Seehofers Masterplan hinter dem Masterplan

Diogenes Lampe, Montag, 18.06.2018, 20:48 (vor 2353 Tagen)11548 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 18.06.2018, 21:20

Diejenigen, die von Drehhofer mehr überzeugt sind als von Seehofer, werden sich jetzt bestätigt sehen. Und sie werden entsprechend Frust schieben. Denn insgeheim haben sie erhofft, die Kanzlerin würde schon heute stürzen. Mit der Zweiwochenfrist, die der Innenminister seiner Kanzlerin noch gewährte, hat er dem unbezwingbaren deutschen Prophezeihungs-Pessimismus wieder Futter gegeben und den Ungeduldigen im Lande bewiesen, dass er vor Merkel erneut den Bückling machte.

Ich sehe das anders. Seehofer hat sich als kluger Taktiker gezeigt. Er hat anscheinend noch einen zweiten Masterplan, von dem noch nicht alle wissen. Trump schon. Denn der amerikanische Präsident zwitzschert nach den Presseerklärungen von CDU und CSU gut gelaunt aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten:

„Menschen in Deutschland wenden sich wegen Migration gegen ihre Regierung“

Weiter schreibt er von einer „prekären Situation in Berlin“. Und er spricht von einem großen Fehler, Millionen von Menschen reinzulassen, die so stark und so gewaltsam ihre Kultur verändern. So berichtet Epoche Times und so berichten es die anderen Weltgazetten. Jeden Tag Mord und Totschlag durch illegale Migranten in Deutschland - das spricht sich rum in der Welt.

Wem hier Trump die Verantwortung dafür aufbürdet, ist überdeutlich. Merkel natürlich. Und sein Zwitschern zu genau dem Zeitpunkt - also gleich nachdem Merkel und Seehofer ihre Erklärungen zum heutigen Stand der Dinge verkündet hatten - läßt keinen Zweifel zu, dass Seehofers Aktionen vom Weißen Haus sehr genau und mit viel Sympathie verfolgt werden und der deutsche Innenminister die volle Unterstützung des US-Präsidenten hat. Dessen Botschafter in Berlin hat daran seit seinem Amtsantritt in Berlin ohnehin keinen Zweifel gelassen.

Russland-Sprachrohr RT schlagzeilt derweil von einer „Galgenfrist“, die Seehofer Merkel mit diesen zwei Wochen gewährte. Bitte nochmal auf der Zunge zergehen lassen! Der Innenminister gewährte der Kanzlerin ihre Richtlinie. Allerdings nur befristet. Damit deutet Moskau klar an, das Merkel ihre Macht bereits verloren hat und mit wem die deutsche Regierung jetzt steht oder fällt: Mit Seehofer und der CSU. Dass auch Putin eher Seehofer als Merkel gutes Gelingen wünscht, dürfte somit ebenso über jeden Zweifel erhaben sein.

Damit geben die beiden in der Deutschlandfrage relevanten Großmächte, USA und Russland, Seehofers zweiten Masterplan, Merkels Sturz, vor der ganzen Welt ihren Segen. Und Xi lächelt dazu leise, wie es nur Chinesen können.

Seehofers Masterplan 2.0 geht womöglich so

Merkel wurde dazu gebracht, aufgrund des Drucks aus der CSU zunächst Seehofer inständig zu bitten, ihr noch zwei Wochen Verhandlungsspielraum für die EU zu gewähren. Denn sie, Macron und Junker wollen ab morgen in Meseberg den ganz großen Wurf verabreden, an den das Trio aber wohl selbst nicht glaubt. Da werden vermutlich nur noch Kompromiss-Fantasien für den eigenen Machterhalt hin -und her gewälzt.

