Die Zerstörung der Geistes- und Sozialwissenschaften: Lage und Ausblick

Griba @, Dunkeldeutschland, Sonntag, 31.05.2020, 14:19 vor 1419 Tagen 2671 Views

"Die systematische Zerstörung kulturtragender Institutionen durch neomarxistische, postmoderne und neoliberale Ideologie erfasst zunehmend auch die Universitäten. Insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften hat das Maß der Zerstörung geistiger Substanz dabei mittlerweile ein kritisches Ausmaß erreicht. Der vorliegende Beitrag fasst aktuelle Entwicklungen diesbezüglich zusammen und gibt einen Ausblick auf Perspektiven kultureller Erneuerung."
Leider auch nur eine Beschreibung des Intergangs ohne Lösungen aufzuzeigen. Aber wen es interessiert,
hier entlang.

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Beste Grüße

GRIBA

Wissenschaftliche Arbeiten in Gendersprache

Kaltmeister ⌂ @, Sonntag, 31.05.2020, 16:51 vor 1418 Tagen @ Griba 1794 Views

Detail am Rande: An fast allen Universitäten sind mittlerweile wissenschaftliche Arbeiten, etwa Haus- und Abschlußarbeiten, in Gendersprache abzufassen. Bei Zuwiderhandlung droht "Punktabzug", also eine schlechtere Note.

Ein hervorragender Artikel, für den ich hiermit eine nachdrückliche Leseempfehlung abgebe. Er zeigt durch seine bloße Existenz, daß der traditionelle europäische Geist nicht tot ist, sondern sich Nischen suchen muß. Der ungenannte Autor ist selbst ein Kandidat für die Installation solcher geheimer Gegenuniversitäten, die im Text erwähnt sind.

Freie Hochschulen

Falkenauge @, Sonntag, 31.05.2020, 19:44 vor 1418 Tagen @ Griba 1323 Views

Die Ausbreitung dieser linken Ideologien an den Hochschulen ist nur in einem Hochschulsystem möglich, das vom Staat finanziert, in seinen Forschungs- und Lehrzielen beeinflusst und gelenkt wird und in dem eine political-correctness-Mentalität erwartet wird, von der die Karriere abhängig ist.
Nicht umsonst melden sich heute Professoren nur dann kritisch zu Wort, von mutigen Ausnahmen abgesehen, wenn sie emeritiert sind.

In einem freien, von Staat und Wirtschaft unabhängigen Bildungssystem müssten sich die verschiedenen wissenschaftlichen Richtungen im freien Wettbewerb kraft ihrer wissenschaftlichen Qualität und Fruchtbarkeit bewähren und durchsetzen und könnten nicht durch die Macht des Staates existieren und Schaden anrichten.
Siehe:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2017/06/16/allmaechtiger-staat-die-fesselung-des-...

Freie Hochschulen brauchen Kohle, ergo sind sie abhaengig von denen, die Kohle geben

Oblomow, Sonntag, 31.05.2020, 20:16 vor 1418 Tagen @ Falkenauge 1184 Views

Die staatliche deutsche Universitaet war 1880 weltfuehrend. Alle sind nach Deutschland gekommen. Willst Du mir die freie Uni Witten mit ihrem anthroposophischen Heckmeck als Ideal verkoofen.

Philosophie an deutschen Unis war schon immer Witz. Die bedeutende deutsche Philosophie ist außerhalb der Uni geschaffen worden und was in der Uni geschaffen wurde, war nicht bedeutend.

Herzlich
Oblomow

Gehen wir mal in die 80-er ...folgende,

eastman @, Paltz, Sonntag, 31.05.2020, 20:39 vor 1418 Tagen @ Oblomow 1399 Views

bearbeitet von eastman, Sonntag, 31.05.2020, 20:44

aber in die 1880-er,bis WK 1. Unser Heimatland hatte die Kleinstaaterei hinter sich und
befand sich in einem rasanten Aufstieg. Was die Universitäten betrifft, weiss ich nicht
viel, wohl aber mehr von den Technischen Hochschulen. Sie wurden im Kaiserreich enorm gefördert, es entstanden u.a. die Maschinenlaboratorien, wo reine Wissenschaftler ebenso wie auch Industrielle, die eine Professur bekamen, hervorragende Möglichkeiten hatten, ihre Forschung voranzutreiben, und die Studenten hatten ihre Teilhabe daran. Unvorstellbar heute, meine ich. Und eine solche Förderung bringt nach einigen Jahren auch ihre Früchte, die den "anderen" garnicht schmeckten, sei es in der Luftfahrt, im Maschinenbau, im Schiffsbau, in den Regeln der Deutschen Industrienorm, im Stahlbetonbau, im Stahlbau usw. Dann gab es Krieg, warum wohl?

