Milbenallergie, wer kann mir helfen?

Leserzuschrift @, Montag, 02.01.2017, 15:57 vor 2670 Tagen 10990 Views

Hallo liebe Foristen und Elli,

ich wünsche euch allen ein gesundes neues Jahr 2017, mögen die Zerstörer unserer Werte, Kultur, Freiheit und Frieden untergehen.

Ich habe gerade jetzt wieder sehr starke Probleme mit der Atmung, sprich Atemnot, Hustenreiz, Niesanfälle, Kopfschmerzen und rote Augen.

Das rührt von einer Hausstauballergie her, ich bin Milbenallergiker, durch Allergietest befundet.
Gerade jetzt, wo es kalt ist, wo die Heizung an ist, in der Wohnung so gut wie keine Teppiche (Korklaminat), keine Haustiere, wenig Staubfänger in den Räumen, wo fünf bis sechs Mal täglich gelüftet wird, trotz dieser Vorkehrungen bin ich manchmal wirklich am Boden zerstört wegen der gesundheitlichen Einschränkungen durch die Allergene im Milbenkot.

Die Nächte sind am schlimmsten. Ich schlafe zwei bis drei Stunden und danach wache ich auf und habe Hustenreiz, Halsschmerzen, Atemnot, wenn ich mich auf die Seite lege starke Atemgeräusche und finde keinen Tiefschlaf mehr. Ich stehe gerädert auf und gehe so meiner Arbeit nach.

Schlafzimmertemperatur 18 – 19°C. Luftfeuchtigkeit etwa 60 %. Bettwäsche wird zeitlich in relativ kurzen Abständen gewechselt. Nehme Cetirizin (Antiallergikum). Encasing Bettbezüge habe ich auch, eine Hyposensibilisierung habe ich hinter mir, schlägt bei mir nicht an.

Ich frage hier, gibt es neue Erkenntnisse oder Heilmittel, Medikamente und Möglichkeiten, diese Allergie erträglicher zu machen, meine Lebensqualität leidet sehr darunter.

Ich danke euch sehr für eure Antworten.
Grüße von Dietmar

Verzicht auf tierisches Eiweiß

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Montag, 02.01.2017, 16:12 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 9229 Views

Meine allergischen Symptome werden drastisch reduziert, wenn ich keinerlei tierisches Eiweiß mehr zu mir nehme, allso kein Fleisch, Fisch, Milchprodukte, etc.

Die besten Erfahrungen habe ich mit dem Verzicht auf Milchprodukte gemacht (Butter und ein wenig Sahne sind möglich). Nach wenigen Tagen des Verzichts bessert sich die Problematik deutlich.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Luftfeuchte zu hoch

rattrap @, Montag, 02.01.2017, 16:31 vor 2670 Tagen @ Otto Lidenbrock 9228 Views

Hallo,

bei 18 bis 19 Grad Luft sind 60% Luftfeuchte zu viel.
Alle 2 bis 3 Stunden Stosslueften, auch Nachts, da kommt die Feuchte bei mir im
Winter deutlich unter 50%.
Mir hat das sehr geholfen.

--
Habe schon schlechtere Abgänge gesehen. (Horst Schimanski)

Luftfeuchtigkeit 60% ist viel zu hoch, um Milben loszuwerden!

Literaturhinweis @, Montag, 02.01.2017, 16:43 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 9479 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 02.01.2017, 19:35

Ich habe gerade jetzt wieder sehr starke Probleme mit der Atmung, sprich Atemnot, Hustenreiz, Niesanfälle, Kopfschmerzen und rote Augen.

Trotz Befundung mit Milbenallergie muß das nicht die einzige Allergie sein!

Anderseits ist das Problem bei den Tests auf Allergene, daß Menschen hier oft erstmals mit bestimmten Allergenen in Berührung kommen, denen sie vorher ein Leben lang nie ausgesetzt waren. Ergebnis: eine mögliche weitere Allergie (falls das erste überhaupt eine war!), die sich nun erstmals manifestiert.

Denn: ein Test auf eine Allergie in der Arztpraxis, auf die man mit den scheinbar "selben" Symptomen anspricht, beweist nicht und niemals, daß man 'zuhause' (oder wo auch immer) diesem Allergen überhaupt oder in relevanter Menge ausgesetzt sei.

Dazu müßte man ZUERST die (z.B. häusliche oder Arbeitsplatz-) Umgebung untersuchen und dann erst, statt der gesamten evtl. zusätzlich allergisierenden "Verdachtsbatterie", nur die Noxen testen, die man auch in relevanter Menge gefunden hat.

Leider ist die medizinische Ausbildung keine Wissenschaft (wie man hieran sieht) und Umweltmediziner, wo diese Fragestellung noch am ehesten hingehört, sind rar gesät und arbeiten auch typischerweise dann nicht als niedergelassene Ärzte, sondern in Forschung und Verwaltung.

Das rührt von einer Hausstauballergie her, ich bin Milbenallergiker, durch Allergietest befundet.

Siehe oben. Wenn Geld fehlt, und der Nachbar ist Dieb, heißt das nicht, daß er es auch geklaut hat.

Gerade jetzt, wo es kalt ist, wo die Heizung an ist,

Winterzentralheizung macht feuchte und staubige Räume:

a) durch die Luftumwälzung mittels Radiatoren

b) dadurch, daß die Fenster heute luftdicht sind und nicht mehr, wie bei Einzelofenheizung, undichte Einzelglasfenster, die das Wasser an den Scheiben abgeschieden haben, während der Ofen kalte, trockene, saubere Luft durch die Ritzen hereingesogen und feuchte, staubige durch den Kamin wieder abgegeben hat. Folge: heute sind die Räume viel feuchter (und tendenziell staubiger) als früher. Milben brauchen Feuchtigkeit!

Die "trockene" Heizungsluft ist in Wahrheit feuchte staubige Luft, die permanent in die Atemwege geliefert wird von der Dreckschleuder Heizungs-Radiator.

wenig Staubfänger

Staubfänger heißen so, weil sie Staub fangen, dadurch zuerst einmal die Staubbelastung verringern und die Teppiche dann rausgetragen und dort entstaubt wurden ... Sie verringern also ceteris paribus die Staubbelastung, solange sie nicht überladen sind.

Schlafzimmertemperatur 18 – 19°C. Luftfeuchtigkeit etwa 60 %.