Seehofer gewährt der Kanzlerin unter ihm die 14 Tage großzügig, wohl wissend, dass sie auch danach mit leeren Händen da stehen wird. Denn zwei ihrer bilateralen Verhandlungspartner, die sie nach Macron und Juncker treffen will, heißen Orban und Conte, die bekanntlich gut und gerne mit Trump und Putin kooperieren und Merkel ganz und gar nicht leiden können. Sie wissen ebenso gut, dass die EUCDU-Bundeskanzlerin schon bald Geschichte ist. Deren Zusagen, Versprechungen, Beschwörungen, Erpressungen ect. sind also nicht einen Lufthauch wert, den sie damit produziert. Selbst humanitäres Heulen wird ihr nicht helfen. Für sie ist Schluss!

Wenn sie Glück hat, bekommt sie, wie neulich vom grinsenden Putin, in Budapest und Rom noch einen Blumenstrauss zum Abschied von der Weltbühne. Eine charmante Infamie, die wohl nur noch von einem Kavalier übertroffen werden kann, der ihr ein Kleid schenken würde.

Nach den erfolglosen Verhandlungen - so der Deal, wie ich ihn mir denke - zieht Seehofer seinen offiziellen Masterplan 1.0 durch. Merkel musste ihn bereits vollständig (sie schwadroniert von 62,5 Punkte statt die 63) für den Fall akzeptieren, dass sie am 1. Juli keine europäische Lösung vorweisen kann, von der sie selbst sagt, dass sie einer Quadratur des Kreises gleich käme. Sie kann also nicht mehr hinter Seehofers Masterplan zurück und ihren Innenminister auch nicht mehr entlassen, wenn er ihn dann durchzieht.

Seehofers Ultimatum bedeutet natürlich ebenso, dass die Bunzelkanzlette schon jetzt das Heft des Handelns nicht mehr in der Hand hat. Sie agiert nicht mehr. Sie reagiert nur noch. Sie kann angesichts ihrer eigenen Zusagen zu den Aktionen ihres Innenministers allenfalls noch gute Miene machen.

Damit ist aber das Szenario vom Tisch, dass sie statt der CSU die Grünen ins sinkende Regierungsboot holt. Denn Seehofer wird den Koalitionsbruch mit der CDU gar nicht anstreben. Merkel hat statt dessen nur die Wahl, noch die letzten zwei Wochen unter Seehofer Kanzlerin zu bleiben, oder gleich zurückzutreten, was sie aber offensichtlich nicht tut.

Eine Kanzlerin, der vom ohnehin verhaßten Innenminister die Richtlinien des künftigen Regierungshandelns vorgegeben werden, darf jedoch die SPD, die ja in der Bayernwahl auch noch einen winzig kleinen Stich machen will, auf gar keinen Fall tolerieren, will sie keinen Aufstand der linken Parteibasis riskieren. Sie muss sich also politisch weiter beim Wähler mit ihrem Umvolkungsplan demontieren. Im gerade ablaufenden Machtkampf zwischen Merkel-CDU und CDU/CSU-Altkonservativen spielt sie keine Rolle mehr. So wenig, wie beim Sturz Merkels.

Die „rechte“ SPD-Parteibasis um Platzeck und Sarrazin sympatisiert dagegen bekanntlich mit den Russen und war gegen die Neuauflage der Groko. Sie wird nun angesichts des Totalausfalls der feministischen SPD-Führung auch eher Seehofers Pläne unterstützen als Merkels. Mit anderen Worten: Die SPD steht vor einer unausweichlichen inneren Zereißprobe und ist mit ihren GruselministerInnen im Kabinett Merkel politisch handlungsunfähig. Kein Wunder bei solchem Personal wie Elbphilharmonie-Scholz, Maasmännchen oder den Umvolkungsblondinen und Brünetten im Ministerrang. Es steht also zu erwarten, dass die Alte Tante SPD auf unabsehbare Zeit nur noch mit sich selbst beschäftigt ist; zur Freude von Enkel Oskar und Urenkelin Sarah.

Merkel stürzen und Union erhalten

Wenn Merkel also in zwei Wochen nicht liefert, also kein Wunder vollbringt, dann helfen ihr auch beten und Blockflöte spielen nicht mehr. Geschweige ihr lieber Gott, wer auch immer das sein mag. Dann muss sie zurück treten oder wird zurückgetreten..

