Plädoyer für das langsame Lesen
Warum sollte man denn schnell lesen, wenn man auch langsam lesen kann? Verstehen hat vermutlich etwas mit Muße zu tun und mit Lust. Man kann natürlich auch Speed-Fr(Essen) betreiben. Das ganze Speedy-Gonzales-Gemähre kann ich nicht nachvollziehen. Falls es Berufe gibt, wo so etwas einen Vorteil bringt, bitteschön.
Ich dachte immer, dass es methodisch darum geht, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und dem Wichtigen möglichst viel Zeit einzuräumen. Leider wird man während seiner Schulzeit mit zuviel Mist belastet und man muss selbst die Lebensbücher suchen oder finden. Könnte man einen Text von Nietzsche speedlesen? Oder einen Text von Ashitaka z.B.?
Das, was man Speedlesen kann, das will ich garnicht lesen. Wie gesagt, es mag Berufe geben, wo das hilfreich ist, Informationen zu fressen wie ein Berserker, z.B. als Börsenhändler. Das verstehe ich ad hoc. Aber auch hier geht es wohl eher um die Urteilskraft und Erfahrung als allein um die Quantität der Informationen.
Mir scheint, dass wir keine Computer sind.