. Athen dagegen ist eine Provinzstadt ohne gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung.

Natürlich weiß das Erdogan und er will mit diesem Schritt das Vermächtnis von Attatuerk vergessen lassen. Denn, die neuen Islamisten in Ankara wollen ihren Sieg über das Christentum auskosten. Attatuerk wollte eine versöhnliche Annäherung mit dem Westen beginnen, wobei er das lateinische Alphabet vom Westen übernahm und die westliche Gesetzgebung. Er verwandelte die Hagia Sofia in ein historisches Denkmal.
Erdogan will seinen ramponierten Ruf in letzter Zeit durch diesen Schritt in den Augen der Türken aufpolieren.

Seltsamerweise aber verläuft nun aber der Konflikt nicht zwischen der Türkei und Griechenland sondern zwischen Frankreich und der Türkei. Damit will die Türkei auch ihre Ansprüche auf die Bodenschätze im Meer anmelden aber es sieht Gegner aus einer vergangenen Zeit wieder aufkommen wie es Frankreich nun macht.
VW hat sich von seiner Idee, ein Werk in der Türkei zu bauen, verabschiedet. Es gäbe keinen Bedarf mehr nach der Pandemie.
Die endgültige Entscheidung über die Hagia Sofia wird wohl am 15 Juli entschieden werden, dem Datum als das Militär Erdogan weg putschen wollte.

Ansonsten teilt man sich auf dem Balkan Nettigkeiten aus. [[freude]]

Orban nimmt an Gedenkfeiern teil als Ungarn vor 100 Jahren territorial kastriert wurde. Darauf haben die Kroaten protestiert, denn die Gebieten seien kroatisch gewesen.
Bulgarien, wie auch Deutschland und Holland wollen den Serben keine Eröffnung neuer Kapitel zur EU-Beitrittsverhandlungen zugestehen. Serbien mache nicht genügend Fortschritte in Rechtsfragen. Der Kosovare Hashim Thaçi wird vom Hager Tribunal gesucht wegen Menschenrechtsverletzenden an Serben. Damit sind die Vermittlungsabsichten Trumps ins Stocken geraten, das Kosovo und Serbien werden sich wohl nicht friedlich trennen.
In Nord-Makedonien gibt es Wahlkampf für die baldige Wahl eines neuen Parlamentes.

Und alle sind besorgt wegen der Wirtschaft.

So, das war es.

Gruß

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