Was zu den Säuberungen in der Türkei gerne verschwiegen wird
Thierry Meyssan hat nachdenkenswerte Details zu den Veränderungen in der Türkei zusammengetragen, welche durchaus ein stimmiges Bild ergeben.
Hierbei geht es nicht darum, auf Herrn ErdoÄŸan ein Loblied anzustimmen oder die zahlreichen Gefangennahmen gar zu begrüßen, doch es wäre billig, immer nur die eine Seite dieses Konflikts zu beleuchten.
Um sein persönliches Überleben zu sichern, hat Präsident Recep Tayyip ErdoÄŸan eine umfangreiche Säuberung von allen Pro-US Elementen in seinem Land unternommen eine Säuberung, die zu dem Kampf gegen Syrien, gegen die PKK, und nun auch gegen seine ehemaligen Söldner von Daesch hinzukommt.
Die Zerstörung des amerikanischen Einflusses begann zunächst mit der Beseitigung der Hizmet von Fethullah Gülen, dem islamistischen Prediger, der von Pennsylvania aus für die CIA arbeitet. Sie geht heute weiter mit der Entlassung und oft mit der Verhaftung von allem Militär, nicht nur mit dem, das mit den Vereinigten Staaten verbunden war, sondern auch ganz allgemein mit dem säkularen Militär. Man kann nie vorsichtig genug sein.
450 von den 600 türkischen höheren Offizieren, die in der NATO dienen, wurden in die Türkei zurückgerufen. Mehr als 100 von ihnen und ihre Familien haben in Belgien, Sitz des Atlantischen Bündnisses, politisches Asyl beantragt.
Quelle: http://www.voltairenet.org/article194885.html
Was manche bereits ahnten, wird damit bestätigt.
Der Putsch im letzten Jahr war ein Werk der NATO und deshalb gab es auch den Zank um die Besuche deutscher Politiker bei einer „Niederlassung“ derselben.
Der türkische Sultan wurde im letzten Moment von Putin gewarnt und nun ordnet dieser Freund und Feind neu.
Die erste Konsequenz dieser anti-laizistischen Säuberung ist die Enthauptung der türkischen Armee, und zwar für lange Zeit. Innerhalb von fünf Monaten wurden 44 % der Generäle verabschiedet. Und dies obwohl während des Ergenekon Skandals 70 % der damaligen Offiziere entlassen, verhaftet und eingesperrt wurden. Ohne Kommando, ist die Operation ’Schild des Euphrat’ jetzt festgefahren.
ErdoÄŸan ist daher gezwungen, seine militärischen Ambitionen für die kommenden Jahre zurückzuschrauben; sowohl in Syrien, in Irak als auch in Zypern — drei Staaten die er teilweise besetzt —. Er hat daher Ost-Aleppo (Syrien) fallen gelassen — aber nicht Idlib — und bereitet sich vor, von Baschika (Irak) abzuziehen.
Grandioses Kino und der schlaue Vladimir mittendrin.
Für Washington ist ein möglicher Austritt der Türkei aus der NATO, oder nur aus der integrierten Kommandostruktur des Atlantischen Bündnisses, ein Grund, der der imperialistischen Fraktion einen Angstschweiß ausbrechen lässt.
Was die Zahl der Truppen angeht, ist die türkische Armee in der Tat die zweitgrößte der NATO nach den Vereinigten Staaten.
Das erklärt einiges und auch das Verhalten einer nicht ganz blöden Angela, die ganz sicher um diese Dinge weiß.
Anfassen ja, aber bloß nicht zu hart, denn es steht viel zu viel auf dem Spiel.
Im Gegenteil, ein möglicher Ausstieg aus dem Bündnis ist eher eine Erleichterung für die Fraktion von Donald Trump, für die die Türkei ein Land ohne festen Halt ist.
Ach ja, der Onkel Donald.
Er taucht immer da auf, wo ihn der „bisherige“ Westen nicht gebrauchen kann.
Daher das Forcieren der Neokonservativen, um die Türkei in die "Richtung der Geschichte" zu bringen (jene, eines "neuen amerikanischen Jahrhunderts").
So versucht die Vize-Außenministerin, Victoria Nuland, Recep Tayyip ErdoÄŸan Zypern anzubieten.
Ein Projekt, das sie nach den Wahlen vom November 2015 konzipiert hatte, als Präsident Barack Obama befahl, den türkischen Präsidenten zu beseitigen.
Ich denke eher, Obama wurde angewiesen ..
Mittels einer Erpressung des zypriotischen Präsidenten Nikos Anastasiades, bat Frau Nuland ihn, ihren „Friedensplan“ für Zypern zu akzeptieren: die Insel sollte wiedervereinigt und demilitarisiert werden — d.h. ohne ihre eigene Armee —, während die NATO — konkret also die türkischen Truppen — sich dann dort entfalten würden. So könnte die türkische Armee ihre Eroberung der Insel kampflos abschließen.
Für den Fall, dass Präsident Anastasiadis auf diesen faulen Handel nicht eingehen sollte, könnte er in New York wegen seiner Beteiligung als Rechtsanwalt in den Angelegenheiten des Unternehmens „Imperium“ seines russischen Freundes Leonid Lebedev belangt werden. Ein 2 Milliarden Dollar Geschäft.
So werden politische Geschäfte gemacht.
Vielleicht weiß unsere griechische @Gaby etwas mehr zu den Hintergründen.
Da Moskau die Fähigkeit von ErdoÄŸan kennt, abrupt seine Strategie zu ändern, muss Moskau entweder die Ängste von Anastasiadis beruhigen, oder Ankara etwas Verlockenderes vorschlagen, um die Türkei genau in der Mitte, zwischen den Vereinigten Staaten und Russland, zu behalten.
Also, Zypern im Auge behalten.
Und nun eine Kleinigkeit zu den „Kräften dahinter“, z.B. Victoria Nuland, die wir alle in „guter Erinnerung“ haben, nicht wahr?
Victoria selbst, war sukzessive Botschafterin bei der NATO, Sprecherin für Hillary Clinton und Organisatorin des Staatsstreiches von Kiew im Februar 2014. Sie half den Präsidenten Petro Poroschenko und ErdoÄŸan, die "islamische internationale Brigade" offiziell zu erstellen, welche umfangreiche Sabotage in Russland verursacht hat.
Ihr Werk wird von dem Tiefen Staat US gegen die Trump-Administration weitergeführt werden.
Es ist die Gruppe hinter Kagan, die den Krieg in Syrien weiterführt, ohne jegliches andere Ziel, als an der Macht zu bleiben. Nicht nur Präsident Barack Obama hat es nicht vermocht, sie aus seiner Regierung zu verjagen, sondern eine Figur wie Victoria Nuland, die schon in der Bush-Administration als eine führende Persönlichkeit eingestuft wurde, hatte keine Schwierigkeiten, in den Reihen der demokratischen Verwaltung Karriere zu machen und eine Welle von Russenhass zu organisieren. Wenn sie auch in gutem Einvernehmen mit Hillary Clinton arbeitete, hielt sie nicht ein, mit ihrem Freund Jeffrey Feltman, dem wahren Boss der Vereinten Nationen, die Diplomatie des Außenministers John Kerry zu sabotieren.
Auch das erhellt ein wenig die schlechte Laune von Lawrow, der vor nicht allzu langer Zeit kritisch hinterfragte, wer bei den Amis eigentlich die Entscheidungen fällt.
mfG
nereus