Von der Verlogenheit unserer Zeit, Beispiel Gedenktage wie der 1. Juni

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 02.06.2020, 07:14 vor 1396 Tagen 1782 Views

Ja, ich weiß, wir befinden uns hier in einem Börsenforum. Aber ein bißchen Nachdenken schadet nicht, - das Leben besteht nicht nur aus Geld.
Anlass war für mich - als jemand in Rumänien Lebender - dass wir am vergangenen Wochenende zwar keine Pfingsttage als staatliche Feiertage hatten, - die kommen erst am kommenden Wochenende bei den Orthodoxen. Trotzdem konnten die kath./evang. ihre Pfingsten ausleben, denn der 1. Juni ist seit letztem Jahr gesetzlicher Feiertag in Rumänien. Titel: Der Tag des Kindes.

Es geht mir ja sowas von am A. vorbei, welche sog. Gedenktage sich an welchem Tag im Jahr ereignen. Mittlerweile gibts ja sogar den Weltfischbrötchentag. Es ist tatsächlich ausgeartet, und es gibt ja kaum mehr einen Tag im Jahr, der frei von sog. Gedenken ist.

Jetzt kenne ich einen, der ist knapp 50 und arbeitet in einer Baufirma. Er ist ledig und hat keine Kinder, dem ist es egal. Der säuft sich einen hinter die Binde, und ist glücklich, dass er den Tag bezahlt bekommt. Genauso nächstes Wochenende, da sind die rum. Pfingsten. Ich hab schon so manchen Rumänen gefragt, was er da eigentlich feiert, weil auch hier ist der Pfingstmontag Feiertag. Eine vernünftige Antwort habe ich bis jetzt von keinem erhalten.

Wenn ich mir als Europäer, der aufgrund der Jahre schon einiges erlebt hat, aber trotzdem sich nicht bei Fehlern in die eigene Tasche lügt, etwas verinnerliche, an diesem Tag, dann ist das ein bekanntes Lied von Udo Jürgens. Es lohnt sich auch, darüber nachzudenken:

https://www.youtube.com/watch?v=NEiEU3aH5Bo

Im facebook habe ich folgenden Kommentar zweisprachig reingeschrieben:

So viel hab ich hier gelesen, zum Tag des Kindes. Vielleicht zuviel gelesen. Es regt mich schon langsam auf. Welchen Zweck hat dieser Tag in Wirklichkeit? Ändert sich danach etwas?

Es ändert sich gar nichts. Das Leben geht weiter, so wie es vorher war.
Da sehe ich ein Foto von Kindern aus Afrika. Wahrscheinlich feiern sie auch heute den Tag des Kindes. Geht es denen dann besser?

Ich bedauere diese Kinder, aber ich unterstütze sie nicht. Meine Interessen liegen hier, im Umfeld meiner Familie. Der einzige Unterschied: ich bin wenigstens ehrlich.

Der ganze Zirkus um diesen Tag des Kindes ist unnötig wie ein Kropf. Kinder brauchen uns täglich, nicht nur am 1. Juni, für die Kinder müssen wir immer da sein, als verantwortungsvolle Eltern,- und wenns sein muss, auch 24 Std. am Tag.

Dasselbe gilt für den Tag der Frau am 8. März. 365 Tage im Jahr sollten wir uns darauf besinnen, was wir an unseren Frauen haben, - was wir wären, - ohne unsere Frauen.

Weiter gehts mit dem Muttertag am 2. Sonntag im Mai. Jeden Tag sollten wir unserer Mutter dafür danken, was sie uns alles gegeben hat, welche Entbehrungen sie auf sich genommen hat. Und, wenn es möglich ist, noch zu Lebzeiten, nicht erst am Friedhof.

Deshalb, - auch der 1. Juni als Tag des Kindes ist für mich nur eine Farce, - was das in Wirklichkeit bringen soll, habe ich bis jetzt noch nicht herausbekommen.


Dazu habe ich dieses Foto reingegeben:

https://ibb.co/dL6nMXb

Doppelstandards bei den Abstandsregeln - und Ausgangsbeschränkungen

bolte @, Mittwoch, 03.06.2020, 10:09 vor 1395 Tagen @ helmut-1 1062 Views

bearbeitet von bolte, Mittwoch, 03.06.2020, 10:34

(...)
Corona-Krise: Frankreich verlängert Ausgangsbeschränkungen
++ + 21:30 Uhr: Frankreich will in der Corona-Krise die strikten Ausgangsbeschränkungen über den 15. April hinaus verlängern. Staatschef Emmanuel Macron werde sich am Montagabend an die Bürger wenden, bestätigte das Präsidialamt am Donnerstagabend in Paris.

Eine neue Frist für die Ausgangsbeschränkungen wurde zunächst nicht mitgeteilt. Sie gelten seit Mitte März. Die Menschen sind angehalten, nur mit triftigen Gründen vor die Haustüre zu gehen. Dafür müssen sie einen Passierschein bei sich tragen. Die Polizei kontrolliert die Umsetzung der Maßnahmen streng. Die Covid-19-Pandemie forderte im Land bisher 10 869 Todesopfer.

