OT: Bildungsplanung und Bildungsökonomik - werden die Schüler immer 'dümmer' oder kann das System es SO gar nicht leisten?

Literaturhinweis, Samstag, 20.05.2017, 14:48 (vor 2746 Tagen)11067 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 20.05.2017, 15:08

Allgemein wird betrauert -und der Politik, die man ja nie nicht zu verantworten hat- angekreidet,

- daß die Schulen (und Hochschulen) verfallen,

- daß die Schüler(innen) immer weniger können bzw.

- daß man ihnen auch immer weniger zumutete.

Das müßte dann ja entweder an der (gesunkenen) Aufnahmefähigkeit heutiger Schülerinnen und Schüler liegen oder an schlechteren Lehrkräften oder schlechterer Ausstattung der Lehreinrichtungen. Wird doch aber von allem, dank technischen Fortschrittes, das genaue Gegenteil behauptet.

"Was ist überhaupt 'aufnehmen' im hirnphysiologischen, im lerntechnischen, im didaktischen, ja, genauer: im Sinne des Lebensverlaufes? Nützt es einem Lesenden (oder auch überhaupt einem Zuhörer) etwas, wenn er liest (oder hört), aber nicht(s) versteht? Wie könnte er überhaupt wissen, ob er verstanden hat? Indem er einen Fragebogen mit Auswahlmöglichkeiten ('Multiple Choice') 'richtig' ausfüllt, also so, daß der Ersteller des Fragebogens mit den 'Antworten' zufrieden ist? Oder erst, wenn er 'in eigenen Worten' das Gelesene oder Gehörte wiedergeben könnte? Ab wann sind es überhaupt 'seine eigenen Worte'?"

Wer das Obige öfter liest ('bis er/sie es verstanden hat'), wird -hoffentlich- mit der Zeit ins Grübeln kommen, ob überhaupt irgendetwas, das er/sie im schulischen Unterricht und Umfeld 'aufgenommen' hat, den Anspruch erheben kann, 'verstanden vorden' zu sein. Vieles, wenn nicht alles, wurde und wird erst später in einem konkreten Zusammenhang verstanden, wenn es benötigt wird und dann "Sinn ergibt". Bleibt dieser Zusammenhang aus (oder läßt zu lange auf sich warten), so bleibt das unverarbeitete "Wissen" unverdaut und wird auch wieder vergessen.

Das war aber schon immer die Crux herkömmlicher Lehr- und Lernmethoden, ist jedoch, aus weiter unten nahegelegten Gründen, erst jetzt verstärkt zum Problem und daher auch wahrgenommen worden.

Daher hier und heute erst mal eine Bestandsaufnahme der Rahmenbedingungen heutiger Pädagogik und Fachdidaktiken - die Frage der Lehrverfahren behandele ich irgendwann in einem Folgebeitrag.

Nehmen wir, weil die Daten am leichtesten beweisbar sind, einfach mal den Erwerb einer Fremdsprache, etwa der sog. ersten Fremdsprache, die ja in Deutschland fast ausschließlich Englisch ist, wenn nicht ein durchgeknallter Kultusminister 'auf der Rheinschiene' auf Biegen und Brechen Französisch dekretiert.

Mal bitte Hände heben: Wer meint, daß man in dreißig Stunden Praxis eine fremde Sprache sprechen lernen könne?

Keiner? Wieso? Demenz? Erinnerungslücken? Ist doch genau die Praxis, die alle hier durchlaufen haben!!!

Nehmen wir beispielhaft die Verordnung über Stundentafeln des Hessischen Kultusministeriums. Diese Zahlen sind in allen Bundesländern i.W. gleich, vgl. z.B. Niedersachsen.

Dort werden 21 bzw. 22 Wochenstunden in insges. fünf Schuljahren = durchschnittlich max. 4,4 Wochenschulstunden angegeben. Eine Schulstunde ist keine Stunde, sondern es sind 45 Minuten, so daß sich 45 Minuten * 4,4 = 198 Minuten = 3,3 Stunden (dreieindrittel Zeitstunden) überhaupt ergeben, in denen Unterricht in der ersten Fremsprache statffinden könnte.