Bei den jetzigen Außentemperaturen (Minus- oder sehr niedrige Temperaturen):

a) Alle halbe Stunde maximal ZWEI Minuten Durchzug, so daß die feuchte Innenluft komplett durch ca. Null Grad kalte Außenluft ersetzt wird, aber nie länger, damit die Wände und Böden nicht kalt werden. Dann warten, bis Luft wieder 18 Grad warm ist, dann wieder maximal ZWEI Minuten DURCHZUG, immer von vorne. Wenn der Raum sehr hoch ist, die Fenster nicht bis ganz oben gehen und daher oben unter der Decke eine Feuchtluftblase staut: mit Ventilator oder großem Handtuch die Luft im Zimmer "durchwedeln"! Sonst wird diese feuchteste (siehe b) Luft nie ausgetauscht - Folge siehe c).

b) Feuchte Luft gleicher Temperatur steigt nach oben, trockene fällt nach unten - das Hygrometer direkt unter der Decke plazieren: Faustformel: da, wo Sie (vermutlich in Brusthöhe) 60% relative Feuchte messen, ist dann unter der Decke ... 80%!!! Daher auch die vielen Flachdachschäden.

c) Warme feuchte Luft an der Decke wird an den Wänden abgekühlt und fällt nach unten - daher UNTEN hinter Schränken die feuchten Schimmelstellen, nicht etwa oben.

d) Daher unter dem Bett und im Bett höhere Feuchtigkeit als auf Brusthöhe in Raumluft (Ihre gemessenen 60%) - daher Milbenparadies.

Daher: mit der beschriebenen KURZEN Stoß-Lüftungs-Methode UNAUFHÖRLICH bis zum Beginn der warmen Jahreszeit weiterlüften (bis auf nachts, der Schlaf geht natürlich vor - und nachts keine Dauerlüftung, höchstens, wenn man mitten in der Nacht eh auf die Toilette geht, Schlafzimmerfenster aufreißen, Thermostat solange abdrehen -sonst heizt sich thermostatgesteuerte Heizung überproportional auf-, dann auf Toilette gehen, danach sofort wieder Fenster dicht zu und Heizungsthermostat auf den Wert von VORHER stellen.

eine Hyposensibilisierung habe ich hinter mir, schlägt bei mir nicht an.

Aus den o.g. Gründen: es gibt Leute, die haben sich mit 'Test' auf bestimmte Pollen und Hyposensibilisierung erst recht eine blühende Allergie eingefangen ...

Also: Nach ein paar Tagen mit obigen Methoden merkliche Besserung. Wenn nicht, nochmal melden.

--
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Nachtrag: Luftfeuchtigkeit

Literaturhinweis @, Montag, 02.01.2017, 16:57 vor 2670 Tagen @ Literaturhinweis 9004 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 02.01.2017, 17:04

Feuchte bei mir im Winter deutlich unter 50%.

Als Dauerzustand ist das ok.

Jedoch reicht es u.U. nicht, um schon eingenistete Milbenpopulationen auszurotten, die ja an Stellen sind, die eine ggf. deutlich höhere 'insulare' Feuchtigkeit haben können.

Bei Null Grad Außentemperatur und darunter ist die Außenluft fast vollständig trocken ("0%") und in Folge, wenn man sie auf 18-20 Grad aufwärmt, entzieht sie aggressiv auch dem Bettzeug etc. die Restfeuchte.

Zur Ausrottung der Milben sollte die Feuchtigkeit eher unter 40% sein, d.h. unter der Zimmer-Decke max. 50%. Bei Minustemperaturen kein Problem, ggf. kann man auch tagsüber im Schlafzimmer die Heizung 'volle Kanne' aufdrehen (und wenn es 30 Grad werden) und dann erreicht man eine noch viel aggressivere Entfeuchtung, aber bedenken: Kälte schädet Milben mehr als Wärme, trockene Kälte am meisten, feuchte Wärme dagegen züchtet sie geradezu. Daher: am Ende sind 40% und 18 Grad das Beste, zum Vor-Entfeuchten aber wie beschrieben TAGSÜBER ggf. ein paar Tage aggressiver vorgehen.

--
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Nachfrage

Rotti @, Pampa, Montag, 02.01.2017, 18:15 vor 2670 Tagen @ Literaturhinweis 8479 Views

Feuchte bei

mir im Winter deutlich unter 50%[/link].

Als Dauerzustand ist das ok.

Jedoch reicht es u.U. nicht, um schon eingenistete Milbenpopulationen
auszurotten, die ja an Stellen sind, die eine ggf. deutlich höhere
'insulare' Feuchtigkeit haben können.

Bei Null Grad Außentemperatur und darunter ist die Außenluft fast
vollständig trocken ("0%") und in Folge, wenn man sie auf 18-20 Grad
aufwärmt, entzieht sie aggressiv auch dem Bettzeug etc. die
Restfeuchte.

Zur Ausrottung der Milben sollte die Feuchtigkeit eher unter 40%
sein, d.h. unter der Zimmer-Decke max. 50%. Bei Minustemperaturen kein
Problem, ggf. kann man auch tagsüber im Schlafzimmer die Heizung 'volle
Kanne' aufdrehen (und wenn es 30 Grad werden) und dann erreicht man eine
noch viel aggressivere Entfeuchtung, aber bedenken: Kälte schädet Milben
mehr als Wärme, trockene Kälte am meisten, feuchte Wärme dagegen
züchtet sie geradezu. Daher: am Ende sind 40% und 18 Grad das Beste, zum
Vor-Entfeuchten aber wie beschrieben TAGSÜBER ggf. ein paar Tage
aggressiver vorgehen.

Servus!

Dann müsste auch eine Besserung eintreten, wenn man das Bettzeug während des Tages zum Lüften nach außen hängt? So quasi gefrieren?

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Das 'Ausfrieren' von trockener Bettwäsche ist eine problematische Angelegenheit

Literaturhinweis @, Montag, 02.01.2017, 18:41 vor 2670 Tagen @ Rotti 9474 Views

Dann müsste auch eine Besserung eintreten, wenn man das Bettzeug während des Tages zum Lüften nach außen hängt? So quasi gefrieren?

In der Tat könnte man darauf verfallen, da bekanntlich frisch gewaschene Wäsche auch im Winter bei Frost einwandfrei trocknet - zuerst friert das Restwasser, das Gewebe wird 'bretthart', aber mit der Zeit verdunstet eben auch Eis (Sublimation), weil die Umgebungsluft draussen praktisch Null Prozent Luftfeuchtigkeit aufweist.

Aber: bei der Bettwäsche, die danach in 'trockenem' Zustand wieder in die wärmeren Räume zurückgeholt wird, funktioniert das -in der Regel- eher nicht, im Gegenteil: es führt u.U. eher zu feuchterer Wäsche.

