Es gab schon bessere Aussichten.

nereus @, Donnerstag, 02.02.2017, 14:45 vor 2612 Tagen 7567 Views

Der belgische Historiker David Engels hat erneut vor einem Desaster in Europa gewarnt.

Engels ist Althistoriker an der Freien Universität Brüssel.
.. Er sieht Parallelen zwischen dem Untergang der Römischen Republik und der EU.

Dazu gibt es ein Video und die wichtigsten Infos daraus als Interview.
Hier ein Auszug.

Frage: Wie lange geben Sie der EU noch?

Antwort: In 20 bis 30 Jahren wird Europa ein autoritärer oder imperialer Staat geworden sein, nach einer Phase bürgerkriegsähnlicher Zustände und Verfallserscheinungen. So lassen es jedenfalls die Analogien zwischen der gegenwärtigen Krise Europas und dem Übergang der späten römischen Republik in den Staat des Augustus erwarten.

Frage: Glauben Sie ernsthaft, es gibt dann kein souveränes Deutschland, Frankreich oder Griechenland mehr, keine Nationalstaaten?

Antwort: Ja, und das Resultat mag durchaus effizient sein: Man sieht ja auch am Modell der Bundesrepublik oder der USA, dass sich ein starker Staat mit einer gewissen lokalen Autonomie in kulturellen und administrativen Fragen vereinen lässt.
Ein geeintes Europa mit einem charismatischen Präsidenten, der bis auf die Ebene des Bürgers durchregieren kann, das scheint mir eine sehr wahrscheinliche Prognose.
Bedenklich wird es nur, wenn sich dies, wie im augusteischen Rom, auf Kosten der Freiheit des Einzelnen vollzieht.

Frage: Mit dieser Idee, Herr Engels, stehen Sie ziemlich allein da. Sehen Sie sich doch die Tendenzen in Frankreich, in Polen, in den Niederlanden an. Überall fordern Menschen weniger statt mehr EU.

Antwort: Der von mir vermutete Übergang wird leider auch nicht friedlich ablaufen.
Ich rechne mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen, welche eine grundlegende gesellschaftliche und politische Neuformierung Europas erzwingen werden, ob wir das wollen oder nicht, ganz nach dem Vorbild der verfallenden Römischen Republik im ersten Jahrhundert vor Christus.
..

Frage: Sie sind ein Pessimist.

Antwort: Ich bin als Vater von zwei kleinen Söhnen der Letzte, der Bürgerkrieg oder Diktatur wünschen könnte.
Aber seit ich 2011 mein Buch "Auf dem Weg ins Imperium“ geschrieben habe, haben sich alle vorhergesagten Parallelen mit der Geschichte der späten Republik planmäßig erfüllt.
Das macht mir große Angst. Aber es wäre feige, die Augen zu verschließen, nur, weil man die Realität nicht wahrhaben will.

Frage: Wer hat in Deutschland die Augen verschlossen?

Die großen deutschen Parteien wollen die wachsende Armut, die zunehmende kulturelle und politische Zerrissenheit und den Vertrauensverlust in die Demokratie nicht wahrhaben.
Das ist historisch durchaus nachvollziehbar, führt aber dazu, dass ihnen von den Populisten das Wasser abgegraben wird – bis der Staat schließlich unregierbar wird, wie im spätrepublikanischen Rom:
Trump, Farage oder Le Pen sind nichts anderes als moderne Variationen auf Catilina oder Clodius.

Frage: Ist die Menschheit heute nicht einen Schritt weiter als damals?

Ich glaube nicht, dass die Menschheit aus der Geschichte lernen kann in dem Sinn, dass sie langfristige Entwicklungen bewusst zu steuern vermag.
Dazu ist Geschichte viel zu komplex, und zudem sind wir ja auch selber Teil des Ganzen. Das wäre, wie sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen.

Ist das so?

Frage: Haben wir eine Chance, den Bürgerkrieg zu vermeiden?

Nein. Ich glaube allerdings nicht an einen Krieg bewaffneter Bürgerlegionen, dafür ist unsere Politik zu wenig militarisiert.
Ich rechne aber mit Vorstädten, die der staatlichen Kontrolle entgleiten.
Mit Landstrichen, die von paramilitärischen, ethnischen oder religiösen Gruppen beherrscht werden. Mit überhand nehmender Kriminalität.
Mit wirtschaftlichem Bankrott und völligem politischen Immobilismus.
Die Bürger Europas werden sich dann mit Freuden dem ersten in die Arme werfen, der dem Kontinent einen funktionierenden Sozialstaat, Ruhe und Ordnung schenkt. So wie damals Kaiser Augustus.