Nun hat ein Jahr gerade mal maximal 40 Schulwochen, der Rest entfällt auf Ferien und Feiertage.

In einem typischen Schuljahr werden also in max. 40. Wochen je max. 3,3 Stunden Fremdsprachenunterricht in einer ersten Fremdsprache an der Schulart mit dem 'höchsten Bildungsanspruch', dem Gymnasium, erteilt.

Das sind nach Adam Riese 132 Zeitstunden in jedem Schuljahr. In fünf Schuljahren können das nie mehr als eben 660 Zeit-Stunden sein. Seien wir nun großzügig und nehmen an, dies gelte für die gesamte Gymnasialzeit, und zwar auch für die Oberstufe bei einem neunjährigen Gymnasium (deren Kontingentstundentafeln sind wegen des Kurssystems, in dem man einerseits Fächer ganz abwählen, andererseits den Impetus auf bestimmte Fächer durch Leistungskurse verstärken kann, unübersichtlicher), so kommen wir auf neun Jahre mit jedes Jahr 132 Zeitstunden = 9 * 132 = 1.188 Zeitstunden Fremdsprachenunterricht in der ersten Fremdsprache.

Nun lassen wir die typische Schulklasse 30 Schüler(innen) haben. Wenn jeder von denen gleichmäßig drankäme und in der Zeit, die ihm/ihr zur Verfügung stünde, auch wie ein Wasserfall sprechen wollte, so kämen wir auf 1.188/30 = 39,6 Zeitstunden, in denen diese(r) jeweilige Schüler(in) SPRECHEN üben könnte. Könnte.

Denn in der Realität kann dieser junge Mensch nicht die ganze Zeit sprechen, er muß ja erstmal das nötige Vokabular dafür erlernen. Diese Zeiten muß man natürlich abziehen.

Ich denke, es ist realistisch, zu sagen, daß mindestens 5 Minuten jeder Schulstunde auf rein Organisatorisches und das Bemühen, die Klasse ruhig zu halten, draufgehen (nach Untersuchungen ist es deutlich mehr - bis zu einem Drittel!).

Dann kommen ja noch Klassenarbeiten hinzu und der eine oder andere ist krank und manchmal ist auch die Lehrkraft unpäßlich. Wenn man das alles abzieht, kommt man auf gut gerechnet eben 30 Stunden, in denen ein junger Mensch in einem typischen 'Sprach'-Unterricht an einer deutschen weiterführenden Schule die fremde Sprache sprechen könnte, so er denn wollte. Daß er/sie dabei meist aber in seiner Muttersprache spricht (mit Lehrern und Mitschülern) und ab und zu eben Verständnisfragen stellt, habe ich dabei noch nicht einmal abgezogen. Und natürlich 'beteiligen' sich manche Schüler gar nicht am Unterricht - ohne daß aber man nun glauben dürfte, die anderen sprächen dann wenigstens sechzig Stunden diese Fremdsprache. Jeder, der dabei war, weiß, es ist erschreckend viel weniger, auch beim meldefreudigsten Klassenprimus.

Hand auf's Herz:

a) Wer glaubt, daß das Wort "Sprache" vom Wortstamm Sprechen kommt?

b) Wer meint, er habe als Kleinkind seine Muttersprache in dreißig Stunden Sprechen erlernt?

Das ganze ist ein (schlechter) Witz.

Das gilt jetzt streng genommen nur für das Sprechen lernen. Man könnte argumentieren, daß man ja hauptsächlich Vokabeln 'büffele' und besser lesen als sprechen gelernt habe. Meinen kann man das gerne, nur, mit Verlaub, Sprachbeherrschung zu üben ohne sprechen zu wollen stellt sämtliche Erkenntnisse über Sprachentwicklung auf den Kopf. Daß ein Kultusminister, der meist ebenso keine Fremdsprache wirklich beherrscht, das krampfhaft so sehen muß, weil er sonst seinen Beruf aufgeben oder das von ihm verantwortete Schulsystem grundlegend reformieren müßte, ist irgendwie verständlich. Nützen tut es aber niemandem.

