Leserzuschrift: Gender, Sex, soziale Gerechtigkeit
Wertes Forum,
1984 ist nun einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Diesmal ist es auch ein wirklich gewaltiger Schritt vorwärts in Richtung Dystopie.
Und das an einem Ort, an dem es nicht unbedingt erwarten würde: Kanada.
Zur Vorgeschichte: Mitte 2016 entbrannte in Kanada eine Debatte über ein Gesetz, die sogenannte „Bill C16“, mit der es weitreichende Änderungen
bestehender Gesetze geben sollte, insbesondere bezüglich „Gender and sex“. Damit sollte es möglich sein wegen Hatespeech verklagt zu werden, wenn
man Transgender-Personen nicht mit ihrem bevorzugten Pronomen anspricht, von denen es zig verschiedene gibt. Ebenso sollen Unternehmen verklagt
werden können falls ein Mitarbeiter, absichtlich oder unabsichtlich (!) etwas sagt oder tut, dass jemand als „offensive“ verstehen kann.
In Ontario gibt es dafür bereits ein „Social Justice Tribunal“ (sic!), welches sich darum kümmert. Bis hin zu Schulungen um den „unterbewussten Bias“
zu kurieren, also klassische Umerziehung Andersdenkender. Willkür und 1984 pur. Das war natürlich auch Prof. Dr. Jordan B. Peterson sofort klar,
klinischer Psychologe und Professor an der Toronto University, weshalb er sich auch massiv dagegen gewehrt hat und umgehend klarstellte, er werde niemanden
mit selbst ausgesuchten Pronomen ansprechen. Besonders aber wehrte er sich gegen den weiteren Kontext, den Marxismus und den Totalitarismus, der dahintersteht.
Was folgte, war ein Shitstorm ohne Gleichen, vorgetragen von den üblichen Gruppen, die vorgeben für das einzig Wahre und Gute zu kämpfen.
Auf der Universität wurden seine Vorlesungen gestört und boykottiert, öffentlich wurde er in einer Vorlesung von den besseren Menschen als „Piece of shit“
beschimpft, natürlich ohne Folgen. Ihm persönlich wurde Hatespeech vorgeworfen, was angesichts seiner Ruhe und seines Intellekts reichlich absurd ist, aber im
Kampf für die eine und einzige Wahrheit ist schließlich jedes Mittel recht, wie man weiß. In seinem eigenem Zuhause wurde er wochenlang von Medien belagert,
die er aber einigermaßen gut händeln konnte, eigenen Angaben zufolge trotzdem eine sehr schwierige Zeit. Der Druck ließ zwar etwas nach, hörte indes jedoch nicht auf.
Entgegen den Erwartungen ließ Prof. Peterson sich jedoch nicht einfach mundtot machen, sondern ergriff die Flucht nach vorne, stellte jede Menge Videos mit
Interviews bzw. Ideen und Gedanken kostenlos ins Netz, sowie professionelle Aufnahmen seiner Vorlesungen, die auf ungeheuer große Resonanz stießen, was man bei
seinen Themen nicht unbedingt erwarten würde. Mehr als 20 Millionen Klicks in nur wenigen Monaten, sowie mehrere Millionen Klicks bei Interviews mit bekannten
Bloggern. Für einen Wissenschaftler wahrlich außergewöhnlich. Mittlerweile ist er in Nordamerika schon beinahe ein gefeierter Held für seinen unermüdlichen Kampf
gegen die Windmühlen des Systems. Darüber hinaus ist die Meinung zu Prof. Peterson, wie man auf Youtube oder anderswo lesen kann, nahezu ausschließlich positiv,
ein Fakt der nahelegt, dass die überwiegende Mehrheit diesen Neomarxismus nicht will. Was auch Prof. Peterson immer wieder betont. Die Neomarxisten und
Postmodernisten seien nichts anderes als Kulturzerstörer, die sich jeder Diskussion einfach verweigern, da sie nicht an Logik oder Dialog glauben. So einfach ist das.
Wie Prof. Peterson selbst darlegt, sind die Universitäten mittlerweile fast durchgängig damit verseucht, eine verheerende Entwicklung, die Studenten würden für viel Geld
so gut wie gar keine Bildung mehr bekommen, sondern nur mehr Indoktrination. Mit Hilfe eines Programmierers hat er sogar ein Programm für Studenten und Eltern
online gestellt, mit dem man anhand der Kursbeschreibung feststellen kann ob es in einer Vorlesung wahrscheinlich um postmodernistische Indoktrination geht.
Dass so etwas einmal notwendig sein würde muss man schon als kafkaesk beschreiben.
Als erklärter Gegner von Marxismus/Kommunismus, Nazismus und Totalitarismus versucht er eloquent und gebildet den Menschen viele hochinteressante,
komplexe Thematiken näherzubringen, wovon man sich auch selbst überzeugen kann. Ein tiefer und überlegter Denker, der sehr interessant assoziiert, etwas das
heute selten geworden ist. Interessant ist Prof. Peterson auch deshalb, da er sich nicht nur Theoretiker ist, wie so viele Professoren, sondern als klinischer Psychologe
arbeitet und dort mit unzähligen realen menschlichen Problemen konfrontiert war und ist. Insbesondere interessant seine Meinung zur westlichen Gesellschaft,
die er für die bisher höchste Errungenschaft der Menschheit hält, die gerade vollends zerstört wird von durchgeknallten Wahnsinnigen. Absolut lohnenswertes Studium.