Quelle: http://www.huffingtonpost.de/2017/02/01/david-engels-buergerkrieg_n_14546506.html

Das ist schon sehr spannend.
Alle Zutaten für diese Entwicklungen wurden geliefert von .. ?

mfG
nereus

Diese "bürgerkriegsähnlichen" Zustände sind in Europa z.T. schon da.

Olivia @, Donnerstag, 02.02.2017, 15:55 vor 2612 Tagen @ nereus 5729 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 02.02.2017, 17:03

In Frankreich spielt sich das ganze natürlich in den Vorstädten ab, weil die ihre Probleme vor Jahrzehnten aus den Städten heraus in die Peripherie verlagert haben (möglichst ohne gescheiten Nahverkehr). Jetzt beginnt das Ganze aber bereits in den Zentren der Städten. Was in Großbritannien und in den skandinavischen Ländern los ist, kann man täglich in der Zeitung lesen. Über die Zustände in Teilen Berlins, Hamburgs, Brüssels etc. etc. etc. brauchen wir gar nicht erst zu sprechen. Über die No-Go-Areas im Ruhrgebiet auch nicht.

Also sollte jetzt wohl die Phase der militärischen Aufrüstung kommen. Schießbefehle-Erlaubnisse etc. sind in den EU-Verträgen bereits unter Dach und Fach. Die Polizei schiebt eh Überstunden zum Erbrechen, die Justiz ist komplett überlastet, die Gefängnisse sind überfüllt.
Ein weiterer "Ansturm von Flüchtlingen", noch ein paar "Anschläge" und das Militär ist gefragt.

Erstaunlich, wie schnell das alles vonstatten ging. Als ich vor Jahren über die "Schießklauseln" in den europäischen Verträgen las, da dachte ich mir schon "auf was bereiten die sich vor"? Grauenhafte "Übergriffe" gab es damals schon, allerdings nicht so massiv wie heute (zumindest was Deutschland betrifft, in Frankreich, GB, Skand. etc. wird es schlimmer gewesen sein).

Aber auch die Entwicklung in den USA. Was habe ich gerätselt über die Errichtung der etwa 800 Fema-Camps, die tausende von Menschen aufnehmen können sollen - und die merkwürdigen Züge. Inzwischen beginnt man sich mit der Vorstellung eines amerikanischen Bürgerkrieges zu beschäftigen, der auch eine Legitimation für einen Krieg mit Russland bieten könnte (schließlich hat sich R. in die Wahlen "eingemischt" und "dieses" Chaos verursacht). Mit der Ukraine hat es bisher ja (Gott sei Dank) immer noch nicht geklappt. Dank der Arbeit von Franzosen, Deutschen und Italienern. Da nimmt man dann gerne Sanktionen in Kauf.

Die Presse heizt die Stimmung ordentlich an. Und auch Obama mischt sich bereits "indirekt", aber kräftig ein. Nicht von ungefähr wird er Trump noch schnell vor Amtsübergabe das australische "Ei" ins Körbchen gelegt haben. Es ist so absurd, dass man nur noch lachen kann. 1.000 "Flüchtlinge", die die Australier nicht haben wollen, sollen in die USA verschifft werden.....
Darüber gab es dann wohl Streit beim Trump-Telefonat..... und Juchhuuu..... die Presse hatte ihr Waterloo und kaute genüsslich darauf herum, dass Trump "bewiesenermaßen dreckige Unterhosen" an hat.

Jemand, der wirklich an Hilfe für Flüchtlinge interessiert ist, würde sich vermutlich anders verhalten und schauen, wie man eine vernünftige Personenidentifikation, Personenkontrolle und Zwischenlösungen etablieren kann. Wenn es "Krach" gab mit einem "Zwergenstaat", dann wurde dieser Zwergenstaat zum Krach hin instrumentalisiert. "Alleine" würde er sich das nämlich niemals trauen. Das nennt man psychologische Kriegsführung.

