Erst einmal ein kleines Caveat ...

Literaturhinweis, Samstag, 20.05.2017, 22:19 (vor 2746 Tagen) @ Fidel8292 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 20.05.2017, 22:52

Alles im Prinzip richtig.

Nur ein kleines Caveat:

Wenn Migranten, anfänglich überwiegend Türken, von 'wohlmeinenden' Pädagogen erzählt wird, sie sollten "zuhause mit ihren Kindern Deutsch sprechen", dann ist das der falsche Weg.

Nur, wer in frühen Jahren eine Muttersprache erlernt hat, auf natürlichem Wege, kann später auch weitere Sprachen lernen.

Das zeigt Kaspar Hauser ebenso wie die immer mal wieder aufgefundenen Wolfskinder. Wenn ich sage, der Zweitspracherwerb falle wesentlich leichter, als der Erstspracherwerb, dann deshalb, weil Grammatik und "sprachlich einmal verdrahtetes Weltwissen" eben bereits vorhanden sind.

Wenn diese Migranten-Kinder nun zuhause nicht mal ihre Muttersprache mehr fehlerfrei lernen (auf welchem Niveau auch immer - und: auch Dialekte sind vollwertige Sprachen!), dann lernen sie auch nie mehr gescheit Deutsch (oder jede andere Sprache).

Hier liegt vieles im Argen und wer, wie die Bundesanstalt für Arbeit oder das Migrationsamt, einfach Geld zum Fenster hinauswirft, um 'irgendwelche' didaktisch lächerlichen Sprachkurse zu 'finanzieren', erreicht damit höchstens noch, daß der so 'Geförderte' das Gefühl vermittelt bekommt, Sprachen lernen sei schwer bis aussichtslos.

Und man könnte das mit NULL KOSTEN erreichen: wenn man das Geld, das die Europäische Union auf Dolmetscher aufwendet, die am Rand der Möglichkeiten arbeiten indem sie "Relaissprachen" verwenden, was zu Fehlübersetzungen führt, freimachte, indem man jedem EU-Beamten und EU-Parlamentarier per Gesetzesänderung zur Auflage machte, Esperanto zu lernen, wäre nicht nur dort das Verständigungsproblem beseitigt, sondern man könnte diese Sprachexperten z.B. damit beschäftigen, an EU-weiten Sprachkursen mitzuarbeiten. Stattdessen lernen Lehrer in zwei Staatsexamen nicht etwa Sprachen wie ein Dolmetscher, sondern nur auf hölzernstem Niveau und meist ohne Verstand, was sich dann in ihrem Unterricht zwangsläufig fortsetzt.

Nur ein Doppelsprachler kann aber sachkundig über Sprachenlernen und -lehren nachdenken.

Der Akademisierungswahn der schon länger hier lebenden Bürger entzieht dem dualen Ausbildungssystem die letzten ausbildungsreifen Bewerber.

So kann man das sehen. Man könnte aber auch sagen, daß so ziemlich jeder Schüler mit geeigneten Methoden auf ziemlich gleiches Niveau gebracht werden könnte (beweisen immer mal wieder charismatische Lehrer in Slums oder im 'afrikanischen Busch') - und damit kein Mangel an (Weiter-) Bildungsfähigen bestehen müßte.

Von daher, meine Ansicht: nur dadurch, daß man den Pool der geeigneten Bewerber 'unten' immer weiter austrocknet, steigt ja vielleicht der Druck, sich geeignetere pädagogisch-didaktische Methoden anzueignen bei denen, die für die Analphabeten verantwortlich sind.

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