Denn die Bettwäsche wird draußen kalt, kommt dann in den wärmeren Innenraum, der garantiert feuchter ist. Jeder Mensch scheidet körperlich durch Schweiß und Atmung 1-3 Liter Wasser pro 24 Stunden aus - daher viele Flachdachschäden.

Hinzu kommen Baden/Duschen, Dampfbügeln, Wasser erhitzen, Kochen, Braten, Dünsten, Backen, feucht Wischen usw. usf. Pro Kopf 5-10 Liter Wassereintrag im Stockwerk in Form von Wasserdampf je 24 Stunden ist nichts Ungewöhnliches, bei dreiköpfiger Familie sind das leicht 15-30 Liter/Tag ungerechnet regennasse Schuhe und Kleidung, Haustiere, Besucher u.a. je Stockwerk. Im zehnstöckigen Sozialbau mit vier Parteien/Stockwerk sind das gut und gerne eine halbe Tonne Wasser (niedrig gerechnet) - entsprechend sieht dann im Frühjahr das Flachdach aus.

Nun kommt also das kalte, meinetwegen trockene, Bettzeug in diesen -relativ betrachtet- Saunaaufguß im Innenraum und wird - durch Kondensation evtl. noch feuchter als zuvor, zumal man versucht sein wird, dieses Bettzeug, wie auch heute noch in manchen deutschen Gegenden zu beobachten, bei geöffnet bleibenden Fenster über die Brüstung zu hängen, dadurch die Räume auskühlen und auch noch die Wände, Böden, Decken nachher durch Kondensation feuchter werden, als ohne diese Aktion.

Fazit: wenn man was zusätzlich tun will, um das Bettzeug beschleunigt und stärker zu trocknen (als die Raumluft ohnehin nach meiner Methode), dann wäre es besser, die Bettwäsche drinnen über eine Wärmequelle zu hängen. Wenn dann z.B. das Zimmer nach jeder Stoßlüftung 18 Grad und 40% Luftfeuchte aufweist, die Wäsche aber Kerntemperatur 40 Grad Celsius hat, so ist sie dann ggf. nur noch zu 5% statt 40% feucht (solange dieses Temperaturgefälle erhalten bleibt, im Schlaf gleicht sie sich durch Hautverdunstung des Schläfers wieder an).

Vorsicht: wer seine Bettdecke/Plumeau über einen elektrischen Ölradiator hängt, riskiert durch Wärmestau einen Zimmerbrand!

Diese Überwärmungs-Starktrocknungsmethode macht den Milben natürlich noch schneller den Garaus. Da sie, wie fast alle Tiere, nicht ewig leben, gehen sie bei Trockenheit irgendwann ein, bevor sie sich vermehren konnten. Irgendwann sind auch die letzten schon vorher gelegten befruchteten Eier entweder geschlüpft oder abgestorben, dann ist man sie los - sofern man das Regime mit der trockenen Luft so fortsetzt, sonst beginnt schleichend irgendwann der Neubefall. Eingeschleppt/eingeweht werden Spinnentiere immer, man findet sogar in acht km Höhe Spinnen frei schwebend in der Luft. Aber sie können halt keinen Fortpflanzungszyklus beginnen und sich nicht vermehren, damit auch irgendwann kein allergener Milbenkot mehr.

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Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Wäsche im Winter niemals draußen trocknen

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Montag, 02.01.2017, 19:31 vor 2670 Tagen @ Literaturhinweis 8970 Views

Dann müsste auch eine Besserung eintreten, wenn man das Bettzeug

während des Tages zum Lüften nach außen hängt? So quasi gefrieren?

In der Tat könnte man darauf verfallen, da bekanntlich frisch gewaschene
Wäsche auch im Winter bei Frost einwandfrei trocknet - zuerst friert das
Restwasser, das Gewebe wird 'bretthart', aber mit der Zeit verdunstet eben
auch Eis (Sublimation), weil die Umgebungsluft draussen praktisch
Null Prozent Luftfeuchtigkeit aufweist.

Im Winter trocknet feuchte Wäsche in kalter Umgebung nur äußerst langsam. Das liegt an der durchgehend hohen relativen Luftfeuchte in Mitteleuropa. Die kalte Außenluft besitzt nahezu dauerhaft eine relative Feuchte von >80 %, d.h. sie ist weitgehend mit Wasser gesättigt und nimmt kaum noch Wasser auf. Im Winter draußen Wäsche zu trocknen ist deshalb keine gute Idee. In warmer Umgebung und niedriger relativer Feuchte (ca. 50 %) trocknet sie wesentlich schneller.

Unsere Umgebungsluft weist unter keinen Umständen eine relative Luftfeuchte von 0 % auf, so etwas gibt es wohl nur und unter Umständen im Zentrum der Sahara. In einer Sauna kann man auch extrem trockene Luft finden, weil aufgrund der sehr hohen Temperatur (ca. 100° Celsius) die relative Luftfeuchte sehr gering sein kann. Nur deshalb kann man diese Temperatur auch aushalten. Dieser Umstand macht sich schnell bemerkbar, wenn ein Aufguss gemacht wird. Die Luft nimmt sofort das verdampfende Wasser auf und die relative Luftfeuchte steigt an, wobei aber die Temperatur kaum abnimmt. Man empfindet die Umgebungstemperatur plötzlich als viel heißer.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Also da sind die Mehrzahl der (älteren) Hausfrauen und auch ich -aus eigener Erfahrung- anderer Meinung

Literaturhinweis @, Montag, 02.01.2017, 19:42 vor 2670 Tagen @ Otto Lidenbrock 8857 Views

auch wenn es im Zeitalter der Wäschetrockner kaum noch eine Rolle spielt.

Im Winter trocknet feuchte Wäsche in kalter Umgebung nur äußerst langsam.

Das hängt halt davon ab. Auch wenn die physikalischen Argumente bestechen - bleibt es eine Tatsache - bei Wind und Sonne besser, aber gehen tut es allemal.

Das sagt Wetter24:

http://www.wetter24.de/news/detail/2016-01-19-waesche-trocknen-bei-frost/

Das der bekanntlich stets ausgewogen informierende Spiegel

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/1000-fragen-wieso-trocknet-waesche-bei-fros...

und das das Internet als ganzes

https://www.google.com/search?num=100&q=gefrorene+W%C3%A4sche+trocknen

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Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Relative und absolute Luftfeuchtigkeit

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Montag, 02.01.2017, 18:23 vor 2670 Tagen @ Literaturhinweis 8429 Views

Feuchte bei

mir im Winter deutlich unter 50%[/link].

Bei Null Grad Außentemperatur und darunter ist die Außenluft fast
vollständig trocken ("0%") und in Folge, wenn man sie auf 18-20 Grad
aufwärmt, entzieht sie aggressiv auch dem Bettzeug etc. die
Restfeuchte.