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Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Gehen wir mal in die 80-er

eastman @, Paltz, Sonntag, 31.05.2020, 21:01 vor 1418 Tagen @ eastman 1278 Views

, in die 1978 und danach, und wir gehen nach Polen. Und ich als "Auslandsstudent" bekam eine empfundene politik- und interessenfreie Ausbildung, der Staat war dort aussen vor, kein Politikunterricht, ein politikfreies Politechnikum, einzig zählte die Leistung. Sowas gab es.
Die Hochschulen waren ein Stückweit autonom, sie waren frei - und, ich schätzte es so sehr.

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Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Kann ich nachhaltig bestätigen

Zweistein, Sonntag, 31.05.2020, 21:23 vor 1418 Tagen @ Oblomow 1366 Views

Aus meinem Studienjahrgang (1967-1972) sind 8 Professoren hervorgegangen, davon eine an der Harvard.
Nach der Wende wurde einer der 8 Dekan unserer Fakultät. Er hatte sich der Forschung im Bereich Photonen verschrieben.
Wie ich bei Studententreffen heraus gehört habe, mußte er sich als Dekan aber mehr mit Bürokratenkram, statt Forschung beschäftigen. Die Einwerbung von Drittmitteln stand im Vordergrund. Und so ist auch die Forschung zu einer Hure verkommen. Man singt vorrangig das Lied des Geldgebers. Der ganze Mist ist mit den verschiedensten Begriffen verquickt: Lobbyismus, Bestechung, Gefälligkeitsforschung, Kriecherei, Wissenschaftsfälschung...alles gehört dazu.
Der ganze Wissenschaftlerstreit um Corona ist ein wundervolles Beispiel für die Verkommenheit dieses Erkenntniszweiges.

Zweistein

Hallo Zweistein. (mT)

DT @, Montag, 01.06.2020, 23:19 vor 1417 Tagen @ Zweistein 803 Views

K.K., Harvard U.
J.K., Humboldt Uni Berlin, Tochter.
Abschlußjahrgang 1972, Physikalische Chemie, Jena.

Schreib mir mal per PN OT

Zweistein, Dienstag, 02.06.2020, 23:16 vor 1416 Tagen @ DT 670 Views

Das war beabsichtigt...

Andudu, Mittwoch, 03.06.2020, 12:48 vor 1416 Tagen @ Zweistein 638 Views

...wenn ich richtig erinnere, geht die Drittmitteleinwerbung auf Schröder zurück (so wie die Verheuschreckung, H4 und die Verriesterung der Rente), schon damals war absehbar, wohin das alles führt.

Nicht, dass die Universitäten vorher immer Ort von Aufrichtigkeit und Kompetenz gewesen wären, wer Danischs Blog liest, verliert schnell derlei Illusionen. In Universitäten scheint zuweilen eine ebenso erfolgreiche Negativauslese stattzufinden, wie in der Parteiendemokratur.

Es kommt alles anders, wenn man denkt

Falkenauge @, Sonntag, 31.05.2020, 22:19 vor 1418 Tagen @ Oblomow 1377 Views

"Freie Hochschulen brauchen Kohle, ergo sind sie abhaengig von denen, die Kohle geben."

Das ist doch eine oberflächliche Scheinlogik.
Wenn ich zu der Erkenntnis komme, dass Wissenschaft und Lehre von Staat und Wirtschaft unabhängig und frei sein muss, dann muss ich mir doch Gedanken machen, wie man eine Abhängigkeit vom "Kohlen-Geber" verhindern kann. Hast Du mal darüber selber nachgedacht? Nein. Du plapperst nur nach, was jetzt vielfach stattfindet, dass, wer zahlt, bestimmt.

Die gewonnene Erkenntnis, dass Wissenschaft frei sein muss, wird doch nicht dadurch ungültig, dass Du Dir nicht vorstellen kannst, wie man die Abhängigkeit von freien Hochschulen vom Geldgeber vermeiden kann. Also müsse alles beim Staat bleiben mit all der Korruption wie bisher. Was ist das denn für eine Logik?