+++
Trotz Demonstrationsverbot
Tausende protestieren in Paris gegen Polizeigewalt
Neue Befunde zum Tod eines jungen Schwarzen in Polizeigewahrsam haben in Frankreich heftige Proteste ausgelöst. Die Demonstranten bezogen sich auch auf den gewaltsamen Tod von George Floyd in den USA.
[image]

++ + 21:30 Uhr: Frankreich will in der Corona-Krise die strikten Ausgangsbeschränkungen über den 15. April hinaus verlängern.

Linder, Mittwoch, 03.06.2020, 11:24 vor 1395 Tagen @ bolte 796 Views

Ist 6 Wochen her.
Von wo und wann stammt denn die Meldung?

Und dass Franzosen immer und ständig irgendwo demonstrieren ist allgemein hin bekannt, daher nehme ich sie auch nicht sonderlich ernst.
In der Hinsicht führen sie sich auf wie die Kinder, aber bis 67 arbeiten wollen sie nicht. Wenn man ihnen die Streikzeit nicht anrechnen würde, müssten sie im Schnitt bis 75 buckeln.
Würden sie die verschwendete Lebenszeit an Reißbrett verbringen, würden aus dem Land auch endlich mal gescheite Autos kommen.

--
◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇

In Deutschland ist der Kindertag irgendwie kaum bekannt...

Andudu, Mittwoch, 03.06.2020, 12:19 vor 1395 Tagen @ helmut-1 597 Views

bearbeitet von Andudu, Mittwoch, 03.06.2020, 12:23

...ich kenne ihn (meine ich) noch aus Ostzeiten, die Kinder bekommen etwas zum Naschen (und zum Lesen) und freuen sich. Ansonsten habe ich nicht viel gehört, ebensowenig wie über Pfingsten.

Es ändert sich gar nichts. Das Leben geht weiter, so wie es vorher war.
Da sehe ich ein Foto von Kindern aus Afrika. Wahrscheinlich feiern sie auch heute den Tag des Kindes. Geht es denen dann besser?

Ich bedauere diese Kinder, aber ich unterstütze sie nicht. Meine Interessen liegen hier, im Umfeld meiner Familie. Der einzige Unterschied: ich bin wenigstens ehrlich.

Der ganze Zirkus um diesen Tag des Kindes ist unnötig wie ein Kropf. Kinder brauchen uns täglich, nicht nur am 1. Juni, für die Kinder müssen wir immer da sein, als verantwortungsvolle Eltern,- und wenns sein muss, auch 24 Std. am Tag.

Dasselbe gilt für den Tag der Frau am 8. März. 365 Tage im Jahr sollten wir uns darauf besinnen, was wir an unseren Frauen haben, - was wir wären, - ohne unsere Frauen.

Weiter gehts mit dem Muttertag am 2. Sonntag im Mai. Jeden Tag sollten wir unserer Mutter dafür danken, was sie uns alles gegeben hat, welche Entbehrungen sie auf sich genommen hat. Und, wenn es möglich ist, noch zu Lebzeiten, nicht erst am Friedhof.

Deshalb, - auch der 1. Juni als Tag des Kindes ist für mich nur eine Farce, - was das in Wirklichkeit bringen soll, habe ich bis jetzt noch nicht herausbekommen.


Na ja, wird ja niemand gezwungen, solche Tage zu feiern. Ist halt mal ein schöner Anlass, irgendeine Gruppe in den Fokus zu rücken und ein bisschen zu verwöhnen, wenn man das für richtig hält, ansonsten kann man es auch lassen. Es ist praktisch unmöglich und auch nicht sinnvoll, ständig alle anderen zu lobhudeln, von daher finde ich den FB-Post als sinnlos melancholisch-kulturpessimistisch. Lass dich von sowas nicht runterziehen.

Der Hunger in bürgerkriegs- und dürregeplagten Regionen verschwindet deshalb ebensowenig, wie alles andere Übel. Im besten Fall thematisieren es die Medien an solchen Tagen, wobei das i.d.R. wirkungslos bleibt (wenn es andere Länder betrifft, sowieso).

Klar wird man nicht gezwungen, solche Tage zu feiern

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 03.06.2020, 22:25 vor 1395 Tagen @ Andudu 548 Views

Wenn Du genau gelesen hast, dann wirst Du auch gesehen haben, dass das in RO mittlerweile ein gesetzlicher Feiertag ist. Da die Fabrik zu ist, bist Du halt gezwungen, an dem Tag was anderes zu machen.

Klar, man ist nicht gezwungen, irgendwas ,was die Verwaltung da anbietet, betreff Kind, mitzumachen. Man kann auch sein Wohnzimmer neu tapezieren.

Aber ich habe mich nur gefragt, was das Ganze soll und wo das noch hinführt. Aber am Weltfischbrötchentag ziehen wir uns einen sauren Hering in einer Semmel rein, - einverstanden?
[[wut]]

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