Tja, wohl auch ein Vorkriegselement, die ehemalige Nachrichtenpresse, die zur Yellow-Press mutiert und sich nur noch für die Fäkalien und sonstigen Exzesse ihrer Protagonisten interessiert. Und nur noch Stimmung macht. Es ist erschreckend, welche Macht diese Presse hat. Das Volk aber kocht, ob solcher "Ungerechtigkeiten". Eine meiner "humanistischen, friedliebenden" Freundinnen (mit Diplom natürlich) erregte sich so sehr über die Presseberichte, dass sie hoffte, Trump würde genauso "beseitigt", wie Kennedy. - So schnell kann das gehen. Beschäftigt mit dem, was Trump macht, hat sie sich natürlich nicht. Das dürfte auch auf die meisten anderen laut NAZI schreienden Protagonisten zutreffen. Die Wiederholung von immer gleichen Schlagzeilen in der Presse und schon hast du "das Volk" soweit, dass es bereit ist, Morde zu begehen, gleichgültig, welcher politischer Couleur.

--
For entertainment purposes only.

Zutatenlieferer

MI @, Donnerstag, 02.02.2017, 17:03 vor 2612 Tagen @ nereus 4915 Views

Alle Zutaten für diese Entwicklungen wurden geliefert von .. ?

Mein Tipp: Entweder die judäische Volksfront oder die Volksfront von Judäa.

Grüße,
MI

Die "Zutaten" stammen u.a. aus diesem Topf: MM zu Trump......

Olivia @, Donnerstag, 02.02.2017, 17:52 vor 2612 Tagen @ nereus 4809 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 02.02.2017, 18:18

Der idiotische Wahn der deutschen Globalisten, die Spar-Vermögen exportieren, damit sie ihre Waren um Ausland loswerden können.

Die Vermögens-Illusion aufgrund uneinbringlicher Forderungen dürfte sich demnächst dem Ende zuneigen, wenn die Schuldenschnitte gemacht werden.

Für den Titel "Exportweltmeister" hat Deutschland seine Infrastruktur, seine Straßen, seine Schulen, seine Universitäten verfallen lassen. Das Managermagazin titelt also "Trump sei Dank" - Mal abseits von dem allgemeinen Yellow-Press-Schwachsinn unserer Qualitätsmedien.

http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/us-attacke-auf-deutsches-export-mo...

Zur Qualität der Bachelor-Ausbildung an einer unserer Leading Universities (ich gehe mal davon aus, dass es an den anderen noch erheblich schlimmer ist) folgende Begebenheit:

Meine Tochter kam vor Wut schnaubend ins Zimmer: Kannst du dir das vorstellen.
ich: Was?
Sie: Jetzt war ich Montag in der Vorlesung und die Professorin sprach 60 Fragen mit uns durch und sagte, wenn ihr die könnt, dann besteht ihr die Prüfung. Da alles so schnell ging, wollte sie alles online stellen.
Ich: Aha?
Sie: Ja und dann kam das nicht und ich habe alles selbst ausgearbeitet. Heute plötzlich kommt das alles und ich habe das ganze Semester umsonst gelernt. Die anderen haben gesagt, neee, wir müssen nix tun, wir müssen nur die Fragen auswendig lernen.
Ich: Na ja, das sind halt Affen und die Professorin behandelt sie wie Affen oder Papageien, die nur auswendig lernen können. - Willst du jetzt studieren, oder willst du ein Affe werden?
Sie weiter tobend: Ja und ich habe das ganze Semester gelernt und jetzt werden die noch bessere Noten bekommen, weil sie nur die Aufgaben auswendig lernen.
Ich: Tut mir leid. Das ist halt Deutschland!

Also nicht über die Qualität der journalistischen Beiträge unserer Qualitätsmedien wundern. Die kommen alle aus diesen "Kaderschmieden". Mit "Abschluss" :-))

Ein ähnlicher Artikel von einem Studenten war vor einiger Zeit in einer der Wochenzeitschriften, ich glaube Spiegel. Ein Student beschrieb seine "Spick-Arbeiten" und "Spick-Prüfungen" an der Uni sehr ähnlich.

--
For entertainment purposes only.

Bericht aus dem Jahr 2007

Langmut @, Donnerstag, 02.02.2017, 18:59 vor 2612 Tagen @ Olivia 4100 Views

Hallo in die Runde,

eine akademische Hilfskraft wohnte einer mündlichen Prüfung im Fach Literaturgeschichte bei:

Es traten einzeln 15 Prüflinge an, die auf die Fragen des Dozenten zu antworten hatten.

4 Prüflinge erhielten eine Eins
4 Prüflinge eine Zwei
7 Prüflinge eine Drei

Die akad. Hilfskraft wunderte sich nach der Notengebung und sprach den Dozenten darauf an, dass doch eigentlich nur die vier Einser das Pensum "begriffen" hätten, die vier Zweier wären nach normalen Regeln durchgefallen, die sieben Dreier fernab von Gut und Böse.