Wenn Wissenschaft und Hochschulen frei sein müssen, dann müssen Wege gefunden werden, wie die Freiheit auch gegen die Geldgeber gesichert werden kann. Das kann z.B. dadurch geschehen, dass keine Spenden mehr zweckgebunden und auch nicht einzeln an einzelne Hochschulen oder Wissenschtler gezahlt werden dürfen, sondern in einen großen Topf der Selbstverwaltung des freien Bildungswesens, von wo aus die Gelder an die einzelnen Institutionen verteilt werden.
Die Wirtschaft müsste generell Teile ihrer Gewinne an das Bildungswesen zahlen und es damit finanzieren. Das geschieht ja heute auch per Steuern über den Staat, der damit aber Zahl und Größe der Hochschulen, Zahl und Art der wissenschaftlichen Zweige, Höhe der Gehälter bestimmt und gewaltigen Einfluss nimmt. Es ist etwas anderes, wenn das durch die Selbstverwaltung des Bildungswesens selbst geregelt wird.

"Die staatliche deutsche Universitaet war 1880 weltfuehrend. Alle sind nach Deutschland gekommen. Willst Du mir die freie Uni Witten mit ihrem anthroposophischen Heckmeck als Ideal verkoofen."

Auf den primitiven, unsachlichen letzten Satz gehe ich nicht ein.
Im Kaiserreich bestand gerade eine vom preußischen Kultusminister Wilhelm von Humboldt herrührende Tendenz, der Wissenschaft eine relativ große Unabhängigkeit vom Staat zu gewähren.

So wurde am 11.1.1911 "die ´Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Forschung` (KWG, heute: Max-Planck-Gesellschaft) als eingetragener Verein unter dem Vorsitz des preußischen Kultusministers August von Trott zu Solz (1855-1938) in Berlin gegründet. Mit der Gründung schloss sich Preußen einem internationalen Trend zur Errichtung staatsunabhängiger Forschungsinstitute an und stieß dabei auf großes Interesse bei Kaiser Wilhelm II.. Dieser gab der überwiegend durch privates Mätzenatentum finanzierten aber staatlich kontrollierten Selbstverwaltungskörperschaft seinen Namen. Ihr Ziel war die Errichtung und Unterhaltung von vorwiegend naturwissenschaftlichen außeruniversitären Forschungsinstituten, welche die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften ergänzen sollten. ...

Die ersten beiden Kaiser-Wilhelm-Institute (KWI) für physikalische Chemie und Elektrochemie sowie für experimentelle Therapie wurden am 23. Oktober 1912 in Berlin-Dahlem eröffnet. Bis 1933 kamen 20 neu gegründete oder übernommene Einrichtungen dazu. Offiziell bestand völlige Freiheit und Unabhängigkeit in der Forschung und die KWG konnte relativ frei über die Verwendung der bereitgestellten Mittel entscheiden."
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/wissenschaft-und-forschung/kaiser-wilhelm-g...

Das zeigt, dass die großen Leistungen der deutschen Wissenschaft gerade darauf beruhen, dass sich der Staat weitgehend zurückzog!

Diese relativ große Freiheit im staatlichen Rahmen, auch in den Hochschulen, ging, wie gesagt, vor allem auf den preußischen Kultusminister Wilhelm von Humboldt zurück, der aber noch viel weitergehendere grundsätzliche Gedanken hatte, nämlich das geistig-kulturelle Leben völlig aus der Zuständigkeit des Staates auszugliedern und ihm so die volle Freiheit und ungehinderte Vielfalt und Fruchtbarkeit ohne sachfremden Einfluss zu gewähren. Vgl.
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2017/06/26/die-grenzen-der-wirksamkeit-des-staate...

"Philosophie an deutschen Unis war schon immer Witz. Die bedeutende deutsche Philosophie ist außerhalb der Uni geschaffen worden und was in der Uni geschaffen wurde, war nicht bedeutend."

Dieses Argument von Dir würde ja gerade nicht für die staatliche Universität sprechen. Aber abgesehen von diesem logischen Purzelbaum stimmt es auch wieder nicht. Dann wären ja Hegel, Schelling und Fichte keine großen deutschen Philosophen, die alle an staatlichen Unis gelehrt haben. Die Philosophen hatten immer die größte inhaltliche Freiheit, da die Philosophie zumeist für praktische staatliche und wirtschaftliche Nutzanwendung nicht zu gebrauchen war.