Ich habe dieses Beispiel mit dem Sprachunterricht vorangestellt, weil

a) jeder es am eigenen Leibe in irgendeiner Schulstufe erfahren haben dürfte

b) jeder, der hier mitliest, zwangsläufig zumindest seine Muttersprache auf normalem Wege erlernt und eine dunkle Erinnerung daran hat, daß das nicht in dreißig Stunden (weniger als einer Arbeitswoche!) über die Bühne ging

und

c) bis auf wenige Ausnahmen, die garantiert nicht dem o.g. Desaster zugeschrieben werden dürfen, nach Beendigung des schulischen Fremdsprachenunterrichts kaum fähig war, sich in der 'ersten' Fremdsprache wirklich auszudrücken, geschweige denn fließend. (Wenn doch ... dann weil er/sie z.B. ein Jahr als Austauschschüler/in auf sich allein gestellt im Ausland verbrachte.)

Diese selbe Unfähigkeit der herkömmlichen 'Didaktik' und des (deutschen) Schulsystems als Ganzes an anderen Fächern zu exemplifizieren, fiele deutlich schwerer, da den meisten ein Maßstab für mögliche versus tatsächliche Lerngeschwindkeit bei z.B. Mathematik, Physik, Chemie oder Staatsbürgerkunde fehlen dürfte. In allen diesen Fällen zusammengenommen aber werden i.d.R. höchstens 30 Wochenschulstunden Unterricht erteilt, geteilt durch dreißig, auch wenn der Vergleich bei Fächern mit höherem Anteil an schriftlichen Übungen auf den ersten Blick hinkt, also EINE Wochenstunde angeleiteter Praxis.

Das frühere Schulsystem hat das auch nicht allzuviel besser geleistet, es fiel nur nicht so sehr auf.

Warum fiel es nicht auf? Weil der typische Schulabgänger nicht studierte. Weil er nicht studieren sollte, ging er auch gar nicht erst auf's Gymnasium, sondern auf die Hauptschule, die damals acht Jahre betrug, höchstens auf die max. zehnjährige Realschule und wurde dann entweder un- oder angelernter Arbeiter oder verschwand in einer dreijährigen Ausbildung mit hohem Praxisanteil. Im Ausland meist noch nicht mal dies, denn beim (dualen) Ausbildungssystem und den Ausbildungsberufen war (und ist!) Deutschland weltweit führend.

So sind daher viele, viele der Vergleiche zwischen "vor ein paar Jahrzehnten" und heute einfach untauglich und unzulässig, selbst auch die Kritik am Zustand der schulischen Infrastruktur:

- Wenn die Mehrzahl der Schüler/innen nur eine achtjährige Schule besuchen statt mit einer dreizehnjährigen eine fast doppelt solange ("Sitzenbleiber" einrechnen! Einrechnen, wer von Realschule wechselt und eine Klasse deswegen wiederholt usw.) Unterrichtszeit beanspruchen, beanspruchen sie auch nur fast die Hälfte an Schulgebäuden und zudem noch deutlich weniger Fachräume, deren Bau und Erhalt ebenfalls wesentlich höhere investitionen und kleinteiligere Wartungszeiräume erfordern (Fachräume stehen ja im Gegensatz zu Klassenräumen viel öfter leer - d.h. der Raumbedarf, das Raumprogramm, hat sich durch 'höhere Bildung' eben zudem überproportional zur Stunden- und Schülerzahl vergrößert!).

- Wenn diese dann aber auch noch die Universitäten und Fachhochschulen bevölkern, wenn, siehe Übergang von Graduierten- zu Fachhochschulen, inzwischen gar mit teilweise Promotionsrecht, und daher der Bedarf auch noch im teriären Bereich auf eine Mehrfaches explodiert, und schließlich die Zahl auch noch der Promovenden sowie der Studienfachwechsler steigt, was zusätzliche weitere Semester erfordert, dann liegt auf der Hand, daß heute ein Mehrfaches an Budget aufgebracht werden müßte, um ein Mehrfaches an Unterrichtsräumen im sekundären und tertiären Bildungssektor zu unterhalten.