Es geht ja immer um die "relative Luftfeuchtigkeit", d.h. wie groß der Sättigungsgrad der Luft mit Wasser ist, wobei gilt, je wärmer die Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen.
Auch bei einer Temperatur von 0° Celsius oder darunter enthält die Außenluft Feuchtigkeit. Eine Luftfeuchte von 0% wird es wohl in natürlicher Umgebung auch in der Wüste nicht geben.

Bei 0° Celsius hat die Außenluft im norddeutschen Küstenbereich in der Regel immer eine relative Feuchte von 90 - 100%.

Der Witz besteht beim Lüften eben darin, diese Luft in die Wohnung zu lassen und sie dann aufzuheizen. Die Außenluft ist zwar aufgrund ihrer niedrigen Temperatur relativ gesättigt (sie kann in diesem Zustand kaum noch Wasser aufnehmen), erwärmt man sie aber im Inneren des Hauses, steigt ihre Temperatur an und ihre relative Feuchte sinkt allmählich ab, da sie mit steigender Temperatur immer mehr Wasser aufnehmen kann (aber absolut nur wenig enthält, da sie draußen aufgrund der Kälte nur wenig aufnehmen konnte).

Beispiel:

Erwärmt man nach dem Lüften die eingedrungene Außenluft von 0° Celsius und einer relativen Luftfeuchte von 100% auf 22° Celsius, sinkt ihre relative Luftfeuchte auf 23,1 %, d.h. sie kann jetzt sehr viel Wasser aufnehmen.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Ja, ich meinte ausschließlich die RELATIVE Luftfeuchtigkeit

Literaturhinweis @, Montag, 02.01.2017, 18:46 vor 2670 Tagen @ Otto Lidenbrock 8448 Views

Darauf beruht ja der Trocknungsprozeß: 5% relative Luftfeuchtigkeit bei Null Grad = fast keine (fast Null) bei 20 Grad.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

In Mitteleuropa wird es nie so trocken

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Montag, 02.01.2017, 19:19 vor 2670 Tagen @ Literaturhinweis 8325 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 02.01.2017, 19:26

Darauf beruht ja der Trocknungsprozeß: 5% relative Luftfeuchtigkeit bei
Null Grad = fast keine (fast Null) bei 20 Grad.

In unserer Klimazone wird es draußen allerdings niemals zu einer so niedrigen relativen Feuchte kommen, wie gesagt, bei uns im Winter in der Regel so zwischen 90 und 100 % relative Feuchte.

In Wüstengegenden kann man relative Feuchten von 20 % oder darunter antreffen, aber nicht hier bei uns in Mitteleuropa.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Jau, sehe grade, das stimmt ...

Literaturhinweis @, Montag, 02.01.2017, 19:31 vor 2670 Tagen @ Otto Lidenbrock 8506 Views

In unserer Klimazone wird es draußen allerdings niemals zu einer so niedrigen relativen Feuchte kommen, wie gesagt, bei uns im Winter in der Regel so zwischen 90 und 100 % relative Feuchte.

Sehe grade, so ist es:

https://www.u-wert.net/geringe-luftfeuchtigkeit-bei-minusgraden/

Muß gestehen, es ist dreißig Jahre her, daß ich das Entfeuchtungsthema aktiv betreut habe. Im Endeffekt ist der Trocknungseffekt aber so, wie ich ihn beschrieben habe, wenn auch im Einzelnen etwas begrifflich unsauber.

Wer jetzt von den 'Zuschauern' etwas verwirrt ist, möge z.B. diesen Link anschauen, sind nur ein paar Sätze:

http://www.befeuchtungsposter.de/warum.htm

Zitat: "Sie lüften im Winter bei z.B. 0°C und Nebel (relative Luftfeuchtigkeit außen: 100%, absolute Feuchtigkeit:4,8 Gr/m") ein Zimmer mit 20 qm, solange bis es zu einem kompletten Luftaustausch kommt. Die Luft im Raum hat dann eine absolute Feuchtigkeit von 4,8 Gramm pro Kubikmeter Luft. Diese Luft wird wieder auf 20°C Zimmertemperatur erwärmt. Die Relative Luftfeuchtigkeit beträgt jetzt nur noch 28%. Um wieder auf 52% zu kommen muß der Luft im Raum pro Kubikmeter 4,2 Gramm Wasser zugeführt werden, was in unserem Zimmer 210 Gramm entspricht."

Zehnmal am Tag dieselbe Prozedur in einem normal-großen Zimmer = 2 Liter Wasser entzogen.

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Relative Feuchte

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 05.01.2017, 09:55 vor 2667 Tagen @ Literaturhinweis 7846 Views

Auch wenn das Thema umfassend besprochen wurde, wegen der allgemeinen Wetterlage hier noch einmal: Ich wohne an der deutschen Nordseeküste, aufgrund eines starken Tiefdruckgebiets hat sich polare Kaltluft von Nord nach Süd über Deutschland hinweg bis nach Griechenland ausgebreitet und bringt entsprechende Temperaturen mit sich.

Bei uns heute morgen -2,2 °C Außentemperatur und strahlender Sonnenschein, wobei die relative Luftfeuchte bei satten 83 % liegt und Wäsche draußen auf der Leine mit Sicherheit eher knallhart gefriert, als zu trocknen.

Öffne ich jetzt alle Fenster meiner Wohnung und auch alle Zimmertüren für wenige Minuten, strömt diese eiskalte, relativ feuchte Winterluft in meine Räume und verdrängt die 22 ° C mollig warme Zimmerluft, die eine relative Feuchte von knapp über 50 % aufweist.

Nach dem Schließen aller Fenster und Türen erwärmt sich diese polare Kaltluft in meinen Räumlichkeiten innerhalb von wenigen Minuten wieder auf 22 °C, weil Wände und Möbel ihre Temperatur nicht verloren haben (die Heizkörper helfen natürlich mit).

Schaue ich jetzt auf mein Thermo-/Hygrometer stelle ich fest, dass sich die relative Luftfeuchte in meinen Räumlichkeiten von etwas über 50 % auf rund 16 % verändert hat. Diese Luft ist jetzt extrem trocken und damit in der Lage, große Mengen an Feuchtigkeit aufzunehmen. In dieser Luft trocknet Wäsche extrem schnell, sie saugt Feuchtigkeit aus der Wohnung geradezu auf.