Dann steht nämlich auch die CDU vor der Entscheidung, ihre lahme Ente in einer Minderheitsregierung weiter wurschteln und sich von der „Opposition“ der Grünen und Linken tolerieren zu lassen, was die eigene, in immer größerer Zahl rebellierende Genossenschaft an der CDU-Basis mit Sicherheit verzweifeln ließe. Oder sie muss ihre Kanzlerin opfern, d.h., ihren Rücktritt und/oder Neuwahlen fordern.

Bleibt das Bündnis mit der CSU dann erhalten, dürfte der neue Kanzlerkandidat der Union Horst Seehofer heißen. Und dann wird sie auch keinen Untersuchungsausschuss mehr verhindern können, der sich mit ihren Staatsverbrechen befaßt. Spätestens dann schallt es aus allen Fluren des Bunzeltages: "Haltet den Dieb!"

Um bei den Wählern nicht völlig abzuschmieren, kämen bis dahin Merkelersatzfeministinnen wie Krump Krampfenhupfer (oder so ähnlich), oder die Bunzelwehrministerin wohl eher nicht in die engere Wahl einer Interimskanzlette. Denn natürlich muss auch die CDU akzeptieren, dass sich der Wind gedreht hat. Mit Pharmalobbyist Spahn vom anderen Ufer ist da auch kein Staat zu machen.

Folglich könnte ich mir vorstellen, dass der CDU-Club der Merkelhasser mit den künftigen Wendehälsen bereits verabredet hat, Herrn Seehofer auch als geschäftsführenden Zwischenkanzler zu akzeptieren, wenn Merkel fällt. Zumal er offensichtlich das Vertrauen von Trump und Putin genießt, was den Sponsoren der CDU sicher auch nicht unwichtig ist so kurz vor dem Finanzcrash.

Dieser Unionsrebellenclub wird also dringend davon abraten, der CSU die Unionsgemeinschaft aufzukündigen und bei den übernächsten Wahlen in Bayern einzureiten, wie hier und da von jenen gemunkelt wird, die hoffnungsfroh an die kurzzeitige Aufkündigung der Union durch F.J.Strauss denken. Mit dem Führungspersonal, über das die CDU nach Merkel noch verfügt, hätte eine Politik gegen die CSU erst recht in Bayern heute keine Chance mehr, außer der, sich lächerlich zu machen.

Steigt die SPD mit dem Sturz Merkels aus, ist sie politisch trotzdem unten durch und die kommenden Neuwahlen, die dann womöglich sogar auf den Tag der Bayernwahl gelegt werden, vollenden für die Urenkel von Brandt unausweichlich das letzte große Desaster - pardon - Gefecht. Sie ist nunmal so irrelevant wie ihre große rote Pornoqueen Pippi Nahles.

Also keine Bange, dass es noch zu einer großen Koalition aus CDU, SPD, FDP, Grünen und Linken kommt, um Seehofer und seine Masterpläne zu verhindern! Ihr letztes Bollwerk gegen die AfD! Für die nächsten zwei Wochen braucht es ohnehin im Innenministerium deutsche Gründlichkeit, um die nötigen Vorbereitungen für den Masterplan 1.0 und seine 63 Punkte zu treffen. Sobald die lahme Ente von den Verhandlungsführern Ungarns und Italiens zur Peking-Ente gegrillt ist, kann Seehofer mit dem Innenministerium und mit seiner CSU loslegen. Und große Teile der CDU werden erleichtert mitziehen.

Die AfD wird es genießen, Seehofer nun erst recht vor sich her zu treiben und zu nationalstaatlichen Höchstleistungen anzuspornen. Ganz im Sinne von „AfD wirkt!“. Und die weltpolitischen Leichtmatrosen Juncker wie Tusk, die sich gerade in Europa die Arme abrudern, um für ihre Jesuiten-EU zu retten, was noch zu retten ist, werden es hassen, das Käptin Mutti nun von Bord gespült wird.


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