Rekrutierung der Eliten

Oblomow, Sonntag, 31.05.2020, 23:04 vor 1418 Tagen @ Falkenauge 1193 Views

Das ist das m.E. das Hauptproblem. Und, dass jeder Depp promoviert. Dass so gut wie keine wirkliche wissenschaftliche Schulbildung mehr existiert. Die deutsche Universitaet ist nach 1968 zu einer Massenuni umgebaut worden. Jeder Depp studiert.

Du mit Deinem Humboldt. Klar war in Deutschland, dass die Forschung auch was abwerfen soll, z.B. fuer die Ruestung und Industrie und Verwaltung. Die Topunis in USA werden auch gefoerdert mit Instituten, um die USA wirtschaftlich und militaerisch auf Zack zu halten.

Jetzt kommst Du mit Hegel. Das hat gerade gefehlt. Ich rede u.a. von Schopenhauer, Nietzsche. Die wissenschaftliche Elite benoetigt ein Umfeld, Kohle, um zu forschen, waehrend der Philosoph frei ist. Deswegen gehoert auch ein verheirateter Philosoph in die Komoedie usw.

Und es bleibt bei den Wissenschaften an der Uni dabei, wes Brot ich ess...Unis wie Schulen sind gegruendet worden, um Herrschafts-Eliten zu schulen. Dieser Gedanke ist in Deutschland floeten gegangen, freie Forschung hin oder her.

Herzlich
Oblomow

Das ist typisch deutsche Denke ...

NST @, Südthailand, Montag, 01.06.2020, 04:59 vor 1418 Tagen @ Oblomow 1263 Views

bearbeitet von NST, Montag, 01.06.2020, 05:37

Philosophie an deutschen Unis war schon immer Witz. Die bedeutende deutsche Philosophie ist außerhalb der Uni geschaffen worden und was in der Uni geschaffen wurde, war nicht bedeutend.


..... welche Unis, staatl. Schule, zertifizierte Abschlüsse etc. - Doktor Titel, Professoren Titel ... Duales Bildungssystem - für das Wesen hält, an dem die Welt genesen muss.

Ein Beispiel .... was D gross gemacht hatte, Siemens

Siemens wurde anfangs von der Großmutter und dem Vater unterrichtet, besuchte ein Jahr lang von 1828 bis 1829 die Bürgerschule in Schönberg und bekam drei Jahre Unterricht von einem Hauslehrer. Schließlich besuchte er für drei Jahre von 1832 bis 1834 das Katharineum zu Lübeck. Dort war er besonders in Mathematik herausragend, weshalb er in diesem Fach in einer höheren Klasse unterrichtet wurde. Er verließ das Gymnasium 1834 aber vorzeitig ohne formalen Abschluss.

Auch die ganzen Autobauers ....

Ebenso Einstein - bis sich seine neuen Konzepte an den Unis durchsetzten ....

Wohin man schaut, überall dort wo die Grundsteine gelegt wurden für den früheren Aufstieg Ds - hat das nichts mit Unis zu tun, im Gegenteil. Erst als die Unis in Verbindung mit dem Staat alles formalisierten, setzte auch der Niedergang ein, erst langsam und heute mit Bologna im Sauseschritt.
Kann mich auch irren [[zigarre]] - und Steiner wurde von Maria der Gottesmutter gesandt. :-P
Gruss

PS: das ist übrigens Maria .... die Illuminati hatten einen Tick - ihre Namen konnte man immer von vorwärts und rückwärts lesen

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Hab heute komische Ideen - wenn du in Google nach - Reniets - suchst kann man folgendes Bild finden

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Google ist schlau - kennt sich aus in der Spiegelwelt der Illusionen. [[top]]

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Auch meine war eine sogenannte "Eliteschule" der DäDäEr

Zweistein, Dienstag, 02.06.2020, 23:41 vor 1416 Tagen @ NST 685 Views

Aber, wir durften noch selbst denken, es gab keine Leit(d)linien, man durfte sogar mal aus der Reihe tanzen (ja gut, weil die Eltern zumeist keine Nobodys waren). Aber abgesehen von diesen Randerscheinungen gab es keine Typisierungen, engstirnige Denkmuster, Vorgaben, die bei Nichterfüllung zur Ächtung führten. Wohlgemerkt spreche ich über die 60iger Jahre. Leider wird heute alles in stereotype Schemata gepresst. Sowohl die Gegenwart, als auch die Vergangenheit. Von der Zukunft gar nicht zu reden.

Schaurig

Zweistein

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