--
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William Keith Chesterton

Höheneinfluss auf Luftfeuchtigkeit in der Wohnung genau nachgemessen

Hasso, Montag, 02.01.2017, 20:07 vor 2670 Tagen @ Literaturhinweis 8667 Views

bearbeitet von Hasso, Montag, 02.01.2017, 20:44

b) Feuchte Luft gleicher Temperatur steigt nach oben,
trockene fällt nach unten - das Hygrometer direkt unter der Decke
plazieren: Faustformel: da, wo Sie (vermutlich in Brusthöhe) 60% relative
Feuchte messen, ist dann unter der Decke ... 80%!!! Daher auch die vielen
Flachdachschäden.

c) Warme feuchte Luft an der Decke wird an den Wänden abgekühlt und
fällt nach unten - daher UNTEN hinter Schränken die feuchten
Schimmelstellen, nicht etwa oben.

d) Daher unter dem Bett und im Bett höhere Feuchtigkeit als auf
Brusthöhe in Raumluft (Ihre gemessenen 60%) - daher
Milbenparadies.

Hallo Literatur,
weil ich großen Wert auf eine trockene und gleichmäßig gut geheizte Wohnung lege, habe ich den Höheneinfluss der Luftfeuchtigkeit in meinem Schlafzimmer mit einem guten Hygrometer gerade genau nachgemessen.

Deckenhöhe etwa 2,50m. Außentemp. etwa 1 Grad plus.
Alle Türen sind offen und überall wird gleichmäßig geheizt, also dürften die Schlafzimmer-Messwerte etwa repräsentativ für die ganze Wohnung sein.
Vor der Messung wurde etwa 10 Stunden nicht gelüftet... alle Fenster zu.

In 90cm Höhe: 22,4 Grd C und 41% rel. Luftfeuchte.
In 2,35m Höhe auf einem Hochschrank an der Nord-Außenwand: 23,6 Grd C und 38% rel. Luftfeuchte.
(Sogar in 2,2m Höhe im Badezimmer furztrockene 24Grad und 40% Feuchte).

Die "feuchteste Winterstelle" meiner Wohnung ist in einer "kalten Außenecke" am Fußboden des beheizten Wintergartens (aktuell 17Grd, 54% rel. Feuchte, vollverglast mit "Flachdach").
Diese Stelle messe ich ständig und stoß-lüfte entsprechend.

Ich will Deine Theorie/Erfahrung hiermit keinesfalls widerlegen, sondern nur mal konkrete Messwerte liefern.
Im Winter(!) trockne ich die Wäsche sogar ganz gezielt in der Wohnung, weil die Feuchtigkeit im Wohnbereich sonst bis auf 30% absinkt, was unangenehm wird. Die Wäsche hebt die Feuchte dann (bis zum nächsten Lüften) auf etwa 37% im Wohnbereich.
Einen Wäschetrockner habe ich nicht, weil ich die "labbrige Wäsche" aus dem Trockner nicht leiden kann.
Beste Grüße
von Hasso

Das ist übrigens keine 'Theorie', sondern Ingenieur-Nebenfachvorlesung Chemie - und komplexe Konvektionssysteme

Literaturhinweis @, Montag, 02.01.2017, 21:29 vor 2670 Tagen @ Hasso 9441 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 03.01.2017, 15:12

b) Feuchte Luft gleicher Temperatur steigt nach oben, trockene fällt nach unten - das Hygrometer direkt unter der Decke plazieren: Faustformel: da, wo Sie (vermutlich in Brusthöhe) 60% relative Feuchte messen, ist dann unter der Decke ... 80%!!!

weil ich großen Wert auf eine trockene und gleichmäßig gut geheizte Wohnung lege, habe ich den Höheneinfluss der Luftfeuchtigkeit in meinem Schlafzimmer mit einem guten Hygrometer gerade genau nachgemessen.
Alle Türen sind offen und überall wird gleichmäßig geheizt, also dürften die Schlafzimmer-Messwerte etwa repräsentativ für die ganze Wohnung sein.

Ja, nur, gegenüber einem einzelnen geschlossenen Zimmer, ergeben sich dann Konvektionen, die noch dazu

Deckenhöhe etwa 2,50m. Außentemp. etwa 1 Grad plus.

bei der geringen Deckenhöhe, noch dazu, wenn ein, sagen wir, 1,80m großer Mensch ab und zu herumläuft, zu Vermischungen auch der geringen, nur 50 cm hohen Luftschicht über den Türen führt.

Vor der Messung wurde etwa 10 Stunden nicht gelüftet... alle Fenster zu.

Das ist der nächste Unterschied: ich ging von einem häufig gelüfteten (geschlossenen - wie bei Schlafzimmern, gerade bei Allergikern, üblich) Raum aus. Wenn der Raum lange genug unberührt und ohne Luftaustausch (von draußen) bleibt, dann müssen sich (Entropie, Brownsche Molekularbewegung) notgedrungen die Partialdrücke aller Gase, aus denen Zimmerluft i.W. besteht (Stickstoff, Sauerstoff, Wasserdampf und Kohlendioxid - in der normalen Reihenfolge der Mengenanteile absteigend) ausgleichen. Dann tritt der Effekt u.U. nicht mehr auf. Wird aber, wie vom Theaderöffner beschrieben, dauernd unten kalte, relativ trockene Luft zugeführt, dann aufgeheizt, dann bleibt

a) die kalte trockene ohnehin unten,

b) und nach Aufwärmung ist sie -relativ- noch trockener, d.h. weiterhin, obwohl aufgrund Wärmedehnung nun leichter als die urspr. eingeströmte, schwerer, als die gleich warme feuchtere unter der Decke, sofern die Türen und Fenster genügend Abstand zur Decke lassen, so daß sich überhaupt eine Feuchtluftblase bilden konnte - bei Deiner Raumhöhe schon grenzwertig und da es nicht zum häufigen Frischluftzustrom kam, auch weniger wahrscheinlich, als beim vom Allergiker beschriebenen Beispiel.

In 90cm Höhe: 22,4 Grd C und 41% rel. Luftfeuchte.
In 2,35m Höhe auf einem Hochschrank an der Nord-Außenwand: 23,6 Grd C und 38% rel. Luftfeuchte.
(Sogar in 2,2m Höhe im Badezimmer furztrockene 24Grad und 40% Feuchte).

Nun kommen wir zur Frage der Wohnungsbelegung, ich ging von einer dreiköpfigen Familie aus, Schlafzimmer tagsüber geschlossen, aber stoßgelüftet, z.B. 3 m Raumhöhe, Feuchtluftblase wird nicht "weggewedelt". Beim Alleinstehenden, der alle Türen offenläßt, sieht es wieder anders aus.