Der Dozent: Ja, das ist mir bewusst, doch diese Prüfung kann beliebig oft wiederholt werden.
Wollen Sie die etwa wiedersehen???

Schöne und gar nicht mehr neue Uni-Welt!

Gruß
Langmut

--
Ich bin recht und das ist auch gut so.

Der Unterschied zwischen schlau und dumm.
Ein schlauer Mensch kann sich dumm stellen.

Arbeit finde ich gut, da könnte ich anderen stundenlang zuschauen. (Diogenes von Sinope)

OECD sei Dank

Kaladhor @, Münsterland, Donnerstag, 02.02.2017, 22:05 vor 2612 Tagen @ Langmut 3564 Views

Das sind dann eben die Folgen von einer allgemeinen Absenkung der Anforderungen für den Erwerb des Abiturs ... hauptsache die Abiturientenzahl in Deutschland ist gestiegen, damit wir in irgendwelchen komischen OECD-Statistiken nicht mehr auf den hinteren Rängen liegen. Das die heutigen Abiturienten ein viel geringeres Allgemeinwissen besitzen gegenüber Realschulabgängern von vor 20 Jahren...wen juckt das schon.

Hat halt alles seine Schattenseiten...

Grüße,
Kaladhor

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Das Imperium schlägt zurück ...

Langmut @, Donnerstag, 02.02.2017, 19:21 vor 2612 Tagen @ nereus 4526 Views

Hallo in die Runde,

Aber seit ich 2011 mein Buch "Auf dem Weg ins Imperium“ geschrieben
habe, haben sich alle vorhergesagten Parallelen mit der Geschichte der
späten Republik planmäßig erfüllt.
Das macht mir große Angst. Aber es wäre feige, die Augen zu
verschließen, nur, weil man die Realität nicht wahrhaben will.

Ich habe das Buch seinerzeit gelesen und zehre noch heute von den inspirierenden Gedanken, die durch die gut 500 Seiten der gebundenen Ausgabe wehen.

Anscheinend wiederholt sich Geschichte in Zyklen und Rhythmen, ohne dass man hienieden auch nur einen Deut daran ändern könnte.

Wir sind alle Zeitzeugen einer untergehenden Epoche.

Unbedingte Leseempfehlung!

Gruß
Langmut

--
Ich bin recht und das ist auch gut so.

Der Unterschied zwischen schlau und dumm.
Ein schlauer Mensch kann sich dumm stellen.

Arbeit finde ich gut, da könnte ich anderen stundenlang zuschauen. (Diogenes von Sinope)

Hier die typische MSM-Propaganda-Rezension.

sprit @, Freitag, 03.02.2017, 10:33 vor 2611 Tagen @ Langmut 3351 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 03.02.2017, 14:31

„Auf dem Weg ins Imperium“: Der Aufstieg des Brüsseler Reichs - FAZ

www.faz.net/aktuell/feuilleton/auf-dem-weg-i... Anonym öffnen Markieren

8. Aug. 2014 ... Wohin führen historische Parallelen? David Engels vergleicht das römische Imperium mit einem kommenden Superstaat Europa – und bietet...

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Auch hier - David Engels en vogue: 'Bürgerkrieg nicht zu vermeiden'

Literaturhinweis @, Mittwoch, 08.02.2017, 15:04 vor 2606 Tagen @ sprit 2759 Views

"In 20 bis 30 Jahren wird Europa ein autoritärer oder imperialer Staat geworden sein, nach einer Phase bürgerkriegsähnlicher Zustände und Verfallserscheinungen" in krone.at.

Das deckt sich mit seinem Buch "Auf dem Weg ins Imperium: Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der Römischen Republik. Historische Parallelen" (französisches Original: "Le Déclin, la crise de l'Union européenne et la chute de l'Empire romain, analogies historiques") und beruht -vielleicht- auf seinen bienenfleißigen Vorarbeiten. (Falls dies derselbe Historiker ist - hier bei der Suche nach David Engels' Büchern zeigt sich wieder mal, wie irreführend Amazons Suchmethoden sind; wie schon hier angedeutet, ist die Amazon-Suche nicht mit seriösen OPAC-Suchmasken zu vergleichen - siehe auch "Suche nach bestimmten Kategorien".)

#spenglerlong oder wer möchte nicht dem Untergang geweiht werden?

--
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