Gleichzeitig ist aber die relative Lebensarbeitszeit erstmal gesunken:

- zum einen, weil, wer länger auf die Schule und dann die Hochschule geht, bei gleichem Renten- und Pensionsalter weniger lange arbeitet,

- zum anderen, weil sich dann auch noch lange Zeit eine Frühverrentungs- und Frühpensionierungsepidemie ausbreitete, z.T. mit Vorruhestandsregelungen sogar als "arbeitsmarkpolitische Maßnahme" gefördert.

Halten wir also fest: wie didaktisch mangelhaft auch immer schon das frühere Schulsystem gewesen sein mochte, es fiel nicht so sehr auf und ins Gewicht, weil

- nur ein verschwindend geringer Prozentsatz auf Gymnasien und von dort an auf höhere Lehranstalten ging - an diesem Niveau wird aber heute das Schul'versagen' einer wesentlich größeren Zahl von Menschen gemessen

und

- weil die Anzahl der steuerzahlenden Werktätigen im Verhältnis zur von dieser im Laufe ihres Lebens beanspruchten Bildungsinfrastruktur immer ungünstiger wurde, ich schätze mal, um den Faktor drei ungünstiger.

- In den letzten Jahren kommen dann Zuwanderer aus bildungsfernen Kulturkreisen hinzu, die den Aufwand einerseits weiter hochtreiben, andererseits aber das Niveau deshalb senken, weil sie schon von Hause aus mit dem hier etablierten Bildungssystem erstmal inkompatibel sind. Und sie tragen zur Finanzierung des anschwellenden Aufwandes i.d.R. (erstmal) nichts bei.

Man kann also sagen: falls es früher eine in etwa verursachungsgerechte Refinanzierung des Bildungssystems aus seinem eigenen Output heraus gegeben haben mag, ist das seit mindestens drei Jahrzehnten nicht mehr der Fall und die Schere weitet sich immer noch zusehends.

Man muß sich das letztgenannte Zusatz-Problem völlig ohne xenophobe Untertöne wie folgt vergegenwärtigen:

Das durchschnitlliche deutsche Arbeiter- und auch Bauernkind kam bereits aus einem Haushalt, dessen Eltern eine mindestens ähnliche Bildungsbiographie hinter sich hatten (auch frühere Zuwanderer!). Und dessen Großeltern? Ebenso! Kein Wunder, daß sie dann nicht nur auch bei den Hausaufgaben helfen können, sondern daß einfach eine Atmosphäre herrschte, die den Mindestbildungsanforderungen auf damaligem Niveau günstig gesonnen war.

Bei den heutigen Zuwanderen kommen aber viele (bei weitem nicht alle, aber eben zuviele, als daß ein darauf nicht ausgerichtetes Bildungssystem sie integrieren könnte) aus Schichten, wo deren Eltern praktisch Analphabeten sind, und wenn nicht der Vater, so doch die Mutter, die für Erziehung und Hausaufgaben überwiegend zuständig wäre.

Schon die Multiplikation war noch im späten Mittelalter "höhere Mathematik" selbst für gebildete Schichten - im frühen konnten ja nicht mal Leute wie Karl 'der Große' lesen oder gar schreiben.

Das ist heute weltweit immer oft noch so - ich mußte mir mal die empörten Auslassungen eines deutschen Thailand-Touristen anhören, der sich eine Begleiterin für mehr als eine Nacht mieten wollte und als sie sagte, es koste "x Baht", wollte er wissen, was denn zehn Tage/Nächte kosteten (da er hoffte, es gebe Mengenrabatt). Zu seinem Erstaunen nahm sie den Betrag für einen Tag nicht "mal zehn" (oder, wie er wohl hoffte, mal neun[[freude]]), sondern schrieb den Betrag zehnmal untereinander auf einen Zettel und addierte ihn dann schriftlich. So ähnlich, wenn nicht schlimmer, sieht es auch beim durchschnittlichen Bildungsstand der Bevölkerung vieler Nahost- und afrikanischen Länder nunmal aus.