Zwei typische Antipoden: zwei berufstätige kinderlose Erwachsene, die tagsüber auswärts warm essen und zehn Stunden abwesend sind, zuhause nicht kochen, wenig feucht wischen, nur duschen, nicht baden etc. gegenüber der Alleinerziehenden in der Nachbarwohnung mit drei kleinen Kindern, Waschmaschine und Trockner, zehn Zimmerpflanzen, Kinder planschen in der Badewanne, der Fläschchenwärmer dunstet dauernd vor sich hin, die nassen Kinderklamotten vom Spielplatz werden nach dem Regen in die Wohnung gehängt usw.

Dann kommt der Vermieter beim Schimmel-Rechtsstreit und guckt den bauphysikalischen Gutachter empört an: "Aber ich hatte in der Wohnung schon drei Vormieter ...". So idiosynkatisch ist Bauphysik nunmal.

Die "feuchteste Winterstelle" meiner Wohnung ist in einer "kalten Außenecke" am Fußboden des beheizten Wintergartens (aktuell 17Grd, 54% rel. Feuchte, vollverglast mit "Flachdach"). Diese Stelle messe ich ständig und stoß-lüfte entsprechend.

Ja, wie auch schon beschrieben, wenn z.B. an einer Außenwand Luft sich abkühlt, beginnt sie abzusinken, gleichzeitig nimmt ihre relative Feuchtigkeit zu. Dann können sich, insbesondere hinter Schrankwänden, aber auch hinter Bettkommoden, unten feuchtere Stellen bilden, als an der Decke, trotz des unten begründeten physikalischen Gesetzes. Sogar im offenen Raum kann so etwas passieren, je nach Konvektionsverhältnissen.

Und: da dann irgendwann der Taupunkt unterschritten wird, kondensiert dort das Wasser irgendwann evtl. Und: dadurch wird die Wand feuchter. Dadurch nehmen die Poren der Wandbaustoffe Wasser auf. Dadurch sinkt die Wärmedämmung / steigt die Wärmeleitung - es wird noch kälter. Noch kälter = noch feuchter, Teufelskreis. Evtl., falls der Prozeß schon so weit gediehen ist und daher die Ecke hartnäckig kalt und feucht bleibt, trotz Lüftens, einfach mal ein paar Tage direkt auf die kritische(n) Stelle(n) Infrarotstrahler richten - dann erwärmt sich die Wand, die Poren trocknen, die Dämmwerte nähern sich wieder den darüberliegenden Wandabschnitten an, usw. Manchmal behebt das das Problem sogar dauerhaft.

Ich will Deine Theorie/Erfahrung hiermit keinesfalls widerlegen, sondern nur mal konkrete Messwerte liefern.

Das ist keine Theorie, das ergibt sich aus der Physik der Gase. Jedes Gasvolumen enthält bei gleichem Druck die gleiche Menge an Gasteilchen (meist Moleküle O2, N2, H2O, CO2 usw., bei Edelgasen Atome: He, Ar etc.).

Daraus folgt, daß wenn ein Gasvolumen bei gleichem Druck und gleicher Temperatur mehr leichtere Teilchen enthält, wird dieses Gasvolumen leichter, vgl. Wasserstoff- (Hindenburg) oder Helium-Ballons (beim Heißluftballon dagegen wird die Luft wärmegedehnt und dadurch leichter - und durch die Heizflamme übrigens feuchter, wenn auch durch das dabei erzeugte CO2 der Effekt schwach ausfällt, anders, als wenn man einen Wasserstoffbrenner nähme).

Da Luft i.W. aus Sauerstoff, Atomgewicht 16, O2 = 32 und Stickstoff, Atomgewicht 14, N2 = 28 besteht, Wasserdampf aber aus H2O und H (Wasserstoff) ein Atomgewicht von 1 hat, ergibt sich für reinen Wasserdampf ein Molekulargewicht von 2*1 + 1*16=18. Wasserdampf ist also nur knapp über halb so schwer wie Luft. Daher: je feuchter die Luft = je höher ihr Wasserdampfanteil = umso leichter ist sie, steigt also bei gleicher Temperatur nach oben und ... bleibt da, wenn sie nicht durch Konvektion vertrieben oder durch Ausgleichsprozesse über lange Zeit durch Partialdruckausgleich 'entropisch gemischt' wird.

Damit gilt: wenn jemand Holz trocken lagern will: das Restwasser entweicht nach oben und nicht, wie in mancher Holzbroschüre zu lesen, nach unten. Der Irrglaube kommt daher, daß Menschen Wasser (flüssig) mit Luft (Gas) vergleichen, statt mit Wasserdampf (Gas).

Im Winter(!) trockne ich die Wäsche sogar ganz gezielt in der Wohnung, weil die Feuchtigkeit im Wohnbereich sonst bis auf 30% absinkt, was unangenehm wird.

Das ist richtig, die Atemwege zu sehr austrocknen verstärkt die Infektionsneigung. Nur kriegt der Milbenallergiker so seine Milben nicht weg.

Einen Wäschetrockner habe ich nicht, weil ich die "labbrige Wäsche" aus dem Trockner nicht leiden kann.

Da gibt's nen simplen Trick: die Wäsche einfach drin lassen.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Dein Infrarotstrahler-Tipp ist wertvoll für Eigentümer und Mieter

Hasso, Montag, 02.01.2017, 22:07 vor 2670 Tagen @ Literaturhinweis 8595 Views

bearbeitet von Hasso, Montag, 02.01.2017, 22:13

Die "feuchteste Winterstelle" meiner Wohnung ist in einer "kalten

Außenecke" am Fußboden des beheizten Wintergartens (aktuell 17Grd, 54%
rel. Feuchte, vollverglast mit "Flachdach"). Diese Stelle messe ich
ständig und stoß-lüfte entsprechend.

Ja, wie auch schon beschrieben, wenn z.B. an einer Außenwand Luft sich
abkühlt, beginnt sie abzusinken, gleichzeitig nimmt ihre relative
Feuchtigkeit zu. Dann können sich, insbesondere hinter Schrankwänden,
aber auch hinter Bettkommoden, unten feuchtere Stellen bilden, als
an der Decke, trotz des unten begründeten physikalischen Gesetzes. Sogar
im offenen Raum kann so etwas passieren, je nach
Konvektionsverhältnissen.

