@DerSuchende - Exakte, differenzierte Beschreibung medizinisch korrekter Vorgehensweise. - Was kann Akupunktur leisten?
Besten Dank an DerSuchende, …..
Ebenfalls ist es wichtig, die körpereigene Schmerzhemmung zu kennen. Sie wird im Hirnstamm generiert, durch die PAG (Periaqueductales Grau) und weitere Kerne (Ncl. raphe magnus) und bewirkt eine Schmerzhemmung auf Rückenmarksebene. Dieses System wird meistens nur aktiviert, wenn sich der > Körper in einer akuten Notsituation befindet und es um Leben und Tod geht. Bei einer Aktivierung dieser Zellen kann temporär eine völlige Schmerzfreiheit trotz größter körperlicher Verletzungen erreicht werden, die im besten Fall zum Überleben der verletzten Person beitragen.
Ich konnte bei einer Patientin bei extremsten Schmerzen durch eine Arthritis des Hüftgelenkes - zentral wirksame Medikamente brachten keine Hilfe mehr - mittels Ohrakupunktur die Schmerzen deutlich lindern. So hatte sie bis zur unvermeidlichen OP Erleichterung.
Vor der Ohrakupunktur gab es zunächst eine lokale Schmerzbehandlung nach Liebscher und Bracht. Als das nicht mehr möglich war, konnte mit segmentaler Akupunktur nach Ottfried Perschke Linderung erreicht werden.
Nicht unwichtig für die Schmerzverarbeitung ist auch unser Limbisches System, hier werden unsere Gefühle und Stimmungen generiert, welches ebenfalls einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung von Schmerz hat. In der Behandlung von chronischen Schmerzpatienten werden beispielsweise Antidepressiva oder Cannabinoide eingesetzt, um dieses System zu modulieren, um Schmerzweiterleitung auf Rückenmarksebene zu «bremsen» bzw. zu regulieren.
Im ehemaligen Lehrbuch für ausländische Ärzte an chinesischen Hochschulen - übersetzt ins Deutsche von Dr. Wühr - wird ausführlich die Behandlung von Depressionen beschrieben. Es war erstaunlich, wie Patienten immer wieder sagten, dass sie so eine tiefe innere Ruhe lange nicht mehr erlebt hätten.
Ich finde es nicht hilfreich, in diesem Fall konkrete Behandlungsratschläge zu geben, da noch viele Informationen und eine Untersuchung nötig sind, um den Schmerz sinnvoll einzuordnen. Diese sind wichtig, um z.B. degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates von Schmerzen eines Tumorleidens zu unterscheiden. Oder aber es ist in diesem Fall Nervengewebe selbst betroffen, was eine analgetische Behandlung erschwert.
….. > Jegliche Therapieempfehlung finde ich äußerst fahrlässig!
Ich auch! - Mich nerven die vielen - oft völlig unqualifizierten - Postings. Diese helfen nicht, sondern schaffen Verwirrung in einer Notlage.
Ein gut ausgebildeter Akupunkteur ist in der Lage die von Dir richtigerweise geforderte Differenzierung vorzunehmen.
Ich würde folgendes Vorgehen vorschlagen: Es könnte ein Schmerzarzt aufgesucht werden, der eine genaue Anamnese und Untersuchung durchführt, worauf er Rückschlüsse auf das schmerzgenerierende Gebiet ziehen kann, denn jedes Organ, jeder Nerv und jeder Muskel hat sein für sich typisches Ausstrahlungsgebiet. Daraufhin kann die Region eingegrenzt und eine Fragestellung formuliert werden, welche sinnvollerweise mit einem bildgebendenverfahren (Sonographie, Röntgen, CT, MRT) kombiniert wird. Damit könnte es gelingen, die Schmerzen in den Griff zu bekommen.
Wenn es schon Probleme gibt zentral wirksame Medikamente zu bekommen, dann stelle ich mir die Frage, ob es - kurzfristig greifbar- dort (Russland) einen Schmerzarzt gibt.
Mit besten Grüßen ins Forum
DerSuchende
Danke für deinen Beitrag. Ich habe noch Fragen zu einem anderen Thema: Depressionen - Antidepressiva, Burnout, Infarkt der Seele und neuere Studien der Max Planckgesellschaft für Psychiatrie in München. Es würde mich freuen, wenn Du meine diesbezüglichen laienhaften Vorstellungen unter die Lupe nimmst und mir bei dem Verständnis der komplexen Vorgänge weiterhelfen kannst.
Dazu soll es demnächst einen neuen eigenen Thread geben.
Viele Grüße
Vatapitta
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Chronisch sind die Schmerzen dann, wenn der Doktor sie nicht heilen kann. http://www.liebscher-bracht.com/