Genutzt hat es freilich nichts, Bill C16 wurde im Mai zur Realität. Die Auswirkungen davon sind schon zu spüren. Prof. Peterson berichtet darüber in einem Interview:
https://www.youtube.com/watch?v=wLoG9zBvvLQ
Auch darüber hinaus lohnt eine Beschäftigung mit Prof. Jordan Peterson unbedingt. Er debunkt in einer sehr kenntnisreichen Art und Weise die vollkommene
Gehaltlosigkeit von Feminismus und dessen Auswüchsen. Nichts davon ist wahr. Hier auf der Ryerson University über Wirklichkeiten, fernab von ideologischen
Konstrukten. Die Sozialkonstrukteure liegen falsch, ihre Konzepte sind falsch, das Gegenteil ist wahr:
https://www.youtube.com/watch?v=8ABa4RdNPxU
Für die, die es interessiert, so sieht eine Diskussion mit SJWs (Social Justice Warrior) aus. Unglaublich mit was man es da zu tun hat:
https://www.youtube.com/watch?v=ZP3mSamRbYA
Ein Interview mit Joe Rogan, wie es zu alldem kommen konnte, bzw. zu seinen Meinungen:
https://www.youtube.com/watch?v=USg3NR76XpQ
Dr. Peterson beschäftigt sich daneben viel mit Philosophie. Dabei erwähnt er immer wieder Jung, Piaget und Nietzsche. Ein sehr anspruchsvolles Interview
über Konzepte zu „Religion, Myth, Science, Truth“:
https://www.youtube.com/watch?v=YC1pvjyKYr4
Im Jahr 2017 startete Prof. Peterson eine Vortragsreihe zur Bibel, ein länger gehegter Wunsch. Prädikat: sehr sehenswert. Biblical Series I: Introduction to the Idea of God:
https://www.youtube.com/watch?v=f-wWBGo6a2w
Als Fazit kann man sagen, es findet ein Generalangriff auf den Westen, auf die Einrichtungen, statt, die der Westen in den letzten Jahrhunderten aufgebaut und
weiterentwickelt hat und dieser ist bereits sehr weit fortgeschritten, besonders in Nordamerika. Prof. Peterson wird nicht müde zu betonen, es sei nicht mehr viel Zeit
um zu retten was noch zu retten ist. Die Leute müssen endlich aufwachen und zur Kenntnis nehmen was rund um sie passiert.
Persönlich halte ich die Wissenschaft nicht für der Weisheit letzten Schluss, allerdings hat sie unzweifelhaft viele Annehmlichkeiten hervorgebracht, die nahezu
ausschließlich aus dem Westen kamen und immer noch kommen. Ersetzen sollte man sie erst wenn man etwas Besseres zur Hand hat. Die Methode Vorschlaghammer,
die heute angewandt wird, will jedoch gar nichts neues, sondern einfach den Abriss des Bestehenden. Bisher lief es auch ziemlich unbemerkt ab, die Masse hat mit
Feminismus, Marxismus, der Postmoderne etc. meist kein Problem, bzw. ist das gar nicht erst relevantes Thema.
Grund für das ganze Schauspiel sei die ausgebliebene marxistische Revolution. Entgegen der Erwartungen ging es den Arbeitern immer besser, bis man im Westen
ein einigermaßen gutes Auskommen fand. Die Revolution war also abgesagt. Marxismus/Kommunismus selbst war nach den wahnwitzigen Massakern des Stalinismus
und Mao’s Kulturrevolution mit gigantischen Leichenbergen nicht mehr salonfähig. Das wollten die Marxisten so nicht hinnehmen, also machte man, wie Prof. Peterson
meint, unter dem Postmodernismus weiter und probierte sich anderweitig. Gefunden wurde schließlich der Feminismus und die Auflehnung gegen alle Unterdrücker.
Was unterdrückt genau sein soll, wurde natürlich offengelassen, bzw. kann und darf sich nun jeder unterdrückt fühlen. Laut Prof. Peterson besonders grotesk,
dass Studenten an nordamerikanischen Eliteuniversitäten sich in Protesten versuchen, die privilegiertesten 1 % der Welt innerhalb des privilegiertesten 1 % in der
Geschichte der Menschheit. Aber Logik war noch nie die Stärke der Bessermenschen. In Nordamerika ist das trotzdem schon sehr weit fortgeschritten, Gruppen wie
Black Live Matters treten hier aggressiv auf mit ihrem Antirassismus. In letzter Zeit treten auch vermehrt Forderungen auf den Weißen ihren Besitz wegzunehmen,
bei Widerstand müssten sie getötet (sic!) werden. Alles öffentlich und ohne Aufschrei in den Medien, quasi guter Rassismus. Zumindest politisch korrekt. Manche sehen
angesichts der rezenten Entwicklungen, am Horizont einen Bürgerkrieg in Nordamerika aufziehen, da es zwischen den progressiven und den konservativen Gruppierungen
keinen Dialog mehr gibt. Prof. Peterson betont immer und immer wieder, der Dialog müsse unbedingt aufrechterhalten werden, da eine gesunde Gesellschaft beide
Elemente zur Weiterentwicklung brauche. Diese zunehmende Radikalisierung ist eine frappierende Ähnlichkeit zu Europa, die nichts Gutes verspricht.
Meinungen dazu herzlich erbeten.
Beste Grüße!
Ein langjähriger Mitleser
(Anmerkung Broesler: E-Mail-Adresse ist bekannt)
--
* Let's Chart
* #PopcornLong
* "You can ignore reality, but you can't ignore the consequences of ignoring reality." Ayn Rand
* "The universe offers infinite potential to those who dare." David Kipping