Und: da dann irgendwann der Taupunkt überschritten wird, kondensiert dort
das Wasser irgendwann evtl. Und: dadurch wird die Wand feuchter. Dadurch
nehmen die Poren der Wandbaustoffe Wasser auf. Dadurch sinkt die
Wärmedämmung / steigt die Wärmeleitung - es wird noch kälter. Noch
kälter = noch feuchter, Teufelskreis. Evtl., falls der Prozeß schon so
weit gediehen ist und daher die Ecke hartnäckig kalt und feucht bleibt,
trotz Lüftens, einfach mal ein paar Tage direkt auf die kritische(n)
Stelle(n) Infrarotstrahler richten - dann erwärmt sich die Wand, die Poren
trocknen, die Dämmwerte nähern sich wieder den darüberliegenden
Wandabschnitten an, usw. Manchmal behebt das das Problem sogar dauerhaft.

Danke @Literatur!
Das hat zwar nur indirekt mit der Ausgangsfrage zur Milbenallergie zu tun, aber für Immo-Eigentümer und Mieter ist Dein Tipp mit dem Infrarotstrahler sehr wertvoll.
So einen Strahler hat doch fast jeder irgendwo rumliegen (bei mir zwei) und beim "Bearbeiten kalter Hausecken" kann der Strahler zu neuen Ehren kommen!
Werde ich bei Bedarf auf jeden Fall probieren.
Vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz[[top]]
Hasso

Kestine (ebastin)

Martino @, Montag, 02.01.2017, 17:04 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 9113 Views

Hallo Dietmar,

meine Frau kämpft auch mit ähnlicher Allergie, der Verdacht(!) auf Milbenallergie laut Allergie-Test scheint mir aber nicht ganz plausibel, da wir schon in den übelsten verstaubten Hotels auf Reisen geschlafen haben, die Symptome aber nur zu Hause auftreten und auch sehr unregelmäßig.

Was ihr in der akuten Phase sehr hilft ist Kestine. Das ist auch das einzigste Antihistaminikum das mir mit über 30 Jahren Heuschnupfen und 1000erlei Medikamenten wirklich gut die Symptome auf gemütliches Niveau eindämmt.

https://www.diagnosia.com/at/medikamente/kestine-lingual-10-mg-schmelztabletten/

Die Schmelztabletten wirken extrem schnell, enthalten allerdings auch Aspartam als Süßstoff. Ich glaube es gibt aber auch eine "Normalversion". In harten Phasen nehmen wir das 1-2 Wochen und das ist wieder eine Weile Ruhe...

Nicht wirklich eine Lösung, aber es reduziert ein wenig das Leiden.

Gute Besserung

Martino

Stressreduzierung

Olivia @, Montag, 02.01.2017, 18:17 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 8521 Views

Lt. Allergietests bin ich gegen sehr viele Stoffe allergisch (inkl. Leder, Metalle etc.). Natürlich muss ich aufpassen und darf bestimmte Dinge nicht tun (Uhrenarmbänder aus Leder z.B.). Zwischendurch hatte ich immer wieder mit sehr heftigen Allergieschüben zu kämpfen, so dass ich teilweise ins Krankenhaus an den Tropf musste, um das einzudämmen.

Ich habe aber feststellen können, dass die heftigen Allergieschübe immer nur dann kamen, wenn ich aus irgendwelchen Gründen (beruflich, privat oder sonstwie) extremen (oder außergewöhnlichen) Stress hatte. War der Stress nicht vorhanden, dann waren die Allergien auch nicht vorhanden.

Inzwischen habe ich mich auf diese Situation eingestellt. Wenn ich einen allergischen Schub habe, dann akzeptiere ich das als sehr unangenehm, tue aber nichts mehr. Irgendwann, verschwindet die Allergie dann wieder. Zumeist, wenn ich meine Stressoren "aufgearbeitet" habe und "innerlich" wieder im Gleichgewicht bin.

Ein Repertoire an Entspannungstechniken und Selbsthypnose kann da sehr hilfreich sein. Eine ganze Reihe von gesundheitlichen "Problemen" habe ich nur mithilfe solcher Methoden "in den Griff" bekommen können, sodass ich weitgehend "beschwerdefrei" bin.

--
For entertainment purposes only.

Milbenallergie – Hinweise

Leserzuschrift @, Montag, 02.01.2017, 18:22 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 8555 Views

Ich hatte vor Jahren ebenfalls die Diagnose "Milbenallergie" gestellt bekommen. Allergien lösen ja nicht die Hausstaubmilben selbst aus, sondern deren Ausscheidungsprodukte. Es gilt daher, deren Milieus zu reduzieren. Gerade nachts vermehren sich diese Milben in den Schlaftextilien mit ihrem feuchtwarmen Klima, indem sie sich von menschlichen Hautschuppen ernähren.
Bei leichten Allergieformen können milbendichte Bett- und Kopfkissenbezüge
schon hilfreich sein.

Eine 3 jährige orale Immuntheraphie hat bei mir leider nach eineinhalb Jahren im Anschluss ihre Wirksamkeit wieder eingebüßt.

Nur ein einziges Kopf-/Sofakissen ohne Milbenschutzbezug löst bei mir heute gelegentlich wieder brennende, tränende Augen aus, womit ich bei 5 bis 15 Minuten Dauer mit dem Anfalls leben kann/muss.

Mit einem Gruß in das Forum

Luna

Milbenallergie – Neem-Extrakt

Leserzuschrift @, Montag, 02.01.2017, 18:32 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 8621 Views

Moin Dietmar,

ich hatte vor ca. 15 Jahren auch große Probleme mit einer Hausstauballergie. Man kann viel Geld ausgeben für Milbenbettbezüge usw., die aber nichts gebracht hatten. Erst als ich mir Neem-Extrakt im Geschäft "Spinnrad" (die existieren heute leider nicht mehr)besorgt hatte konnten wir erfolgreich gegen die Milben vorgehen.

Ich musste regelmäßig mit Cortison die Nase aussprühen, was natürlich nicht ohne Nebenwirkungen blieb. Wir sprühten also alles im Haus, was Stoff war, mit diesem Neem-Extrakt ein, z.B. Matratzen, Kissen Bettdecken, Wolldecken, Teppiche usw. Nach drei Wochen setzte ich Cortison ab und brauchte es auch nicht mehr. In all den Jahren hat die Wirkung nicht nachgelassen. Heute sprühen wir nur noch bei jedem Bettwäschewechsel die Bettdecken, Kopfkissen und Matratzen ein, das genügt anscheinend.

Die Kosten belaufen sich auf ca. 2-3 Euro im Jahr.
Über Neem (oder manchmal auch "Niem) steht eine Menge im Internet. Das sollte man lesen. Man sollte auch auf ein möglichst fein versprühendes Gerät achten. Ich habe mir einen Parfümflakon dafür besorgt.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Tipp helfen.

Viele Grüße
Bernd

Gegen akute Atemnot Salbulair N. Muss vom Arzt verschrieben werden.

