Inflation / Deflation / (DeDe + HyIn)

Rybezahl, Dienstag, 11.04.2017, 21:29 (vor 2787 Tagen) @ Silke11853 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 11.04.2017, 21:56

Deflation = zu geringe systemische Neuverschuldung in Relation zur laufenden Schuldentilgung
oder?

Hallo,

ja, vielleicht nochmals ganz kurz von mir dazu:

Inflation = Schuldenaufnahme.
Deflation = Schuldentilgung.
Deflationäre Depression (DeDe) = Schuldentilgung > Schuldenaufnahme.

Problem 1: Eine DeDe entwickelt eine gewisse Eigendynamik. Wer will schon Schulden machen in einem schlechten wirtschaftlichen Umfeld. Also wartet man, versucht weiter Schulden abzubauen. Eine regelrechte Abwärtsspirale.

Problem 2: Dies führt zu Arbeitlosigkeit, Sozialstaaten werden immer stärker belastet, und falls der Staat es nicht mehr "schafft", dann muckt entweder das Volk in welcher Form auch immer auf (Unruhen, Revolution), oder der Staat selbst greift zu drastischen Maßnahmen (Diktatur).

Mit beiden Problemen sind wir zunehmend konfrontiert, und das nicht nur lokal, sondern... Europa, USA, Russland, China, Japan ... irgendwie global.

Das ist natürlich eine neue Situation und darum nur sehr begrenzt mit der Situation vor z.B. dem 2. WK zu vergleichen.


Gruß
Rybezahl.

PS:
Der Begriff Hyperinflation ist in diesem Zusammenhang missverständlich. Eine HyIn kann eigentlich nur entstehen, wenn der Staat sich dazu entschließt, eine DeDe durch Staatspapiergeld (Geld, welches nicht durch Kreditaufnahme entsteht) zu "bekämpfen". Die Wortverwirrung führe ich auf den Erkenntnisprozess innerhalb der Ökonomik selbst zurück. Als der Begriff geprägt wurde, wussten die Ökonomen selbst noch nicht so recht, was Sache ist. Darum wurde Inflation (= Wirtschaftswachstum = steigende "Geldmenge") mit Hyperinflation (= ausufernde "Geldmenge") gleichgesetzt. Das ist aber ein Irrtum, da es sich um grundverschiedene Vorgänge handelt.
Siehe dazu auch aktuell Venezuela.

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Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.


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