Sehr schöne Geschichte!
Diese Geschichte bringt in einem Gleichnis zum Ausdruck, dass der zeitliche Ablauf des Seins in Wahrheit nicht von der Kausalität bestimmt wird. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass dieser Ablauf deterministisch ist. Weil die Einsicht in die Natur dieses Ablaufs sich einer rationalen Erklärung entzieht - sich aber nur durch "Erkenntnis-Induktion" mit Hilfe eines Gleichnisses mitteilen lässt - ist das Gleichnis eine Erkenntnisform für grundlegende existenzielle Einsichten. Man könnte dies auch als die "Zen-Erfahrung" des Lebens bezeichnen.
Viele sehen in Vorgängen dieser Art eine Parallele zu Vorgängen, wie sie von der Quantenphysik beschrieben werden, etwa beim Doppelspalt-Experiment: Hier wird deutlich, dass die Realität eine erweiterte Seins-Qualität besitzt - bei dem genannten Experiment eine Summe von Zuständen (Welle-Teilchen-Dualität), die in "Superposition" zueinander stehen, wobei sich die Erkenntnis ergibt, dass Realität nicht eine Gewissheit, sondern auf einer höheren Ebene eine Summe von Wahrscheinlichkeiten ist, die sich erst durch Beobachtung zur determinierten Realität manifestiert. Man kann also daraus schließen, dass Realität VIELSCHICHTIG ist. Geometrisch könnte man dies m.E. übrigens dadurch veranschaulichen, dass man Vorgänge mehrdimensional darstellt, wobei die hinzugefügten Dimensionen jeweils die erweiterten Seinszustände abbilden. Letzteres ist aber lediglich eine Arbeitshypothese von mir: Schrödingers Katze würde also in der hinzugefügten Dimension noch leben, während sie in der vorhandenen Dimension bereits tot ist.
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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.