SevenSamurai @, Montag, 02.01.2017, 19:09 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 8398 Views

Salbulair N 100 µg Autohaler


TEVA GmbH

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Was sagt denn das allergologische Gesamtprofil?

Gaby @, Montag, 02.01.2017, 19:43 vor 2670 Tagen @ Leserzuschrift 8661 Views

Moin,

mal ein paar Nachfragen. Gibt es ein allergologisches Gesamtprofil? D.h: IgE, IgG (Gesamt und auch Einzelwerte, nicht nur auf Milben/Hausstaub), ggf. auch IgA?

Es ist eher selten, dass das Immunsystem "so ausflippt" nur auf einen einzigen Auslöser. Bist Du auch Pollenallergiker? Nahrungsmittelallergien getestet? Ist die Darmflora mal untersucht worden (von einem kompetenten Labor wie Herborn oder Hauss in Eckernförde), was sich da an der Darmschleimhaut so tut, allergologisch?

Das Immunsystem ist ein sehr komplexes und umfangreiches System, meistens bringt es langfristig wenig, nur auf dem Ort "rumzuhauen", an dem die Symptome zu Tage treten.

Auch sehr wichtig: Der Ernährungs/Nährstoffstatus. Nur mal ins Blaue gehauen, bei Allergien wichtig und ggf. abzuklären:

Vitamin C (Hochdosis nötig, bis zu sieben Gramm täglich!)
Vitamin E
Zink
Selen
Und dann, ganz wichtig: Vitamin B6 und Schwefel (am besten als schwefelhaltige Aminosäure Methionin und/oder - ich würde es fast gleichzeitig versuchen - MSM Schwefel)

Viele Grüße

Gaby

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

B-Vitamine

Slinky @, Montag, 02.01.2017, 21:19 vor 2670 Tagen @ Gaby 9251 Views

Moin Gaby,

Und dann, ganz wichtig: Vitamin B6 und Schwefel (am besten als
schwefelhaltige Aminosäure Methionin und/oder - ich würde es fast
gleichzeitig versuchen - MSM Schwefel)

Das mit den B-Vitaminen kann ich bestätigen, hilft mir extrem. MSM ist eine prima Schwefel-Quelle, werfe ich auch 2mal täglich ein. Das MSM gibt es auch als Kapslen mit Glucosamin und Chondroitin als "Gelenknahrung". Tut mir ebenfalls sehr gut. MSM hilft mir auch als leichtes Schmerzmittel bei leichter Athrose.

Empfehlen kann ich die Produkte von Myprotein, habe viele Lieferanten durchprobiert, aber dort stimmt Preis/Leistung/Qualität. Andererseits bekommt man MSM auch pur im Pferdesportbedarf (Achtung, leicht bitter, meine Frau bekommt das kaum durch den Hals).

Viele Grüße,

Slinky

Noch zwei Nährstoffe vergessen: Calcium, Vitamin D (oT)

Gaby @, Dienstag, 03.01.2017, 08:08 vor 2669 Tagen @ Gaby 8190 Views

- kein Text -

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

Da hast du noch was vergessen......

ottoasta @, Dienstag, 03.01.2017, 18:13 vor 2669 Tagen @ Gaby 8255 Views

.....nämlich VIT K2 (Nattokinase)!

Denn ohne K2 wird das Calcium durch das D3 auch in die Arterien eingebaut, mit allen bekannten Folgen!

Also gehören zusammen:
1. Vit D Bestimmung durch Labor (25 OH)
2. Ergänzung von D3 auf Pegel > 40 (25 OH) mit Anfangs ab 20.000 IE Vit D
3. Erhaltung mit 1000 - 5000 IE /d mit K2 100µg/d

4. Jährliche Bestimmung von 25 OH möglichst im Winter. Angestrebt >50 (25OH)

5. Eine Calciumergänzung bei normaler Kost ist zu hinterfragen!
Gibt neue Erkenntnisse bezüglich Herzprobleme.

Nur das ergibt Sinn!

Otto

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Kalziumeinbau durch D3 in Arterien - hättest Du da bitte Literatur zu? Merci! (oT)

Gaby @, Dienstag, 03.01.2017, 18:30 vor 2669 Tagen @ ottoasta 7984 Views

- kein Text -

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

Auf die Schnelle...

ottoasta @, Dienstag, 03.01.2017, 19:16 vor 2669 Tagen @ Gaby 8604 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 03.01.2017, 19:36

.....
Sato, T., Schurgers, L. J., & Uenishi, K. (2012). Comparison of menaquinone-4 and menaquinone-7 bioavailability in healthy women. Nutrition journal, 11(1), 1.
Wu, S., Liu, S., Davis, C. H., Stafford, D. W., Kulman, J. D., & Pedersen, L. G. (2011). A hetero-dimer model for concerted action of vitamin K carboxylase and vitamin K reductase in vitamin K cycle. Journal of theoretical biology, 279(1), 143-149.
Matschiner JT, Bell RG. Metabolism and vitamin K activity of cis phylloquinone in rats. J Nutr. 1972 May;102(5):625-9.
Lowenthal J, Vergel Rivera GM. Comparison of the activity of the cis and trans isomer of vitamin K1 in vitamin K-deficient and coumarin anticoagulant-pretreated rats. J Pharmacol Exp Ther. 1979 Jun;209(3):330-3.
Knauer, T. E., Siegfried, C., Willingham, A. K., & Matschiner, J. T. (1975). Metabolism and biological activity of cis-and trans-phylloquinone in the rat. The Journal of nutrition, 105(12), 1519-1524.
http://www.synthetica.no. Bisher unveröffentlichte Arbeit

******++

Hier ist Wichtiges zu lesen:

https://www.vitaminexpress.org/de/vitamin-d-und-vitamin-k-kombinieren

http://www.vitamind.net/vitamin-k2-mk7-all-trans/

http://www.vitamind.net/vitamin-k/

Gibt noch mehr Quellen, bzw. wird im Obigen auf Quellen verwiesen.

Ich kaufe mein K2 MK 7 von Jarrows Formula, einem USA Labor mit bester Qualität.
Das da ist meins:

https://www.jarrow.de/vitamine-mineralstoffe-spurenelemente/21-mk-7-vitamin-k2.html

Otto

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Milbenallergie – danke!

Leserzuschrift @, Dienstag, 03.01.2017, 16:10 vor 2669 Tagen @ Leserzuschrift 8046 Views

Guten Morgen,

ich danke von ganzem Herzen all denjenigen Menschen, die mich mit ihrem Wissen und ihrer Hilfsbereitschaft unterstützt haben.

Tausend Mal - ein herzliches Dankeschön.

In Verbundenheit grüßt euch
Dietmar

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