Wieso merken heute viele Deutsche mehr und bewußter, daß ihr schulischer Sprach'erwerb' nicht für den Alltag taugt? Weil auch hier sich durch Globalisierung etwas geändert hat. Wer brauchte denn früher, zu Zeiten der Deutschland-AG, Englischkenntnisse, wenn er nicht grade sich um eine Stelle als Vertriebsingenieur in Saudi-Arabien oder USA bewarb? Praktisch keiner. Und es nahm dann auch beim Stellenwechsel keiner krumm beim Einstellungsgespräch beim neuen Arbeitgeber, wenn man mit 25 oder gar 30 Jahren sagte: "Englisch? Ach, das ist solange her ...". Verständnisvolles Nicken des Personalchefs und Schwamm drüber.

Heute funktioniert das so nicht mehr und daher wird eben heute das schon vor hundert Jahren nicht weniger große Defizit dieses 'Unterrichts' in Fremdsprachen nun schmerzlicher bewußt.

Hinzu kommt eine zweite Entwicklung: Open Access/Open Publishing. Schon, wenn Varoufakis alleine in Englisch publiziert oder parliert, spürt man ab und an sein muttersprachliches Griechisch heraus. Veröffentlicht er mit Galbraith oder Holland zusammen, so merkt man es nicht. Weil eben der englischsprachige Galbraith dessen Defizite stillschweigend korrigiert. Wenn heute deutsche Professoren unredigiert auf arxiv veröffentlichen, merkt man halt auch, daß Elsevier, Routledge, Springer Lektoren beschäftig(t)en, die das schlechte Englisch der deutschen Top-Wissenschaftler stillschweigend begradigt und auf Weltniveau gehoben haben. Dasselbe gilt auch für die vielen Asiaten, die nun zuhauf auf offenen Plattformen publizieren und bei denen kein Englischsprachiger mehr hat vorab Gnade vor Recht walten hat lassen.

Soll heißen: ein Teil des früher ebenso ungerechtfertigten Eindruckes eines deutschen international hohen Bildungsstandes war damals den Setzern, Lektoren und dem akademischen Mittelbau und Sekretariat zu verdanken - während heute jeder M.A., Promovend und C2-Professor eben ungehemmt Denglisch in die Tasten klampft. Da sein deutscher Kollege auf demselben 'Stand' ist, bestärken sie sich noch, daß sie gegenseitig "ihr Englisch doch viel besser verstünden, als das des US- oder Oxford-Kollegen". Vornehm geht die Welt zugrunde ...

Soll aber auch heißen: die Defizite des Schulsystems als solchem waren früher ähnlich groß.

Nur: Wenn man in einer Dreisterne-Küche früher zartes Kalbfleisch mit dem Fleischklopfer bearbeitete, nun aber aus wirtschaftlichen Gründen immer zähere Schnitzel hernimmt, liegt es nicht am gleich gebliebenen Fleischklopfer, wenn es nicht mehr so zart wird, wie früher (wie oft schon habe ich aus dem Küchenfenster manchen Nobelrestaurants die verzweifelten Schreie des Lehrlings mit anhören müssen, wenn er panisch auf ein Schweinschnitzel eindrosch und rief "Willst Du wohl ein Kalbschnitzel werden?").

Es wäre Zeit, daß die staatlichen Schulen den Herbart überwänden, der schon vor hunderten Jahren nichts taugte. Statt dessen, wenn man sich mit den Lehrplanentwicklern in den Schulentwicklungsinstituten der Bundesländer, die unter dem jeweiligen Kultusministerium angesiedelt sind, unterhält, schimpfen die darüber, wie blöd die Lehrer seien und die Lehrer schimpfen über die Schulentwicklungsämter. Würde die Autoindustrie und die Formel-I-Piloten ähnlich denken, wäre der Nürburgring heute noch für seine Pferdekutschenwettbewerbe berühmt.

Siehe auch frühere Beiträge:

- Schneller lesen, mehr behalten ... Lesetraining, Speed Reading, Visual Reading, PhotoReading und andere Lesemethoden

- Russisch Lernen für Anfänger aller Altersklassen - Der Mythos von der 'Fremdsprache'

- In memoriam Vera F. BIRKENBIHL (1946-2011): Die Erfinderin der "gehirn-gerechten" Lehr- und Lernverfahren und ihr Werk

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